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Didier Deschamps – Leader über die Jahrzehnte

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Didier Deschamps steht Spieler oder Nationalcoach in seinem dritten WM-Final. Der Baske hat den grössten Anteil am Aufstieg Frankreichs in den letzten Jahrzehnten.

In fast jeder französischen Erfolgsgeschichte steckt eine gute Portion Didier Deschamps. In der jüngeren Fussballvergangenheit des Landes ist er der rote Faden, der von Episode zu Episode führt. Vom Anfang der Neunzigerjahre bis heute ist er nahezu an allen grossen internationalen Erfolgen Fussball-Frankreichs beteiligt, fast immer sogar in einer Hauptrolle.

Dass Deschamps in diesen Tagen in Katar eine entscheidende Funktion hat, steht ausser Frage. Der «Sélectionneur» musste nach vielen Forfaits im Vorfeld der WM umplanen und seine Mannschaft in vielen Bereichen neu aufstellen. Er musste nach dem Rückschlag bei der Europameisterschaft mit dem Out gegen die Schweiz im letzten Jahr unter erschwerten Bedingungen beweisen, dass er noch der Richtige ist, auch in seiner elften Saison als Nationalcoach. Zweifel gab es: Sein Vertrag läuft nach dem Turnier ab, Zinédine Zidane wäre bereitgestanden im Falle eines Scheiterns.

Der eine oder andere in Frankreich hatte in letzter Zeit immer mehr an Deschamps auszusetzen. Er habe teilweise die Kontrolle verloren, kritisierte die einflussreiche Sportzeitung «L’Equipe», nachdem auch in der Nations League in den letzten Monaten die Resultate enttäuschend waren. Etwas Schlimmeres kann man dem ehemaligen defensiven Mittelfeldspieler kaum vorwerfen. Seine ganz Laufbahn baut auf Kontrolle auf.

Unter einem guten Stern

Im französischen Baskenland, in der südwestlichsten Ecke des Hexagons, wo Rugby bedeutender ist als Fussball, ist Deschamps geboren und aufgewachsen. Die Mutter verkaufte Wolle, der Vater war Maler, und er selber machte viel Sport: Handball, Leichtathletik und Rugby, bevor er mit elf Jahren zum Fussball wechselte. Als Stürmer schoss er Tor um Tor. Als er als Teenager zum FC Nantes wechselte, hatte er sich bereits einen Namen als grosses Talent gemacht.

Didier Deschamps herzt seine Stars Kylian Mbappe und Antoine Griezmann.
Keystone

Mit 20 Jahren war er Captain des FC Nantes, vier Jahre später gewann er die Champions League mit Marseille. Er ist damit bis heute der einzige Captain einer französischen Mannschaft, der die Champions League gewinnen konnte. Juventus Turin an der Seite seines spielerisch viel spektakuläreren Landsmannes Zinédine Zidane, Chelsea und Valencia waren die weiteren Stationen als Mittelfeldspieler – als Teamkollege, der anderen den Rücken freihält, nicht zuletzt eben dem genialen Zidane.

Nicht alles in seiner Karriere verlief gänzlich reibungslos. Aber Deschamps vermittelt den Eindruck, dass es immer gut kommt. Er sei unter einem guten Stern geboren, freut man sich in Frankreich, wenn wieder einmal eine Auslosung ganz in seinem Sinne verlaufen ist oder der Penalty von Harry Kane weit über das französische Tor fliegt. «Ich habe Niederlagen eingesteckt. Dann habe ich sie analysiert und wieder in die Zukunft geblickt», erklärt er, auf sein Glück angesprochen.

Eine Lektion und der Erfolg

Als dunkelsten Punkt in der Nationalmannschaft bezeichnet Deschamps das Verpassen der WM 1994. Im November 1993 verlor Frankreich das entscheidende Qualifikationsspiel in Paris gegen Bulgarien mit 1:2. Der entscheidende Gegentreffer fiel in der 93. Minute. Das exzellent bestückte Team mit Grössen wie Eric Cantona und Jean-Pierre Papin, aber auch späteren Weltmeistern wie Marcel Desailly, Laurent Blanc, Emmanuel Petit und eben Deschamps scheiterte zerstritten an sich selber.

Nach diesem Rückschlag übernahm bald Deschamps die Captainbinde. Er war der stille Anführer, zumindest gegen aussen hin. Andere brillierten, er sorgte für das Gleichgewicht im Spiel und neben dem Feld. 1998 streckte er als erster Franzose den WM-Pokal in die Höhe. Bald nach dem EM-Titel 2000 und dem 103. Länderspiel trat er aus der Nationalmannschaft zurück. Mit Ausnahme der WM 2006 misslangen Frankreich daraufhin die grossen Turniere, manchmal in grösserem Ausmass (2008 und 2010), manchmal in kleinerem (2004 und 2012). Skandale und Streitereien begleiteten die Mannschaft.

Strenge und Treue

Nicht mit dem eisernen Besen, aber doch mit dem Willen, seine Werte durchzusetzen, kehrte Deschamps im Sommer 2012 ins Nationalteam zurück. Er überstand ein gutes Jahr später in den WM-Playoffs gegen die Ukraine –also 20 Jahre nach dem Debakel gegen Bulgarien – die Feuerprobe, als sein Team im Rückspiel in Paris ein 0:2-Handicap wettmachen musste, um sich für das Turnier in Brasilien zu qualifizieren. Ein Scheitern hätte sein Aus bedeutet.

Hat allen Grund, zu strahlen: Didier Deschamps.
Keystone

Mit spürbarem Respekt vor dem Amt und doch sehr zielgerichtet führte er Frankreich danach in drei grosse Finals. Er scheute sich nicht davor, Karim Benzema oder auch Adrien Rabiot zwischenzeitlich aus der Nationalmannschaft auszuschliessen. Er verzichtete auf Spieler, die seiner Meinung nach den Zusammenhalt hätten stören können, und unterstützte jene, die er für unentbehrlich hielt, auch wenn sie in ihren Clubs Probleme hatten, wie etwa Antoine Griezmann oder Paul Pogba.

«Er ist pragmatisch», sagt sein früherer Teamkollege Christian Karembeu. Der Sieg steht für Deschamps im Vordergrund. «Ich mache alles für den Erfolg. An die mögliche Niederlage oder die Konsequenzen denke ich nie», so der 57-Jährige nach dem Halbfinal gegen Marokko. Längst hofft der noch vor kurzem skeptische Verband, dass die Partie vom Sonntag in Lusail nicht das letzte Länderspiel von Deschamps sein wird.

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