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Die 2363 Pfeifen der Orgel Düdingen glänzen und tönen wieder wie neu

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Jetzt glänzen sie wieder: Die Mitarbeiter der Orgelbau Heinrich Pürro AG aus Willisau haben in den letzten Wochen viel Zeit auf der Empore der Kirche Düdingen verbracht. Im Auftrag der Pfarrei haben sie die Orgel revidiert; es ist die erste Revision, seit das Instrument 1993 installiert worden ist (siehe auch Kasten). Die Hauptarbeit bestand darin, jede der 2363 Pfeifen der Orgel aus der Halterung zu nehmen und zu reinigen. Auch alle Pfeifenstöcke, Registerschleifen sowie sämtliche Tonventile wurden ausgebaut, gereinigt und kontrolliert. Ausserdem wurde die gesamte mechanische Traktur gereinigt und neu einreguliert. «Im Lauf der Jahre lagert sich im Innern einiges an Schmutz wie Staub und Insekten ab», erklärt Daniel Pürro. Das beeinträchtige den Ton. «Die Orgel funktioniert zwar noch, tönt aber nicht so, wie sie sollte.»

Jede Pfeife überprüft

Mit der Reinigung war die Arbeit aber nicht getan. Die Pfeifen bestehen aus einem sehr dünnen und weichen Material, einer Zinn-Blei-Legierung, und müssen deshalb sorgfältig behandelt werden. Der Orgelbauer hat jede Pfeife überprüft und wo nötig ausgebeult und neu gerichtet. Das alles war mit viel Handarbeit verbunden. Deshalb hat der Orgelbauer und Geschäftsführer Daniel Pürro mit seiner Frau Myrtha seine mobile Werkstatt vom Firmensitz in Willisau vor Ort gebracht, um die Arbeiten direkt ausführen zu können. Dabei wurden sie von Bruder Heinrich Pürro und zwei Mitarbeitern unterstützt.

Das Überprüfen der Pfeifen hat mehrere Wochen gedauert. Die grössten Pfeifen sind immerhin 4,80 Meter lang und wiegen rund 50 Kilogramm, während die kleinste nur gerade 15 Millimeter lang ist, einen Durchmesser von fünf Millimetern hat und wenige Gramm schwer ist. Je kürzer eine Pfeife, desto höher ist der Ton, den sie von sich gibt.

Zur Revision gehörte auch die Klaviatur aus Ebenholz, die durch den Staub und den Schweiss der Jahre gelitten hatte. Der Fachmann hat sie gereinigt und maschinell poliert, so dass sie wie neu aussieht. Organistin Regula Roggo und die drei Aushilfsspieler werden den Unterschied sicher rasch feststellen, da die Oberfläche der Tasten wieder sehr fein anzufassen ist.

Orgel spricht wieder schön

Damit eine Orgel gut tönt, muss nicht nur das Mechanische stimmen, sie muss auch nachintoniert und gestimmt werden. Daniel und Heinrich Pürro waren mehrere Tage damit beschäftigt, jeden einzelnen Ton anzuspielen und zu prüfen, ob er so tönte, wie er sollte. Dabei wurden die Ansprache der einzelnen Pfeifen und die Lautstärke kontrolliert und ausgeglichen. So sprechen alle Pfeifen wieder korrekt an. Deshalb sagt der Orgelbauer, dass die Orgel nach der Revision wieder «schön spricht».

Damit das passiert, löst ein komplizierter Mechanismus das richtige Zusammenspiel aller Orgelpfeifen aus. Die Orgel wird nicht umsonst Königin der Instrumente genannt: Ihre Register, also Reihen von Pfeifen mit der gleichen Klangfarbe, können praktisch alle Instrumente eines Orchesters imitieren. Die Düdinger Orgel verfügt über 33 Register. Ein Register hat normalerweise 56  Pfeifen. Es gibt aber Register, bei denen beim Drücken einer Taste mehrere Pfeifen erklingen, etwa bei einer Mixtur; es ertönen dann vier Pfeifen gleichzeitig, beim Register Cornett sogar fünf Pfeifen. Die Pfeifen, die etwa den runden, weichen Ton einer Flöte nachahmen, bestehen aus einer anderen Legierung als jene, die Streicher, Posaunen und Trompeten darstellen. Damit ein Ton entsteht, braucht es Luft. In der Orgel von Düdingen bläst ein Motorventilator diese in fünf grosse Blasebalge. Zieht der Organist ein Register, wird die Luft von diesen Speichern in die entsprechenden Kanäle zu den Pfeifen verteilt. Sind alle Register gezogen, kann eine Orgel ganz schön laut werden. Die Düdinger Orgel erzeugt dann 109,5 Dezibel. Das ist vergleichbar mit einem Kompressor in einem Meter Abstand – aber eben: Wer vergleicht schon fulminante Orgelmusik mit einer Strassenbau-Maschine?

Sehr langlebig

Die Kirche Düdingen hat wie viele Kirchen in der Schweiz eine mechanische Orgel. Eine Zeit lang habe man vielerorts pneumatische oder elektrische Orgeln eingebaut. «Die haben gut funktioniert, solange es keine Heizung gab», so Daniel Pürro. Sobald eine Kirche aber geheizt worden sei, sei die Orgel ausgetrocknet und störungsanfällig geworden. «Viele Pfarreien sind wieder zu den mechanischen Orgeln zurückgekehrt, weil diese am besten funktionieren und gut zu revidieren und zu reparieren sind.» Eine gut unterhaltene Orgel halte sehr lange. «Die werden uns alle überleben», sagt er und weist auf die 650-jährige Orgel von Valeria im Wallis hin.

Mehr Unterhalt als Neubau

Die Langlebigkeit dieses Instruments führt dazu, dass der Orgelbauer aus Wilisau heute weniger neue Orgeln baut und dafür mehr Orgelumbauten, Revisionen, Stimmungen und Unterhalt ausführt. Für Daniel Pürro ist der Einsatz im Sensebezirk im Übrigen keine Premiere. Wie der Name vermuten lässt, hat seine Familie Sensler Wurzeln. Sein Vater Heinrich Pürro ist von Oberschrot auf der Suche nach einer Ausbildungsstätte als Orgelbauer nach Willisau gekommen, hat dort 1948 die Firma gegründet und danach sehr viele Orgeln im Sensebezirk gebaut. Seine Söhne Daniel und Heinrich führen die Tradition weiter.

Pfarreirätin Canisia Aebischer ist glücklich darüber, dass die Orgel wieder glänzt und tönt. Die Pfarrei hat dafür rund 70 000 Franken investiert. «In eine Kirche gehört einfach eine Orgel. Dieses Instrument gibt einem Gottesdienst eine ganz andere Stimmung.»

Zahlen und Fakten

Kirche Schritt für Schritt renoviert

Die Pfarrei Düdingen hat die heutige Orgel 1993 installiert und dafür rund eine halbe Million Franken investiert. Wie Pfarreirätin Canisia Aebischer, zuständig für die Pfarrbauten, ausführt, bildet die Orgelrevision den Abschluss verschiedener Renovationsarbeiten rund um die Kirche. 1999 hat diese eine Innenrenovation erfahren, 2012 und 2013 wurde sie aussen aufgefrischt, und 2017 ist der Glockenturm erneuert worden.

im

 

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