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«Die Abonnenten sind unser höchstes Gut»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Diana Dietrich, die Medienbranche ist in der Krise, die Zeitungen der Freiburger Nachrichten AG konnten aber ihre Auflagen halten. Weshalb?

Wir spüren die Krise auch, aber weniger stark als die grossen Blätter. Unser Vorteil ist, dass wir sehr lokale Themen behandeln, die sonst niemand bringt. Es gibt kein Alternativprodukt zu den FN, zum «Murtenbieter» und zum «Anzeiger von Kerzers». Über die Gemeindeversammlung in Plasselb beispielsweise oder den Frühlingslauf in Tafers berichtet sonst niemand. Diese Artikel findet man auch nicht gratis auf dem Internet.

 

 Sind die Leute denn noch bereit, für diese Inhalte zu bezahlen?

Ich bin überzeugt von unserem Konzept, die von der Redaktion produzierten Inhalte nicht zu verschenken. Davon leben wir, wir verkaufen schliesslich nicht Papier. In die Artikel haben die Journalistinnen und Journalisten Stunden investiert, sie bedeuten viel Arbeit und sind ein schützenswertes Gut. Ich habe das Gefühl, dass ein Umdenken beginnt, weg von der Gratis-Kultur. Die Leute werden sich wieder stärker bewusst, dass sie für etwas, was einen Wert hat und von guter Qualität ist, bezahlen müssen. In der Schweiz ist dieses Qualitätsbewusstsein glücklicherweise noch höher als in anderen Ländern.

 

 Dennoch musste die FN AG laut Geschäftsbericht die Investitionen ins Marketing erhöhen, um die Auflage zu halten. Was bedeutet das konkret?

Es heisst, dass wir mehr zeitlichen, finanziellen und personellen Aufwand betreiben müssen, um unsere Auflage halten zu können. Wir haben beispielsweise eine Stelle aufgestockt und auch ein Promotions-Team angestellt.

Was sind die Aufgaben des Promo-Teams?

Die sechs Leute sind zwei bis vier Tage im Monat im Kanton unterwegs. Sie sind dort, wo unsere potenziellen Leserinnen und Leser sind: in Einkaufszentren, Postfilialen, am Plaffeienmarkt, an der Freiburger Messe, am Musikfest. Das Team hat zwei Aufgaben: Einerseits sucht es das Gespräch mit den Leuten, die bereits ein Abo haben. Sind sie zufrieden mit dem Produkt? Klappt die Auslieferung? Solche Dinge besprechen die Mitarbeiter mit den Abonnenten. Andererseits verkauft das Team neue Abos.

 

 Funktioniert das?

Im Verkauf der Abos sind wir erfolgreich, aber der Aufwand ist natürlich hoch. Wie wirksam die Gespräche mit den bestehenden Abonnenten sind, ist schwierig zu sagen. Aber sie sind auf jeden Fall wichtig, denn die Abonnenten sind unser höchstes Gut.

 

 Sie haben kürzlich an einer Tagung der Branche über Leserbindung referiert. Sind die FN da besonders erfolgreich?

Verglichen mit anderen Verlagen machen wir schon lange viel dafür. Mit bestimmten Aktionen versuchen wir, den Abonnenten ein Plus zu bieten, das sie neben dem Qualitätsprodukt Zeitung erhalten. Ein Beispiel ist etwa das Jassturnier, das wir letztes Jahr organisiert haben. Damit wollten wir ein Gemeinschaftsgefühl unter den Abonnenten entwickeln. Ein anderes Beispiel ist die jetzige Frühlingsaktion «2 für 1», bei der Abonnenten die Region Murten vergünstigt entdecken können.

Und diese Aktionen finden Anklang?

Ja, das Jassturnier war ein richtiger Erfolg. Zu Beginn kannte sich niemand, und am letzten Turniertag haben wir alle zusammen auf einer Terrasse etwas getrunken. Bei der Frühlingsaktion haben wir innerhalb einer Woche 200 Gutscheine verschickt; letzten Sommer hatten wir eine ähnliche Aktion, bei der 1500 Leser Gutscheine bestellten.

 

 Die Leseraktionen mögen für ein gewisses Publikum wirksam sein, aber schaffen sie es auch, junge Leute anzusprechen?

Um junge Leser zu gewinnen, haben wir die Projekte «Zeitung in der Schule» und «Zeitung im Gymnasium» eingeführt. Die Kinder und jungen Erwachsenen lernen dabei das Medium Zeitung kennen und sehen, dass die FN über ihre Region berichten. Sie kommen in Kontakt mit einer neuen Art von Texten und merken vielleicht: «Das ist interessanter als gedacht.» Natürlich hoffen wir, dass so eine neue Generation von Zeitungslesern heranwächst.

 

 Genügt das? In Sachen Internet und soziale Medien sind die FN eher im Rückstand.

Als kleiner Verlag muss man vorsichtig sein. Wir sind nicht die Einzigen, die abgewartet und geschaut haben, was sich bei den grossen Verlagen abspielt. Die Bereitschaft ist da, dort nun einen Schritt zu machen. Soziale Medien können die Leserbindung fördern, indem man Leser und Redaktoren näher zusammenbringt. Aber es ist gut, haben wir nicht überstürzt gehandelt. Wir brauchen zuerst ein Erfolg versprechendes Konzept, denn wenn wir etwas machen, wollen wir es richtig machen.

«Die Artikel bedeuten viel Arbeit und sind ein schützenswertes Gut.»

Diana Dietrich

FN-Marketing-Leiterin

Unternehmen geniesst viel Vertrauen

Sowohl Leser als auch Inseratekunden bringen den Zeitungen der Freiburger Nachrichten AG viel Vertrauen entgegen. Und das Unternehmen nimmt Verantwortung wahr.Dies ging aus der Generalversammlung gestern in Ried hervor.

Urs haenni

Anfang 2015 fand in Giffers ein hitziger Informationsabend über die Umwandlung der Guglera in ein Bundesasylzentrum statt. «Die anschliessende Berichterstattung der Medien hat viel dazu beigetragen, die Problematik der Flüchtlingsaufnahme verständlicher zu machen», sagte Vizekanzler Olivier Curty als Vertreter des Staatsrats an der gestrigen Generalversammlung der Freiburger Nachrichten AG in Ried. «Die Freiburger Nachrichten haben Position bezogen und den Dialog unterstützt», so Curty. In der Folge seien weitere Informationsabende über Flüchtlingsunterkünfte im Kanton wesentlich ruhiger verlaufen. Curty sagte, dass die Presse für den sozialen Zusammenhang sehr wichtig sei.

Chefredaktor Christoph Nussbaumer präsentierte den knapp 100 Aktionären die Resultate einer Umfrage aus dem letzten Jahr, in der die Leserschaft den «Freiburger Nachrichten» viel Vertrauen aussprach. «Die Zeitung wird als seriös, glaubwürdig und sympathisch beurteilt», so Nussbaumer. Für 90 Prozent der Befragten trifft dies «eher» oder «voll und ganz» zu. «Wir haben allen Grund zur Freude», so der Chefredaktor. «Aber wir haben auch allen Grund, weiterhin Vollgas zu geben.»

Das Vertrauen in das Unternehmen und in die Produkte der Freiburger Nachrichten AG hob auch Verwaltungsratspräsident Daniel Schorro hervor. 23 neue Aktionäre im vergangenen Geschäftsjahr zeugen davon. «Es ist uns gelungen, mit viel Einsatz, Engagement und etwas Glück des Tüchtigen unsere Zeitungen zu stärken.» Schorro wies darauf hin, dass dank der lokalen und regionalen Berichterstattung viele Abonnenten die «Freiburger Nachrichten»als Alleinzeitung haben. Im Seebezirk erreicht das Zeitungsunternehmen die gute Verbreitung auch dank dem «Murtenbieter» und dem «Anzeiger von Kerzers».

Verantwortung tragen

«Die Anzeige ist aber das Rückgrat der Zeitung», so Schorro. Er wertete die Steigerung des Werbevolumens im letzten Jahr so: «Printanzeigen stören nicht, anders etwa als solche im Internet bei Filmen. Das ist unsere Chance.» Für den Präsidenten ist es auch wichtig, dass die Freiburger Nachrichten AG Verantwortung übernimmt. Diese habe etwa Direktor Gilbert Bühler als Vorstandsmitglied des Verbands Schweizer Medien und Chefredaktor Christoph Nussbaumer als Lehrbeauftragter an der Universität wahrgenommen.

Direktor Gilbert Bühler zeigte sich erfreut, dass das Unternehmen seinen Umsatz 2015 um 2,8 Prozent erhöhte, was sich auf den Gewinn niedergeschlagen hat. «2016 sind wir ebenfalls gut gestartet», sagte er, mahnte aber, wie schnell diese Entwicklung wieder kippen könne.

Verwaltungsratspräsident Daniel Schorro zeigte sich zufrieden mit dem Erreichten. Bild Charles Ellena

Gutes Geschäftsergebnis in schwierigem Umfeld

Die Zeitungstitel der Freiburger Nachrichten AG haben im letzten Jahr an Inseratevolumen zulegen können. Dies trotz einer stockenden Konjunktur.

Mit der Aufgabe des Euro-Mindestkurses hat sich die Konjunktur in der Schweiz wesentlich abgekühlt. Sowohl bei den Exporten als auch beim Bruttoinlandprodukt war das Wachstum deutlich rückläufig. Im Gegensatz zu diesem allgemeinen Trend kann die Freiburger Nachrichten AG einen positiven Geschäftsabschluss 2015 verbuchen.

Auf dem Lesermarkt ist die Situation der drei Zeitungstitel des Unternehmens stabil. Die «Freiburger Nachrichten», der «Murtenbieter» und der «Anzeiger von Kerzers» verzeichneten über die letzten Jahre kaum Veränderungen in der Auflage, was in der Branche als Erfolg gilt (siehe Text oben). Die Werbeeinnahmen gingen 2015 gar nach oben: Die «Freiburger Nachrichten» haben 2,2 Prozent, der «Anzeiger von Kerzers» 11,8 Prozent und der «Murtenbieter» 14,3 Prozent zugelegt. Damit stellen die Zeitungen der Freiburger Nachrichten AG schweizweit gesehen absolute Ausnahmen dar.

Die Treue der Leser und Inseratekunden schlägt sich in einem positiven Gesamtergebnis nieder. Bei einem Ertrag von rund 12,5 Millionen Franken resultierte ein Vorsteuergewinn von 486 000 Franken sowie ein EBITDA (Gewinn vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen) von 630 000 Franken. 2015 resultierte somit ein Jahresgewinn von 379 000 Franken; 90 000 Franken davon gehen als Dividenden an die Aktionäre, 289 000 Franken fliessen in die Reserven.

Publizistisch gesehen standen die Arbeiten zur Erneuerung des Erscheinungsbildes von «Murtenbieter» und «Anzeiger von Kerzers» im Vordergrund. Die Berichterstattung über die eidgenössischen Wahlen und die Gemeindewahlen im Murtenbiet nahmen ebenso wie die Schulgesetzgebung und die Flüchtlingskrise einen wichtigen Platz ein. Dazu hatte das Projekt «Zeitung im Gymnasium» 2015 Premiere. uh

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