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«Die Absurdität der These hat die Leute motiviert, darüber zu reden»

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Viktor Giacobbo präsentiert im Film «Der grosse Kanton» eine einfache Lösung für alle Probleme zwischen der Schweiz und Deutschland: Der nördliche Nachbar soll der Schweiz als Kanton beitreten. Im Film, der am Dienstag mit Giacobbo als Gast im Open-Air-Kino Murten gezeigt wurde, lässt der Filmemacher Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über seine These sprechen. «Alle wissen, dass diese These idiotisch ist», sagte Giacobbo vor Vorstellungsbeginn vor dem Publikum in Murten. «Die Absurdität der These hat die Leute motiviert, darüber zu sprechen.»

Und genau das macht den Film zum grossen Spass: Weil die These unrealistisch ist, lassen sich die Gesprächspartner darauf ein. Viele zeigen dabei sogar satirisches Talent. So hält der Germanist Peter von Matt fest, wenn man noch mehr Symbolik auf den Gotthard lade, breche dieser bald zusammen. Und für die über 100 Minarette, die mit dem neuen Kanton zur Schweiz gehören würden, fände sich sicher eine Lösung. «Wir könnten sie statt nach oben, nach unten bauen, das wäre sicher machbar», sagt von Matt.

Zu Hochform läuft FDP-Präsident und Nationalrat Philipp Müller auf: «Die Schweiz hat für jedes Problem eine Lösung. Sogar für die Deutschen», beurteilt er Giacobbos These. Und er schafft es sogar, seinen automatischen Rasenmäher politisch zu verorten, nachdem dieser beim Gespräch Giacobbo «bedroht»: «Der Rasenmäher ist eben urliberal, er macht, was er will.»

Laut Giacobbo waren die Gesprächspartner mehrheitlich gerne bereit, mitzumachen. Nur der ehemalige deutsche Aussenminister Joschka Fischer sei von seiner Frau dazu verdonnert worden. Er habe das Interview mit den Worten «Bringen wir es möglichst rasch hinter uns» begonnen, verriet Giacobbo. Doch auch Fischer taut auf. «Wenn, dann ginge es nur mit der süddeutschen Mentalität. Schon mit den Bayern, wage ich die These, würfe es nie funktionieren. Machen Sie sich keine Illusionen», beurteilt er die These und lacht.

 Beim Publikum in Murten kam der Film bestens an. Bei den Filmkritikern nicht immer: Einige schrieben, er sei zu wenig böse und es werde zu viel geredet. Damit geht Giacobbo locker um: «Der Kritiker nimmt eine Kartoffel, schnitzt daraus eine Birne und beschwert sich nach dem ersten Biss, dass es nicht nach Birne schmeckt», erklärte er und erntete damit Gelächter. Es sei das Problem der Kritiker, wenn sie von ihm erwarten würden, dass er Leute angreife. Und ja, der Film sei ein Konversationsfilm. «Er lebt von den Leuten, die sich darin äussern», so Giacobbo. «Die Zuschauer müssen den Leuten zuhören wollen, dann kommen sie auf ihre Kosten.»

Vorschau: Romantische Tragikomödie

H eute Abend zeigt das Open-Air-Kino Murten die Tragikomödie «Silver Linings Playbook». Nachdem Pat (Bradley Cooper) seine Frau Nikki beim Fremdgehen erwischt und ihren Liebhaber verprügelt hat, landet er in einer Nervenklinik. Nach der Entlassung zieht er bei seinen Eltern ein und versucht, sein Leben in den Griff zu bekommen sowie seine Ex-Frau zurückzugewinnen. Das gestaltet sich schwierig, weil er sich ihr nur noch auf 150 Meter nähern darf. Da trifft er auf die mindestens ebenso angeschlagene Tiffany (Jennifer Lawrence), die ihren Mann verloren hat. Sie verspricht ihm, sie könne den Kontakt zu seiner Ex-Frau vermitteln. Er muss dafür mit ihr an einem Tanzwettbewerb teilnehmen, obwohl er nicht tanzen kann. hs/luk

Open-Air-Kino Murten, Stadtgraben. Do., 18. Juli, ca. 21.15 Uhr.

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