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Die Alterspolitik ist auf den Schienen

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Autor: Fahrettin Calislar

Es sei ein innovatives und in der Schweiz einzigartiges Konzept, erklärte die für das Sozialwesen zuständige Staatsrätin Anne-Claude Demierre (SP) gestern vor den Medien. Der Staatsrat hat zusammen mit über 100 Beteiligten aus gegen 60 Ämtern und Organisationen ein kantonales Konzept für die Alterspolitik entworfen. Es wird bis Mitte Mai in die Vernehmlassung gegeben.

Im Vordergrund steht die Absicht, ältere Menschen in die Gesellschaft zu integrieren und ihnen ein würdiges Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen, den Zeitpunkt des Umzugs ins Pflegeheim also so weit wie möglich hinauszuzögern. «Neu sind der gesamtheitliche Blick auf das Problem und die Konzentration auf die Stärken älterer Menschen.» Diese werden nicht als Belastung für die Gesellschaft verstanden, sondern als Bereicherung. «Wir erfassen die Alterspolitik in ihrer ganzen Komplexität», so Anne-Claude Demierre.

Probleme und Lösungen

Das 30-seitige Papier geht von drei Bereichen aus, in denen Mängel festgestellt wurden: Ausgrenzung, Autonomie und Anerkennung. Der grösste Handlungsbedarf herrsche bei den Themen Arbeit, persönliche Entwicklung, Vereins- und Gemeinschaftsleben, Infrastrukturen, Wohnen und Dienstleistungen sowie soziale und gesundheitliche Betreuung. Schliesslich geht es laut Konzept um «kreative und problemgerechte» Massnahmen, die der Erreichung dieser Ziele dienten.

Das Konzept umfasst sowohl die Koordination und Unterstützung bestehender Angebote als auch die Schaffung neuer Dienstleistungen. Der Staat kann direkt oder in Zusammenarbeit mit Fachorganisationen aktiv werden. Das nachfolgende Gesetz wird die Aufgabenteilung zwischen Kanton und Gemeinden regeln. Im Vordergrund stehen Information, Koordination sowie die finanzielle Unterstützung von Projekten privater und öffentlicher Stellen.

Den Helfern helfen

Ein relevanter Punkt ist die Unterstützung von aktiven Freiwilligen und in der Pflege tätigen Personen, beispielsweise durch spezielle Kurse. «Es gibt so viele Freiwillige, die sich fantastisch engagieren, denen aber oft die nötige Fachkenntnis fehlt», so Maryse Aebischer, Leiterin des Amts für Sozialvorsorge. Auch so könnten ältere Menschen länger in den eigenen vier Wänden bleiben, ohne Not zu leiden.

Die Bandbreite der Ansätze ist gross. Sie reichen von der Förderung intergenerationeller Projekte im Stile von «Senior in der Schule» über eine Unterstützung für die Sicherung der Pensionskassenbeiträge bei älteren Arbeitslosen bis hin zu verschiedenen Anliegen in der Wohnbaupolitik, etwa durchmischte Siedlungen. Auch die Gesellschaft wird eingebunden. Die Leute müssten sensibilisiert werden, aufeinander zu achten – so dass sich der Coiffeur zum Beispiel meldet, wenn eine langjährige Kundin nicht mehr kommt. «Das soll aber nicht in einen Überwachungsstaat münden», mahnte Aebischer.

Dabei sind sich die Verantwortlichen bewusst, dass ihre Arbeit durchaus Vorbildcharakter für andere Kantone hat. «Man beobachtet uns», hielt Projektleiterin Judith Camenzind fest.

Ältere Menschen sollen mit ihren Sorgen nicht allein gelassen werden und sich am gesellschaftlichen Leben beteiligen dürfen.Bild key/a

Alterspolitik: Ein gemeinsames Vorgehen tut heute schon Not

Der Anteil der älteren Menschen in der Bevölkerung wird von heute etwa 15 Prozent bis 2035 auf gegen 25 Prozent steigen, rechnen die Statistiker vor. In absoluten Werten verdoppelt sich ihre Zahl fast. Obschon der Kanton Freiburg insgesamt ein «junger» Kanton sei, sei es schon jetzt an der Zeit, eine gemeinsame Planung für die nächsten Jahrzehnte anzugehen, hielt Staatsrätin Anne-Claude Demierre gestern fest. Weil mit der Zahl der älteren Personen auch deren Anteil an den Einpersonenhaushalten steigt, die Unterstützung durch einen Partner in Zukunft also weniger gewährleistet ist, brauche es Lösungen in diesem Bereich.

Der Staatsrat hat das neue Altersleitbild nun lanciert. Der Zeitplan für dessen Umsetzung ist eng. Der Staatsrat verschickt mit dem Entwurf an die interessierten Vereinigungen zwei Formulare. Die Antworten sollen in einem ersten Schritt nächstes Jahr in einen Aktionsplan einfliessen. Dieser soll evaluiert werden und in einem zweiten Durchgang zu einem Gesetzesentwurf führen. Im Sommer 2013 soll dieser Entwurf dem Grossen Rat vorgelegt werden. Das Gesetz soll am 1. Januar 2014 in Kraft treten. fca

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