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Die andere Seite eines Strassenmusikers

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Die andere Seite eines Strassenmusikers

Rob van Wely gibt am Wochenende zwei Indoor-Konzerte in Freiburg

Seit zehn Jahren gehört der Strassenmusiker Rob van Wely in der Stadt Freiburg zum Inventar. Am Wochenende ist er für einmal auf der Bühne zu erleben.

Autor: Von CAROLE SCHNEUWLY

Sein Geburtsland ist Holland, sein Wohnsitz liegt in Südfrankreich, sein «fahrendes Zuhause», wie er es nennt, ist ein 37 Jahre alter Bus, und die Heimat seines Herzens ist seit zehn Jahren die Stadt Freiburg. Der 51-jährige Rob van Wely bezeichnet sich selber gerne als vogelfrei und ist ein Globetrotter, wie er im Buche steht. Seit er 16 Jahre alt ist, ist er mit seiner Gitarre als Strassenmusiker unterwegs. «Angefangen habe ich in Den Haag», erzählt er. «Nach einer Weile wollte ich andere Städte und andere Länder kennenlernen.»Also packte der junge Musiker seine Siebensachen und machte sich auf, in die Welt hinaus. Er spielte in Deutschland, in Belgien und in Frankreich, aber auch in Marokko oder in Indien. «Ich habe dabei nicht immer Geld verdient», so van Wely. «Aber wenn in einem indischen Dorf einer kommt, Musik macht und Geschichten erzählt, dann wird er immer etwas zu essen und einen Platz zum Schlafen bekommen.»

Dankbares Publikum

Von Süddeutschland aus eroberte der Holländer schliesslich auch die Schweiz. Auslöser war ein Konzert im Thurgau, dessen Erfolg van Wely regelrecht überrumpelte. Der Saal sei übervoll gewesen, erinnert er sich, und am anderen Tag hätten gleich zwei Zeitungen über seinen Auftritt berichtet. «Da wollte ich wissen, ob das überall in der Schweiz so ist.»Das war zwar nicht der Fall, aber van Wely fand in der Schweiz etwas anderes: «Nirgends sonst hat mir das Publikum so viel Respekt, Dankbarkeit und Grosszügigkeit entgegengebracht.» In Südfrankreich etwa sei ein Leben als Strassenmusiker viel schwieriger. «Da halten dich alle für einen Clochard.»Der Schwerpunkt von van Welys Leben hat sich inzwischen von der Ostschweiz auf die Romandie verlagert, wo alles «etwas legerer» sei. Nebst Biel, Nyon und Yverdon ist der Musiker seit zehn Jahren vor allem in Freiburg unterwegs. In der Romontgasse und in der Lausannegasse gehört er längst zum Stadtbild. «Inzwischen kennen mich die Leute hier, haben Freude an meiner Musik und empfangen mich mit offenen Armen.» Oft verweile jemand zum Gespräch, komme mit einer Tasse Tee oder Kaffee vorbei oder lade ihn zum Essen ein.

Mit oder ohne Verstärker?

Einziger Wermutstropfen sind seit eineinhalb Jahren Auseinandersetzungen mit der Stadtpolizei, bei denen es um die Verwendung eines Verstärkers geht. Der Einsatz von Verstärkern ist Strassenmusikern in der Stadt Freiburg verboten. Rob van Wely, der je nach Standort dennoch seinen Neun-Watt-Verstärker braucht, appelliert hingegen an den gesunden Menschenverstand. Ausser den Polizisten störe sich niemand daran, im Gegenteil: Von Passanten, Anwohnern und Geschäftsleuten spüre er viel Unterstützung. Inzwischen hat van Wely mehrere Briefe an den Gemeinderat und ans Oberamt geschrieben, um eine Ausnahmebewilligung zu erhalten – bisher vergeblich. Erst kürzlich wurde ihm gar eine Busse aufgebrummt; van Welys Rekurs wurde vom Polizeirichter abgewiesen.

Blues und Bossa nova

Trotz dieser Probleme will van Wely weiterhin in den Strassen Freiburgs Musik machen. «Gerade weil ich mich hier zu Hause fühle, habe ich alle diese Schritte unternommen.» Im gleichen Zusammenhang sieht er auch die beiden Konzerte, die er am Freitag und am Samstag im Restaurant Belvédère und im Le Chat qui touille geben wird. Die Besucher könnten dabei nicht nur ihre Solidarität zeigen, sondern erhielten auch Gelegenheit, seine Musik, Blues und Bossa nova, einmal abseits der Strasse zu hören. Für das Konzert im Le Chat qui touille hat van Wely gar ein spezielles Programm aus ruhigen Balladen zusammengestellt.Nach diesem Wochenende wird es übrigens eine Weile dauern, bis Rob van Wely in Freiburg wieder zu hören sein wird: Er plant einen längeren Urlaub und wird erst im Frühling wieder in seine Lieblingsstadt zurückkehren.Restaurant Belvédère, Reichengasse 36, Freiburg: Fr., 12. Januar, 21 Uhr. Le Chat qui touille, Samaritergasse 34, Freiburg: Sa., 13. Januar, 20.30 Uhr.

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