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«Die Angst vor Robotern ist unberechtigt»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Die Angst vor Robotern ist unberechtigt»

Im Gespräch mit André Burger, Verwaltungsratsdelegierter der Düdal, Leichtmetall-Giesserei AG

Die Düdal, Leichtmetall-Giesserei AG, in Düdingen kann in diesem Jahr ihr 50-Jahr-Jubiläum feiern. Die FN haben sich im Rahmen der Serie «Unternehmer» mit dem Verwaltungsratsdelegierten André Burger über die Firma unterhalten.

Mit ANDRÉ BURGER
sprach ARTHUR ZURKINDEN

Herr Burger, die Düdal ist ein hundertprozentiges Familienunternehmen. Der Name Burger lässt die Vermutung zu, dass die Familie ursprünglich nicht von Düdingen stammt.

Mein Vater Arthur führte als Automechaniker eine Garage in Nidau bei Biel. Er hatte das Unternehmertum im Blut. Deshalb beschloss er eines Tages, mit seinem Cousin Robert Burger eine Leichtmetall-Giesserei zu gründen. Sie waren vom Aluminium fasziniert. Bei der Suche nach einem Standort stiessen sie auf Armand Grandjean, den sie kannten und der in Düdingen die Demant aufgebaut hat. Er riet ihnen, auch nach Düdingen zu kommen. Sie wollten hier eine kleine, übersichtliche Fabrik erstellen.

Für Sie war immer klar, dass Sie das Familienunternehmen fortführen?

Ja, ich bin im Betrieb aufgewachsen. Für mich war es keine Frage, ob ich das Unternehmen weiterführe. Auch ich habe das Unternehmertum im Blut.

Was fasziniert Sie denn am Unternehmersein?

Es ist schön, frei entscheiden zu können, die Verantwortung für die Mitarbeiter zu tragen und etwas Positives für diese Welt zu schaffen. Ich lege Wert darauf, Unternehmer zu sein. Nennt mich ein Mitarbeiter Manager, bringt mich das in Rage. Ich fühle mich verantwortlich für die Mitarbeiter und ihre Familien und dass sie ein Auskommen haben. Manager hingegen wollen einfach Geld verdienen, und dies auf Kosten der Unterprivilegierten.

Was stellt die Düdal her?

Wir stellen rund 2500 verschiedene Teile aus Aluminium her, die ihre Verwendung in Autos, in Elektro- und Kommunikation-Apparaten, in Maschinen usw. finden. Unsere Kunden liefern uns die Zeichnung vom Teil, das sie wünschen. Wir konstruieren dann die entsprechende Gussform, damit die Teile kundengerecht gegossen werden können. Je nach gewünschter Stückzahl wird der Druck- oder Kokillenguss als Giessverfahren angewandt. So werden je nach Auftrag 100 bis 800 000 Stück vom gewünschten Teil hergestellt. 70 Prozent unserer Kunden befinden sich in der Schweiz, 30 Prozent im Ausland, vor allem in Deutschland.

Sie stellen also als Zulieferant Massenprodukte her. Wie ist es Ihnen gelungen, den Standort Düdingen aufrecht zu erhalten?

Im Jahre 1990 beschäftigten wir 240 Mitarbeiter. Es war eine erfolgreiche Zeit. Dann kam die Krise. Wir mussten eine schwierige Periode durchmachen. Es ging ums Überleben. Wir mussten unsere Betriebe automatisieren. Jeder verdiente Franken wurde in die Automatisierung gesteckt. Heute können wir mit 170 Mitarbeitern den gleichen Umsatz – rund 20 Millionen Franken – erzielen wie 1990.

Konnten Sie bei der Automatisierung auf ein viel versprechendes Rezept zurückgreifen?

Einer unserer Kunden ist Porsche. Der deutsche Autohersteller schrieb einmal tiefrote Zahlen. Ein Beraterteam führte die Firma aber zurück auf die Erfolgsstrasse. Wir engagierten in der Folge einen dieser Betriebsberater. Er machte uns mit dem «Kontinuierlichen Verbesserungs-Prozess» vertraut. Er hat versucht, jede Verschwendung im Betrieb zu eliminieren. Die Arbeitsabläufe wurden analysiert. Dabei wurden an den Arbeitsplätzen auch Videos erstellt.

Wie der Name sagt, ist dieser Prozess heute längst nicht abgeschlossen. Alle Mitarbeiter sind aufgerufen, Verbesserungsvorschläge zu machen. Sie kennen den Betrieb am besten. Jeder Vorschlag wird honoriert, auch wenn er nicht umgesetzt wird. Aber jede Abteilung ist gehalten, monatlich eine Verbesserung vorzuschlagen und diese umzusetzen. Dabei werden auch die Kosten und der Nutzen berechnet. Wir legen ebenfalls grossen Wert auf Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz. Ist ein Mitarbeiter krank oder hat er einen Unfall erlitten, so reden wir mit ihm, wollen die Ursachen ergründen. Wir wollen wissen, ob diese eventuell im Zusammenhang mit seiner Arbeit stehen. Wir haben festgestellt, dass die Leute viel weniger oft krank sind oder verunfallen. Die Versicherungsprämien konnten gesenkt werden. Wir müssen die Kosten so tief wie möglich halten.

Die Düdal ist einem harten Konkurrenzkampf unterworfen?

Ja, wir müssen gegen Konkurrenten in Singapur, Indien, Taiwan, Ungarn usw. bestehen. Die hohen Schweizer Löhne stellen für uns einen grossen Nachteil dar. Wir sind deshalb gezwungen, Roboter einzusetzen, den Betrieb zu automatisieren, um eine Chance zu haben. Viele Leute haben Angst vor dem Roboter. Diese Angst ist unberechtigt. Dank der Automatisierung können wir billiger produzieren und dadurch mehr Umsatz erzielen. So brauchen wir auch mehr Leute und sichern die Arbeitsplätze.

Trotz Massenproduktion ist also der Standort Düdingen nicht gefährdet?

Wir haben gute Chancen. Die Schweiz ist nach wie vor als Land bekannt, in welchem präzise gearbeitet und termingerecht geliefert wird. Die Düdal kann zuversichtlich in die Zukunft blicken, weil wir komplizierte Teile herstellen. Zudem können wir die Teile mechanisch bearbeiten und sie montagefertig liefern. Die Produktion von einfachen Stücken ist bereits in Billiglohn-Länder abgewandert.

Die Düdal stellt ausschliesslich Teile aus Aluminium her. Haben Sie nicht Bedenken, dass der Kunststoff das Aluminium überflüssig macht?

Nein, der Kunststoff hat das Aluminium in einigen Bereichen ersetzt. Dieser Wandel hat bereits stattgefunden. Das Aluminium hat aber viele besondere Eigenschaften, die sehr geschätzt werden. Wir können den Kunden die Teile in mehreren Legierungen mit unterschiedlichen Eigenschaf- ten anbieten. Gegenüber dem Kunststoff hat das Aluminium den Vorteil, dass es strom- und wärmeleitend, nicht brennbar, rückstrahlend und ungiftig ist.

Fast ein Drittel der Düdal-Kundschaft befindet sich im Ausland. Wie werden Sie sich als Unternehmer am 25. September verhalten?

Rein aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet muss sich die Schweiz Europa öffnen. Wenn ein Nein zur Personenfreizügigkeit für die erweiterte EU zur Folge hätte, dass sämtliche bilateralen Verträge aufgekündigt würden, wäre dies ein riesiges Problem.

Welche Ratschläge möchten Sie der Jugend erteilen?

Entscheiden sich die Jugendlichen für einen handwerklichen Beruf, so ist eine Lehre ein Muss, sonst wird es schwierig sein, einen Arbeitsplatz zu finden. Wir sehen dies in unserem Unternehmen. Dank der Automation brauchen wir immer mehr gut ausgebildete Leute. Ich sage zwar immer: Es gibt keine schlechten Mitarbeiter, es gibt nur schlechte Vorgesetzte. Wenn die Vorgesetzten Gas geben, ziehen auch die andern mit.

Die Düdal hat in letzter Zeit für Gesprächsstoff geliefert, weil sich der deutsche Billigdiscounter Lidl auf ihrem Land niederlassen will. Das einheimische Gewerbe ist darüber nicht sehr glücklich.

Ich betrachte Lidl nicht als Konkurrent des Gewerbes, sondern als Bereicherung. Im Mo

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