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«Die Arbeiten haben immer noch ihren Wert»

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Die Ausstellung «Total Records» war erstmals an den Rencontres de la photographie d’Arles 2015 zu sehen. Das Fotomuseum Winterthur hat einige der in Frankreich gezeigten Exponate weggelassen und dafür solche aus der Schweiz hinzugefügt. So findet etwa das Luzerner Label Layola Records aus den Sechzigerjahren Eingang in die Ausstellung. Auch Chansonnier Stephan Eicher, das Elektropop-Duo Yello oder die Künstlerin Pipilotti Rist sind vertreten; Letztere war vor ihrem internationalen Durchbruch Teil der Basler Band Les Reines Prochaines und steuerte für diese ein Coverbild bei.

Besonders interessant aus Schweizer Perspektive ist das Kapitel über die Postpunkszene der Achtzigerjahre. Nebst Baby Jail aus Zürich oder Der Böse Bub Eugen aus Schaffhausen ist hier auch die Freiburger Band The Young Gods prominent vertreten. Mit ihrem innovativen Post-Industrial feierte sie internationale Erfolge und beeinflusste Grössen wie David Bowie oder die Nine Inch Nails. In Winterthur sind The Young Gods gleich mit vier ihrer frühen Alben vertreten, mit einem einheitlichen grafischen Erscheinungsbild, das auf Frontmann Franz Treichler zurückgeht.

Drei der vier ausgestellten Coverfotos hat der Freiburger Fotograf Jean-Marc Giossi gemacht, für «The Young Gods» (1987), «L’Amourir» (1988) und «L’Eau Rouge» (1989). Der heute 65-Jährige erinnert sich gern an die Zusammenarbeit mit Franz Treichler: «Franz ist eine aussergewöhnliche Persönlichkeit; er hat Visionen und setzt alles daran, um diese umzusetzen», so Giossi gegenüber den FN. Auch bei den Plattencovers habe Treichler genau gewusst, was er wollte: «Er war der kreative Kopf; meine Aufgabe war es, seine Ideen technisch umzusetzen.» Und dies war im vordigitalen Zeitalter alles andere als selbstverständlich. «Die Arbeiten sehen heute nach nichts aus», so Giossi, «doch wir haben an jedem Cover mehrere Tage gearbeitet.» Das Motiv für «L’Eau Rouge» etwa war eine glühende Metallplatte, bei der es exakt die gewünschten Effekte zu erzielen und abzulichten galt.

Er habe auch heute noch Freude an den Arbeiten für The Young Gods, sagt Jean-Marc Giossi, der sonst hauptsächlich in der Werbefotografie tätig war. «Es sind aufwendige, hochwertige Arbeiten, die immer noch ihren Wert haben. Durch den späteren Erfolg der Young Gods haben sie ein unerwartet langes Leben erhalten.» Das Freiburger Beispiel passt damit hervorragend in die Ausstellung, die genau das zeigen will: wie Musik und Fotografie sich gegenseitig beflügelten.

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