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Die Artenvielfalt in der Biberaue in Ferenbalm ist gestiegen

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Entlang der Bibera in Ferenbalm hat Pro Natura vor drei Jahren eine Biberaue errichtet. Die Artenvielfalt wie auch die Anzahl der Amphibien- und Libellenarten ist seither bereits markant gestiegen.

Es ist ein unauffälliges Stück Land in der Mühlematt in Ferenbalm: Entlang der Bibera hat Pro Natura zusammen mit dem Kanton Bern vor drei Jahren eine Biberaue von der Fläche von vier Fussballfeldern geschaffen (die FN berichteten). Ziel des Projekts ist es, mit Renaturierungsmassnahmen den Biber in das Gebiet zu holen, das der Nager schliesslich so umgestalten kann, wie er möchte. Der Biber als natürlicher Landschaftsarchitekt schafft Dämme und staut so Kleingewässer. So entstehen Feuchtgebiete, die als Lebensraum für zahlreichen Tiere und Pflanzen dienen. Die vor drei Jahren erfolgten Massnahmen zielen darauf ab, dass sich auch andere Tierarten in diesem Gebiet ansiedeln. Drei Jahre nach Projektbeginn sind bereits erste positive Resultate zu bestaunen.

Feuchtgebiet erstellt

Ziel der Initialmassnahmen vor drei Jahren war es laut Jan Ryser, Geschäftsführer von Pro Natura Bern, mehr Wasser ins Gebiet zu bringen. Dazu haben die Arbeiter eine Drainageleitung zu einem Bach umgeformt und den Mühlekanal hin zur Matte geöffnet, um diese gezielt zu vernässen. «Nun fliessen im nördlichen Teil des Gebiets zwei Bäche durch die Wiese, um schliesslich in die Bibera zu münden.»

Zusätzlich dazu haben die Verantwortlichen zwei Weiher errichtet. Darüber hinaus haben sie eine Hecke angelegt und Weiden gepflanzt, die als Futterquellen für den Biber dienen. «Wir haben aber bewusst nicht wahnsinnig viele Umbauten vorgenommen», so Ryser. Der Raum werde dem Biber zurückgegeben, der dort nun Möglichkeiten hat, dieses Gebiet nach seinem Gusto zu formen und umzugestalten.

Vor drei Jahren hat Pro Natura Wasser in die Wiese gebracht: Ein Bach durchfliesst das Gelände, und ein Weiher lockt Amphibien an.
Bild Corinne Aeberhard/a

Mehr Amphibien und Insekten

Die vor drei Jahren erfolgten Massnahmen hätten bereits zu einer Zunahme der Artenvielfalt und der Tierarten geführt. So hätten die Biologen fünf Amphibienarten gezählt, während bei der Erstaufnahme im Jahr 2013 nur deren drei vorkamen. Neu seien die Erdkröte und der Wasserfrosch in diesem Gebiet heimisch. Auch die Population der Grasfrösche habe zugenommen. «Nur der Laubfrosch hat sich leider noch nicht angesiedelt.» Diese seltene und gefährdete Art werde den Weg in die Biberaue aber hoffentlich noch finden, sagt Ryser. «Die Bedingungen dafür sind nun ideal.»

Neben den Amphibien hätten auch die Libellenarten zugenommen. «Während wir 2013 nur acht Arten zählten, sind es heute bereits deren 22.» Und die Zahl der Heuschreckenarten habe sich von 8 auf 16 verdoppelt. Besonders Amphibien und Insekten würden vom grösseren Wasserangebot und der positiven Lebensraumentwicklung profitieren, erzählt Ryser. «Wir wollen bewusst Arten fördern, die sich in Feuchtgebieten wohlfühlen.»

Ansonsten habe sich der Bestand der Vögel und Säugetiere in etwa gleich gehalten. Erfreulich sei jedoch, dass in der Schweiz selten vorkommende Watvögel wie Waldwasserläufer und Bekassinen gesichtet worden seien, die Feuchtgebiete mögen. «Mittelfristig ist es zudem möglich, dass sich gewisse Vogelarten wie der Sumpfrohrsänger dort ansiedeln.»

Biber lässt auf sich warten

Nun fehle nur noch der Biber, um die Wiese zu einem abwechslungsreichen Feuchtgebiet zu entwickeln. Momentan sei zwar ein Biber im Gebiet heimisch. Dieser habe aber noch keinen allzu grossen Einfluss auf die Aue gehabt. «Ein einzelnes Individuum ist meistens nicht so aktiv wie eine ganze Familie, die gräbt und Dämme baut.» Sobald der Biber sich paare und eine Familie gründe, werde er die Fläche vermehrt in Beschlag nehmen und umgestalten.

«Wir sind uns bewusst, dass dies Zeit in Anspruch nimmt.» Es sei ein langfristiges Projekt, und man sei überzeugt, dass der Biber früher oder später das Land so umgestalten werde, dass sich dort noch viel mehr Tier- und Pflanzenarten ansiedeln können.

Zur Geschichte

Es begann mit einer Überschwemmung

2009 tauchte in der Mühlematt bei Ferenbalm zum ersten Mal ein Biber auf. Er staute den Mühlebach, was zu Überschwemmungen im Maisfeld führte. Pro Natura, die Gemeinde Ferenbalm, der Kanton Bern und der Landwirt suchten eine Lösung und kamen auf die Idee, eine Biberaue zu erstellen. 2012 kaufte Pro Natura dem Landwirt das Areal ab, dieser konnte gleichzeitig ein gleich grosses Stück Land in der Nähe seines Hofs erwerben. Ziel war es, auf dem drei Hektar grossen Stück Land ein vielfältiges und dynamisches Feuchtgebiet zu schaffen. Nach einer mehrjährigen Planungsphase wurden die baulichen Massnahmen 2018 umgesetzt. Dazu gehörten neben der Aufwertung der Bibera auch Initialmassnahmen für den Biber und Massnahmen zur Förderung der Artenvielfalt (siehe Haupttext).  

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