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Die Bad-Pläne werden heruntergeschraubt

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Autor: karin aebischer

Als Ammann von Plaffeien und Mitglied des ehemaligen Initiativkomitees Wellness-Thermalbad Schwarzsee hat Otto Lötscher den Bau eines solchen Bades in Schwarzsee stets unterstützt. Dass das Projekt der Neuter AG nun offiziell als gescheitert gilt, bedauert er. Gleichzeitig sei er aber auch froh darum, dass man jetzt klar wisse, dass die Investorengruppe nicht mehr am Bau eines Thermalbades interessiert sei.

In ein Hotel integrieren

Otto Lötscher würde es weiterhin gut finden, wenn sich ein Projekt in Richtung Wellness realisieren liesse. «Dies würde den Aufenthaltstourismus beleben», ist er überzeugt. Von der Idee eines grossen Bades ähnlich dem in Charmey ist der Syndic aber in der Zwischenzeit weggekommen: «Ich bin je länger, je mehr der Auffassung, dass es in Schwarzsee etwas Kleineres vertragen würde, als ursprünglich vorgesehen war.» Er wisse, dass es nicht einfach sei, den Betrieb eines Wellnessbades kostendeckend zu führen. Deshalb sieht er ein zukünftiges Projekt eher in Anlehnung an einen Hotelbetrieb. «Vom Platz oder der Einzonierung her wäre dies sowohl beim Hotel Bad wie auch bei der Hostellerie möglich», sagt Otto Lötscher.

In abwartender Position

Als Präsident von Schwarzsee Tourismus ist auch Manfred Riedo weiterhin von den Vorteilen eines Wellnessbades für Schwarzsee überzeugt. «Wir können mithelfen, aber nicht selber etwas auf die Beine stellen. Deshalb sind wir in abwartender Position», sagt er.

Er bedauert, dass das ursprüngliche Projekt eines Wellnessbades nicht zustande kommt. «Aber wir hoffen, dass sich gleichwohl etwas verwirklichen lässt», sagt Manfred Riedo.

Wellness-Angebot nötig

Dass ein grosser Bau wie in Charmey nicht nur mit Geldern von der öffentlichen Hand und Dritten realisiert werden kann, ist dem Präsidenten des Tourismusverbandes klar. Deshalb könne er auch mit einem kleineren Angebot im Wellness-Bereich, als einst vorgesehen war, leben, sagt Manfred Riedo. Unabhängig davon steht für ihn fest, dass der Wellness-Anteil im touristischen Angebot in Schwarzsee ausbaufähig ist.

«Muss gut durchdacht sein»

Peter Roodbeen, der Direktor der Hostellerie am Schwarzsee, erklärte auf Anfrage, dass er für seinen Betrieb kein Wellness-Projekt in Aussicht habe. «Wir haben unsere Anlage», sagt Roodbeen. Der Diskussion um mögliche kleinere Projekte in Anlehnung an einen Hotelbetrieb habe er nichts hinzuzufügen. Allgemein würde er ein Wellness-Angebot für die Touristen in Schwarzsee jedoch begrüssen. «Ein solches Projekt müsste aber gut durchdacht sein, sonst bringt es nichts», sagt Peter Roodbeen.

Hätten die Promotoren das Grossprojekt des Wellnessbades in Schwarzsee aufrechterhalten und dafür auch den hinteren Teil des Ortes in Betracht gezogen, hätte er sein Land am See dafür zur Verfügung gestellt, sagt der Besitzer des Hotel Bad, Bruno Baeriswyl. Er habe sich auch schon über einen eigenen Wellness-Bereich in seinem Hotel Gedanken gemacht. «Dieser würde aber frühestens in vier bis fünf Jahren realisiert», sagt er. Denn in den nächsten drei Jahren stehe erst einmal die Sanierung des Hotels und des Restaurants an.

Wenn er einen Wellness-Bereich bauen würde, dann sicher nicht im grossen Stil, erklärt Bruno Baeriswyl. «Für maximal 60 bis 80 Personen.» 40 Gäste fasst das Hotel, wenn es ausgebucht ist. Es blieben also noch 20 bis 40 weitere Plätze für die Öffentlichkeit. Was Bruno Baeriswyl freut: «Wir haben eine eigene Schwefelquelle.» Ihm sei es schliesslich aber egal, wo in Schwarzsee ein Wellnessbad gebaut werde. «Hauptsache, es wird eines gebaut.»

Auch der «hintere Teil» von Schwarzsee ist immer wieder Thema, wenn es um die Zukunft des Orts geht. Hotelier Bruno Baeriswyl vom Hotel Bad (l.) könnte sich einen Wellness-Anbau vorstellen. Auch die Zukunft der Kaserne ist zurzeit in Diskussion.Bild Aldo Ellena

«Ich bin je länger, je mehr der Auffassung, dass es in Schwarzsee etwas Kleineres vertragen würde, als ursprünglich vorgesehen war.»

Autor: Otto Lötscher

Autor: Ammann Plaffeien

«Ein solches Projekt müsste aber gut durchdacht sein, sonst bringt es nichts.»

Autor: Peter Roodbeen

Autor: Direktor Hostellerie am Schwarzsee

«Um ein Bauprojekt zu realisieren, müsste schon ein potenter privater Investor da sein.»

Autor: Beat Vonlanthen

Autor: Staatsrat

«Im hinteren Teil ist noch ein riesiges Potenzial vorhanden.»

Autor: Alfons Piller

Autor: Grossrat und Gemeinderat Plaffeien

Tourismus:«Nachfrage für ein Wellness-Angebot ist vorhanden»

Wellness gehört heute zum Grundangebot einer Tourismusdestination», sagt Thomas Steiner. Der Direktor des Freiburger Tourismusverbandes beurteilt deshalb die Chancen für ein Wellness-Projekt in Schwarzsee als gut. «Die Nachfrage ist auf jeden Fall noch vorhanden.» Der Wellness-Boom sei noch nicht vorbei. Statt allgemeiner Angebote seien heute aber mehr spezifische Projekte gefragt. «Zum Beispiel ein Angebot für Familien: ein Hotel mit kinderfreundlichem Empfang und einem Kombi-Angebot für Wellness.»

Mehr Übernachtungsgäste

Da Schwarzsee bereits das Label als familienfreundliche Destination erworben habe, sehe er gute Chancen, in diesem Bereich erfolgreich zu sein. «Es muss kein Angebot sein wie in Leukerbad», betont er. Der Schwarzsee weise eine hohe Besucherfrequenz auf. «Mit dem richtigen Angebot könnte man sicher einige Gäste mehr dazu bringen, dort auch zu übernachten.»

Je nach Klasse des Hotels reiche ein Whirlpool oder eine Sauna. «Das hängt vom Kundensegment ab, das man ansprechen will.» Interessant könne ein solches Projekt für einen Hotelbesitzer werden, wenn er das Angebot für Zweitwohnungsbesitzer öffne. So könnten zusätzliche Gäste gewonnen werden.

Langsam aufbauen

«Schritt für Schritt aufbauen», lautet deshalb der Rat des Tourismusfachmannes. Das halte das Risiko tiefer. Ein grosses Wellness-Projekt wie in Charmey sei in Schwarzsee kaum denkbar, da auch schwer finanzierbar. «Es braucht eine Hotelinfrastruktur und Thermalquellen.»

Deshalb sei es besser, sich anders zu positionieren und sich von bestehenden Angeboten abzugrenzen. «Wenn es funktioniert, bestehen immer noch Chancen, dass ein Investor bereit ist, Geld in eine Erweiterung zu stecken.» Der Kanton kann zudem im Rahmen des Tourismusentwicklungsfonds touristische Bauprojekte finanziell unterstützen. im

Die Vision einer Rehabilitations-Klinik mit Sportzentrum und Bad

Autor: Karin Aebischer

Ein Rehabilitations- und Sportzentrum kombiniert mit einem Bad – diese Vision hat der SVP-Grossrat Alfons Piller, Gemeinderat von Plaffeien, für das Gebiet rund um die Kaserne in Schwarzsee. «Das wäre das A und O und würde 80 bis 100 Arbeitsplätze schaffen», sagt er. Er denkt dabei an eine Rehabilitationsklinik ähnlich wie im bernischen Gunten.

Alles soll aus roter Zone

Zudem kämpfe er weiter dafür, dass in Schwarzsee alle Gebiete aus der roten Zone der Gefahrenkarte verschwinden – auch jene gegenüber dem Hotel Bad, auf der anderen Seite der Kantonsstrasse. «Das würde Tür und Tor öffnen für die Entwicklung im hinteren Teil von Schwarzsee», sagt Alfons Piller. Dieses Gebiet gelte es nämlich zu fördern. «Ich will eine ganzheitliche Entwicklung in Schwarzsee. Im hinteren Teil ist noch ein riesiges Potenzial vorhanden.» Wichtig ist Alfons Piller auch, dass sich die Gemeinde Plaffeien bei jedem Bauprojekt der Umweltaspekte und der Wasservorkommen der Gemeinde bewusst ist. «Beim Planen eines Projekts muss abgeklärt werden, ob die Wasservorräte reichen.»

Synergien für Kaserne?

Baupläne in Schwarzsee hat auch der Kanton Freiburg, dem die Kaserne gehört: Weil diese in absehbarer Zeit in ihrer heutigen Form nicht mehr gebraucht wird, soll aus der Kaserne ein Sport- und Freizeitzentrum werden. Dies schlägt eine überdirektionale Arbeitsgruppe vor, die sich mit der künftigen Nutzung der Kaserne beschäftigt hat (siehe FN vom 13. Januar).

Diese Neuausrichtung ist jedoch noch nicht definitiv; der Staatsrat muss erst einen Grundsatzentscheid fällen. Ein Wellnessbad aber werde in dieses Breitensportzentrum sicher nicht integriert, erklärt Staatsrat Erwin Jutzet auf Anfrage. «Wir bauen kein Bad», betont er. Der Kanton sei jedoch daran, zu prüfen, ob gewisse Synergien mit anderen Anlagen für eine gegenseitige Benutzung bestünden, sagt Erwin Jutzet und erwähnt dabei Karl Schek, der in Schwarzsee bereits mehrere Tourismus-Projekte realisieren wollte.

Kontakt zu Jutzet besteht

Karl Schek bestätigte auf Anfrage der FN, dass er im vergangenen Herbst im Zusammenhang mit dem Thema Thermalbad Schwarzsee mit Erwin Jutzet Kontakt aufgenommen habe. Mehr wolle er dazu jedoch nicht sagen. Dass das Projekt der Neuter AG gescheitert ist, tue ihm sehr leid, sagt Schek lediglich. Der Plaffeier Ammann Otto Lötscher sagte zu den Plänen von Karl Schek einzig, dass dieser im Bereich der Kaserne kein Land besitze.

Kanton:Beiträge der NRP eher als Zustupf gedacht

Mir wurde in der vergangenen Legislatur immer wieder gesagt, das Wellnessbad Schwarzsee benötige Gelder der Neuen Regionalpolitik, das Bauprojekt sei sozusagen spruchreif», sagt der Sensler Staatsrat Beat Vonlanthen, Verantwortlicher für die Tourismuspolitik des Kantons Freiburg. Heute findet er es im Grunde genommen schade, dass das Projekt nicht realisiert wird. «In den Voralpen sind solche Attraktivitätspunkte wie ein Thermalbad nötig. Nicht nur für den Tagestourismus, sondern vor allem auch für den Aufenthaltstourismus.»

Auch kleinere Projekte werden unterstützt

Im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) oder über den kantonalen Tourismusfonds ist es gemäss Beat Vonlanthen weiterhin möglich, für solche Projekte einen Unterstützungsbeitrag zu erhalten. In der «Vision 2030» der Neuen Regionalpolitik sei die Förderung des sanften Tourismus denn auch ein wichtiges Element. «Es muss sich dabei nicht um ein Riesenprojekt handeln», erklärt er.

Kanton kann nur einen Zustupf bieten

Diese Unterstützungsbeiträge beschränken sich jedoch auf zinslose Darlehen oder auf kleinere Geldbeträge und seien deshalb eher als Zustupf gedacht. «Um ein Bauprojekt zu realisieren, müsste schon ein potenter privater Investor da sein», sagt der Volkswirtschaftsdirektor. ak

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