Die Bar Muratum wird nach rund 20 Jahren wiedereröffnet

Nach rund 20 Jahren öffnet die Bar Muratum Ende des Monats wieder. Diskussionen über ein Glasdach hatten der Bar Anfang des Jahrtausends den Garaus gemacht. Doch die neue Betreiberin, Fanny Montani, hat ihr nun neues Leben eingehaucht.

Die Bar Muratum ist zurück: Erstmals seit 2004 wird die einstige «schönste Bar Murtens» wieder Gäste bewirtschaften. Die neue Besitzerin Fanny Montani ist die Tochter des damaligen Gesuchseinreichers Gilbert Montani. Der ehemalige Inhaber der Aktiengesellschaft Restovillage AG hatte bereits Ende der Neunzigerjahre die Absicht, an der Hauptgasse 43 eine Bar zu betreiben. Aus dem Innenhof des jahrhundertealten Grosshauses sollte die Bar Muratum werden. Gilbert Montani wollte diese mit einem Glasdach versehen, um die Bewirtschaftung ganzjährig zu gewährleisten.

Die Frage nach dem Dach

Die Überdachung des Innenhofs sollte eine jahrelange Debatte auslösen. Sowohl die Feuer- und Baukommission der Stadt Murten als auch der Kulturgüterdienst des Kantons gaben 1998 einer Teilüberdachung des Innenhofs grünes Licht. Montani jedoch ersuchte eine Überdachung des gesamten Bereichs. Der Kulturgüterdienst stimmte diesem Vorhaben jedoch nicht zu.

Folglich erteilte der damalige Vizeoberamtmann des Seebezirks am 8. März 1999 der Restovillage AG die Bewilligung zum Umbau des Gebäudes, nicht aber zur «Überdachung des Innenhofes mittels schliessbaren Glasdaches». Dies sollte Gegenstand eines speziellen oberamtlichen Entscheids sein.

Ein ewiges Hin und Her

Der oberamtliche Entscheid entfiel zugunsten der Restovillage AG aus. Hiergegen reichten wiederum der Gemeinderat der Stadt sowie die Direktion für Erziehung und kulturelle Angelegenheiten Verwaltungsgerichtsbeschwerde ein. Der Verwaltungsgerichtshof entschied 2001, diese Beschwerden gutzuheissen. Die Verfügung des Oberamtmanns in Bezug auf die Überdachung des Innenhofs war somit nichtig.

Zu diesem Zeitpunkt war die Bar Muratum bereits seit einem Jahr in Betrieb. Die Gemeinde entschied jedoch, ihr künftig kein Patent mehr zu erteilen. So schloss Muratum 2004 vermeintlich für immer ihre Türen. Mit der Übernahme der nächsten Betreibergeneration um Fanny Montani und einer Zeitwende wurde nun ein neues Gesuch genehmigt.

Ein besonderer Moment

Die Neueröffnung sei ein sehr besonderer Moment, sagt Fanny Montani. Sie habe mit ihrem Team lange darauf hingearbeitet. In Bezug auf die Räumlichkeiten sei so viel wie möglich im Originalzustand belassen worden. Sie führt aus:

Es ging uns darum, diesen für Murten so besonderen Ort wiederzubeleben.

Es sei ihr ein Herzensprojekt, dem Grosshaus seine architektonische Identität zurückzugeben und es der breiten Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.

Das neue Muratum biete Platz für 60 Personen und sei für jedermann gedacht. «Wir bieten einen stilvollen Rahmen für jeden Geschmack, Geldbeutel und Anlass», sagt Fanny Montani. Alle möglichen Anlässe könnten hier gefeiert werden, egal ob Hochzeit, Geburtstage oder Firmenanlässe: «Wir feiern die Feste, wie sie fallen.»

Das Dach steht

Und das Dach? «Wir durften eine neue filigrane Glasüberdachung über den Innenhof installieren», freut sich Fanny Montani. Auch die Arbeit mit den Behörden habe gut geklappt und sei sehr konstruktiv gewesen. Die Neueröffnung sei für den 31. Januar geplant. Das Muratum habe jedoch schon seit vergangenen Sonntag geöffnet, damit sich das Team einarbeiten könne, sagt Fanny Montani.

Gilbert Montani werde diese Eröffnung jedoch nicht direkt vor Ort miterleben können, verrät seine Tochter. Er befinde sich noch bis Ende Februar im Ausland. «Er freut sich aber sehr, dass die Bar endlich wiedereröffnet wird und wir gemeinsam darauf anstossen können», verkündet Fanny Montani.