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Die Begeisterung ist geblieben

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Er ist in Freiburg geboren, seine Mutter ist eine Schwaller aus Lustorf. Er hat Jahrgang 1949 und ist zusammen mit drei Geschwistern in Zug aufgewachsen. Dorthin hat es die Familie verschlagen, weil der Vater, Solothurner und Jurist, dort eine Stelle gefunden hatte. In Zug ist Carl Rütti geblieben. Lebt dort mit seiner Frau und den zwei Söhnen, die ebenfalls Musiker sind. «Mittlerweile bin ich pensioniert und sechsfacher Grossvater», sagt er voller Stolz beim Gespräch im Gasthof St. Martin in Tafers. Carl Rütti ist hergereist, um mit dem Cäcilienchor Tafers zu proben.

Alte Freundschaften

Bekanntlich können der Militärdienst oder gemeinsame Jahre im Internat Männer für ewige Zeiten zusammenschmieden. Das war auch bei Carl Rütti und Hubert Reidy so. Seit den gemeinsamen Jahren im Gymnasium von Engelberg sind sie Freunde, verbunden durch die Musik. Daher war Rütti in seiner zweiten Heimat hier in Freiburg immer wieder zu hören. So wurden unter anderem am Festival Geistlicher Musik Werke von ihm aufgeführt. Er war als Organist zu hören oder komponierte für den Cäcilienverband.

Komponist, Organist und Pianist. Ob die Reihenfolge so stimmt? «Bestens», sagt Rütti. «Doch nur Komponieren wollte ich nie. Ist es doch grad diese Vielfalt, die den Musikerberuf so reizvoll macht.» Rütti ist sich bewusst, dass er als Musiker eine privilegierte Situa- tion hat. Bis vor kurzem hat er an der Musikhochschule Zürich in einem 80-Prozent-Pen- sum Klavier unterrichtet. «Jetzt aber bin ich pensioniert und kann mich voll aufs Komponieren konzentrieren», bemerkt er sichtlich erfreut.

So sprudelnd Carl Rütti im Gespräch über sein Leben als Musiker Satzkaskaden fliessen lässt, so umsichtig und konzertiert ist er beim Komponieren. «Wenn ich komponiere, kann ich problemlos bis zu sieben Stunden am Tisch sitzen und die Welt vergessen.»

Eine grosse Ehre

Geistig Neues entsteht nur mit Dünger, und das ist die Begeisterungsfähigkeit, schreibt der Neurologe Hüther. Die Begeisterung ist dem 65-jährigen Carl Rütti offensichtlich geblieben. Rund 120 Werke–die meisten waren Auftragswerke–hat er in den letzten 40 Jahren geschrieben. 2005 erhielt er für sein musikalisches Schaffen den Zuger Anerkennungspreis. Im Frühjahr, so fährt er fort, habe er aus Cambridge einen Auftrag erhalten, um für die Mitternachtsmesse eine Komposition zu schreiben. «An und für sich nichts Grosses», meint er. Doch für ihn als Ausländer sei das eine grosse Ehre. Die Mette in der King’s College Chapel von Cambridge wird über TV in alle Welt übertragen und ist angeblich ein Volksereignis. Rütti: «Die Leute stehen Schlange und campieren sogar vor der Kirche, um sich bei Türöffnung sofort einen Platz ergattern zu können.»

Enge Bande zu England knüpft Rütti seit seinem Musikstudium in London vor rund 40 Jahren. In England kam er in Kontakt mit der Chortradition. «Das waren Schlüsselerlebnisse auf meinem Weg zum Berufsmusiker.» Ob es noch andere gibt? «Oh ja», sagt er ohne zu zögern. «Meine Mutter wollte als Kind immer Klavier spielen. Doch in der kinderreichen Familie war das nicht möglich. Wir vier Kinder sollten es anders haben. Und so haben wir alle bereits mit fünf Jahren ein Instrument gelernt.»

Disziplin und Kinderhüten

Rütti ist ebenfalls Organist in Oberägeri und tritt regelmässig auf, begleitet Chöre und Solisten. Wie er das nebst Fami- lie geschafft hat all die Jahre? « Er ist ein Frühaufsteher», bemerkt Freund Hubert Reidy. «Sein Mail von heute Morgen ist mit sechs Uhr datiert», fügt Reidy lachend bei.

Rütti ist zweifelsohne ein disziplinierter Mensch. Beginnt sein Tagewerk doch seit Jahr und Tag mit Joggen. Ob das jetzt im gleichen Stil weitergeht? «Nicht ganz», gibt er lachend zur Antwort. «Anstelle des Klavierunterrichts hüte ich an zwei Tagen meine sechs Grosskinder.»

Vorschau

Konzert mit Chor, Bläsern und Orgel

In der Pfarrkirche Tafers gibt der Cäcilienchor am kommenden Wochenende ein Konzert mit Liedern aus allen Sprachregionen der Schweiz. Streicher und Bläser wie auch Organist Carl Rütti gestalten mit. Der Organist improvisiert und interpretiert Musik aus der Blütezeit der Hausorgeln.il

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