Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Bezirkspräsidenten leiten den Verband

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Fahrettin Calislar

So hitzig wie noch vor einem Jahr in Broc war das Treffen der Delegierten der Feuerwehren des Kantons gestern in Kerzers nicht. Doch in den Gesprächen zeigte sich, dass die traumatische Erfahrung des Eklats den Delegierten noch immer in den Knochen steckte. Interimspräsident Fredy Tschachtli erklärte um 19.42 Uhr das Überleben des Verbandes nach einer kurzen Debatte für gesichert. 79 von 119 anwesenden Delegierten hatten sich für eine neue Führungsstruktur – die Bedingung für einen Neuanfang – ausgesprochen. Damit war die drohende Auflösung nach den Querelen der vergangenen Monate (siehe Kasten) abgewendet.

Tschachtli führte die Abstimmung mit den Worten ein, dass er die Unruhe im Feuerwehrvolk gespürt und die Situation analysiert habe. Aufgrund der Rückmeldungen hatten sich drei Varianten abgezeichnet: Eine ging von einer Reduktion der Teilverbände auf drei aus, die den Verband bilden würden. Die zweite Variante sah die Auflösung des Verbandes und die Bildung eines losen Komitees aus Bezirksvertretern vor, welches günstig und schlank die Geschicke der Feuerwehren leiten würde. Doch die Auflösung einer über 100 Jahre alten Institution würde wehtun, warf Tschachtli ein, und der Politik und dem Projekt «Frifire» fehle ein starker Partner – ein Punkt, auf den in seiner Gastrede auch der Direktor der Gebäudeversicherung, Jean-Claude Cornu, einging.

Die dritte Variante war die Favoritin des Vorstandes und erhielt schon beim ersten Durchgang das absolute Mehr: Der Verband und sein Vorstand bleibt, doch letzterer wird durch die Bezirkspräsidenten gebildet, welche nacheinander alle drei Jahre in einem Turnus das Präsidium übernehmen. Zudem werden die Stimmgewichte neu verteilt und bei Abstimmungen gilt eine höhere Hürde. Nach der Abstimmung fasste Tschachtli erleichtert zusammen: «Wir werden also weiterfahren.»

Tschachtli hatte zuvor einen kurzen und persönlichen Blick zurück auf das halbe Jahr Arbeit als Präsident geworfen. Er bezeichnete die Versammlung in Broc als «desaströs» und seinen Kaltstart als Interimspräsident als schwierigen Einstand. Er betonte mit Hinweis auf den zurückgetretenen früheren Präsidenten: «Der ganze Vorstand hat Fehler gemacht, es darf kein einzelner zum Sündenbock gemacht werden.» Doch zugleich hielt er auch fest: «Der eingeführte gemeinsame Einkauf war ein Schlag ins Wasser.» Und auch die Webseite müsse überarbeitet werden.

Froh sei er darüber, dass der Vorstand mit einer neuen Kassierin die Finanzen wieder in Lot gebracht habe. Insgesamt hielt er fest, dass die Feuerwehren gute Arbeit leisteten und die Strukturreform «Frifire» gut vorwärtskomme. Er wünsche sich nun allerdings eine Denkpause, um Modifikationen vornehmen zu können.

Kein schlechter Ausblick

Die Standardtraktanden winkten die Delegierten widerspruchslos durch. Das Jahr 2011 schloss mit einem Aufwandüberschuss von rund 7000 Franken bei einem Gesamtaufwand von gegen 78000 Franken ab. Das Verbandsvermögen nahm auf noch 17760 Franken ab. Im laufenden Jahr 2012 gehen die Verantwortlichen von einem Plus von 5400 Franken aus.

Nächstes Jahr wird die lang erwartete Statutenänderung mit dem zentralen Anliegen der Aufnahme der Gemeinden in die Reihen der Mitglieder umgesetzt. Die Delegiertenversammlung findet im März im Glanebezirk statt.

Die Delegierten des Feuerwehrverbandes sprachen sich für eine neue Struktur und die Beibehaltung ihrer Vereinigung aus.Bild Aldo Ellena

Vorgeschichte:Aus dem Funken wurde ein Brand

Der Konflikt eskalierte vor einem Jahr an der Delegiertenversammlung in Broc. Die Delegierten der gegen 120 kommunalen und betrieblichen Feuerwehren im Kanton wiesen sowohl die Rechnung 2010 als auch das Budget 2011 zurück. Gründe waren das massive Defizit von rund 31000 Franken bei einem Gesamtaufwand von 76000 Franken im Vorjahr sowie das budgetierte Minus von 11000 Franken für 2011. Und die angelaufene Statutenrevision wurde aufgeschoben. Der Kernpunkt war die Aufnahme von Gemeinden als vollwertigen Mitgliedern. Schliesslich wurde bemängelt, dass die Abrechnung der 100-Jahr-Feier von 2010 nicht vorgelegt worden war. Die Folge: Der Kassier trat zurück und Präsident Pierre-Alain Scherly legte an einer ausserordentlichen Delegiertenversammlung im Juni sein Amt nieder. Das Budget 2011 hatte eine schwarze Null aufgewiesen. fca

Meistgelesen

Mehr zum Thema