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Die Bibera soll in neuen Bahnen fliessen

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Seit Jahren überlegen sich die Verantwortlichen des Wasserbauunternehmens der Bibera (WBU), wie sie das Grosse Moos vor Hochwasser schützen können. An ihrer Delegiertenversammlung vom Mittwoch nun präsentierten sie zwei mögliche Varianten: Beide Lösungen sehen vor, den schnurgeraden Biberakanal im Grossen Moos in neue, natürlichere Bahnen zu führen.

Der Biberakanal beginnt bei der Kerzerser Moosgasse und endet nach dem Gefängnis Bellechasse in den «Grand Canal», der schliesslich in den Broyekanal mündet. Bei der ersten Variante würde der Biberakanal in einem südlichen Bogen um das Bellechasse-Gelände geleitet, wie Rolf Künzi vom Ingenieurbüro Flussbau AG an der Versammlung erklärte. Der obere Lauf des Biberakanals würde ausgebaut, die Brücken und das Drainagesystem müssten entsprechend angepasst werden.

 Die zweite Variante greift bereits weiter oben in den Lauf des Kanals ein. Der Biberakanal würde vor dem Erlihof in Richtung Chablais-Wald verlegt; das Wasser flösse so direkt in den Murtensee. «Mit dieser Variante drehen wir einfach das Rad der Zeit zurück», erklärte Künzi. Die Bibera floss vor der Juragewässerkorrektion nicht in einem geraden Kanal in den See, sondern bahnte sich ihren Weg auf natürliche Art und Weise.

Mehr Land für die Bibera

Egal, welche der beiden Varianten zum Zug kommt: Die Realisierung des Hochwasserschutzes wird eine teure Angelegenheit. «Die erste Grobkostenschätzung hat ergeben, dass das Gesamtprojekt rund 55 Millionen Franken kostet», sagte Künzi. Bund und Kanton finanzieren die Massnahmen für den Hochwasserschutz mit: «Der Bund zahlt für ein solches Projekt zwischen 60 und 80 Prozent.» Die Subventionen fliessen aber nur, wenn dem ökologischen Aspekt genügend Rechnung getragen wird, wie Künzi betonte. «Der Kanton ist gesetzlich verpflichtet, Revitalisierungen zu machen.» Revitalisierung heisst, dass ein verbauter oder korrigierter Fluss wieder in natürlichere Bahnen gelenkt wird. Das braucht aber Boden, der den Landwirten abgezwackt werden muss.

«Noch mehr Biotope?»

Dass der Ökologie so viel Gewicht gegeben werden muss, führte an der Versammlung zu Diskussionen: «Wollen wir einen Hochwasserschutz oder noch mehr Biotope bauen?», fragte ein Anwesender. WBU-Präsident Ueli Minder zeigte Verständnis für den Votanten. «Früher hätte man einfach die Dämme entlang der Kanäle erhöht», sagte er. Dies gehe unter den heutigen gesetzlichen Vorgaben nicht mehr. Dass die Revitalisierung viel Platz brauche, müssten die Landwirte aber einsehen, appellierte Minder. «Ohne Land geht nichts.»

Fest steht, dass durch das Hochwasserschutz-Projekt die Gewächshaus-Zone, durch die der Biberakanal gleich nach Kerzers fliesst, vor einem allfälligen Hochwasser geschützt werden soll. Wie viel Platz der Kanal im Gebiet der Gewächshäuser braucht und ob die Glashäuser, die derzeit unmittelbar an den Kanal grenzen, zurückgebaut werden müssen, ist aber noch nicht klar. «So weit im Detail sind wir noch nicht», sagte Minder.

«Astronomische Beträge»

Auch die Kosten führten zu Diskussionen. Es seien «astronomische Beträge», die auf die Gemeinden zukämen, gab ein Anwesender zu bedenken. Rolf Künzi machte darauf aufmerksam, dass das gesamte Projekt 55 Millionen Franken koste. «Das Geld verbrauchen wir nicht auf einen Schlag, sondern wir schnüren einzelne Pakete, die etappenweise realisiert und finanziert werden.» Ein Gesamtkonzept mit einer Kostenschätzung müssten die Planer dem Bund und dem Kanton aber vorlegen, damit diese beim Hochwasserschutzprojekt mitbezahlten.

Im Herbst will WBU-Präsident Minder das Gesamtprojekt mit den beiden Varianten beim Bund und beim Kanton einreichen, wie er erklärte. «Es wird von den Rückmeldungen abhängen, mit welcher Variante wir dann weiterarbeiten.»

Ulmiz: Rückhaltebecken wird doch nicht gebaut

F ührt die Bibera viel Wasser, kann dies für die Ulmizer zum Problem werden, denn der Bach fliesst durch das Dorf. Beim letzten grossen Hochwasser 2007 wurde nicht nur das Grosse Moos überschwemmt, auch in Ulmiz trat die Bibera über die Ufer. Um das Land und die Bewohner künftig vor Hochwasser zu schützen, wollte das Wasserbauunternehmen Bibera (WBU) vor dem Dorf ein Rückhaltebecken bauen. Dieses Projekt ist nun endgültig gestorben. «Der Bau eines Rückhaltebeckens ist zu teuer», sagte Rolf Künzi, Projektleiter des Ingenieurbüros Flussbau AG, am Mittwoch an der WBU-Delegiertenversammlung. Die Studie zum Hochwasserschutz (siehe Haupttext) habe gezeigt, dass das Rückhaltebecken in Ulmiz keine grosse Wirkung im Grossen Moos hätte: Tritt die Bibera über die Ufer, könnte vor Ulmiz im Rückhaltebecken zu wenig Wasser zurückgehalten werden, damit es weiter unten nicht zu Überschwemmungen käme.

Nun soll Ulmiz anderweitig vor dem Hochwasser geschützt werden, wie dessen Gemeindepräsident Beat Aeberhard an der WBU-Versammlung erklärte. Im Bereich Ofenhaus wird die Brücke ausgebaut und dem Bachbett wird vor und nach der Brücke mehr Platz gegeben. Auch in Gempenach sind Schutzmassnahmen geplant: Um die alte Mühle wird ein Schutzdamm errichtet. hs

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