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Die Brünisrieder sind noch skeptisch

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 Aus den Gemeinden Brünisried, Oberschrot, Plaffeien, Plasselb und Zumholz soll es künftig eine einzige Gemeinde geben (die FN berichteten). Am Dienstagabend informierte der Brünisrieder Gemeinderat, weshalb eine Fusion aus Sicht der kleinen Gemeinde der richtige Weg sei.

 Ammann Walter Marti nannte verschiedene Gründe: In vielen Bereichen arbeitet Brünisried bereits mit den anderen Gemeinden zusammen. Die Aufgaben werden für den Gemeinderat immer anspruchsvoller, bei einer Fusion könnte eine Professionalisierung erreicht werden. Es wird immer schwieriger, Bürger für die Mitarbeit im Gemeinderat oder in Kommissionen zu finden. Eine Steuererhöhung wird in Brünisried notwendig–mit oder ohne Fusion. «Der Gemeinderat steht ganz klar hinter der Fusion», sagte Marti.

Nicolas Bürgisser, Oberamtmann des Sensebezirks, hielt fest: «Es geht nicht um die Finanzen, es geht um die Aufgaben.» Längerfristig werde die Gemeinde Brünisried alleine nicht mehr all ihre Pflichten erfüllen können.

Verlustängste

Trotz dieser Argumente für die Fusion zeigten sich die meisten der rund 100 Anwesenden, die das Wort ergriffen, skeptisch. «Das Gebilde erinnert mich an die EU und wir werden die Netto-Zahler sein», sagte ein Anwesender. «Wir verlieren direkt-demokratische Rechte», hielt ein anderer fest. «Wir verlieren, was wir in den vergangenen Jahren aufgebaut haben.» Zu diesem Votum wählte Nicolas Bürgisser klare Worte: «Ich kann die Nostalgie verstehen, aber die Zeit ist nicht mehr dieselbe.» Die Bürger hätten das Recht, Nein zur Fusion zu sagen, aber ein doppeltes Nein gehe nicht. «Ihr könnt nicht Nein sagen zur Fusion und Nein zur Mitarbeit in der Gemeinde.» Und er wurde noch deutlicher: «Heute macht Ihr euren Job nicht. Der Gemeinderat macht die ganze Kommissionsarbeit alleine.»

 Verschiedene sagten, dass eine Fusion aller Senseoberland-Gemeinden besser gewesen wäre. «Auch ich war für eine Neunerfusion, aber die Zeit ist nicht reif», sagte Marti. Bürgisser fügte an: «Es wäre nicht realistisch.» Es habe sich gezeigt, dass Giffers und Plaffeien Zentrumsansprüche hätten. «Wo würden Sie das Zentrum machen?», fragte Bürgisser einen, der sich für die Neunerfusion ausgesprochen hatte. Keine Antwort.

Einige hatten Fragen zum Funktionieren der fusionierten Gemeinde. «Was würde mit den Gemeindekassen passieren?», fragte einer. «Sie werden zusammengeführt, der Fusionsbeitrag soll die Unterschiede ausgleichen», sagte Bürgisser. «Könnte es in der neuen Gemeinde einen Generalrat geben», fragte ein anderer. «Das wäre möglich, aber nicht in der ersten Legislatur», antwortete Marti.

Verschiedene Anwesende befürchteten, dass im neuen Gemeinderat Oberschrot und Plaffeien «befehlen» würden, weil sie zusammen die Mehrheit der Gemeinderäte stellen würden. «Diese Sorge kann ich nicht verstehen», sagte ein jüngerer Mann. «Als ehemaliger Plaffeier kann ich sagen, dass Oberschrot nicht automatisch einverstanden ist, wenn Plaffeien etwas will.»

Die Bürger von Brünisried werden sich in einer Umfrage zur Fusion äussern können. An der Gemeindeversammlung im November stimmen sie ab, ob der Gemeinderat die Fusion konkret anpacken soll.

Vor 2016

Die Gemeinderäte der fünf Gemeinden haben in einer Arbeitsgruppe die Fusion intensiv diskutiert. Erhalten sie an der Gemeindeversammlung den Auftrag der Bevölkerung, erarbeiten sie eine Fusionsvereinbarung. Das Volk entscheidet an der Urne definitiv über die Fusion. Um Beiträge des Kantons zu erhalten, muss die Fusion vor 2016 stattfinden.

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