Nach einem spannenden und ausgeglichenen Match wurde das Spiel zwischen den Düdingen Bulls und Lyss beim Stand von 1:1 im Penaltyschiessen entschieden. Dieses gewannen die Berner.
Den ersten Saisonvergleich hatten die Bulls in Lyss noch 5:2 für sich entschieden, am Mittwochabend nun mussten die Fans in Düdingen lange auf Tore warten. Ob dies auch an den vielen Absenzen beim Gast aus Lyss lag, der bei diesem Strichkampf fast auf ein Dutzend Kaderspieler verzichten musste (kurzfristig konnten die Berner vier Spieler vom Partnerteam EHC Basel ausleihen), wird wohl eine unbeantwortete Frage bleiben.
Seitens der Bulls musste das Coaching-Team Verteidiger Guillaume Leva als Flügel bringen, damit man inklusive Weinfelden-Leihgabe Marco Vogt vier komplette Sturmlinien stellen konnte. Defensive Disziplin, zwei starke junge Torhüter, und wenig treffsichere Torjäger trugen das Ihre dazu bei, dass man nach 40 Minuten torlos zum zweiten Mal in die Kabinen ging. Erst im letzten Drittel lockerten die zwei Teams etwas die defensiven Zügel und schufen sich beidseitig Torchancen, die dann innert gut einer Minute zu den zwei Toren führten. Danach herrschte trotz guten Möglichkeiten wieder Torflaute, und so musste nach einer ebenfalls torlosen Verlängerung das Penaltyschiessen über den Zusatzpunkt entscheiden. In dieser Kurzentscheidung hatte Lyss die etwas besseren Nerven. Die Berner bleiben damit in der Tabelle der Myhockey League vorläufig vor den Bulls, die trotz dem am Ende verlorenen Match eine gute Leistung zeigten.
Lyss-Führung dauerte nicht lang
Meistens in solchen engen Spielen, in denen lange keine Tore fallen, kommt dem ersten Tor eine wichtige Rolle zu. Dieses fiel erst im letzten Drittel, zuvor scheiterten die zwei Teams immer wieder an den Keepern, oder einige Male auch am eigenen Unvermögen. Beide Trainer werden in den nächsten Trainings sicher an der Schusstechnik ihrer Spieler arbeiten, um in Zukunft wieder auf eine im Eishockey normale Torausbeute zu kommen.
Elf Minuten vor Schluss konnten die Berner erstmals jubeln, Verteidiger Samuele Pozzorini hatte von der blauen Linie abgezogen, Colin Stauffacher musste den Schuss abprallen lassen, und der gute postierte Laris Marbot konnte zum 0:1 abstauben. Die Freude im Lager von Coach Serge Meyer dauerte jedoch nur kurze Zeit, 73 Sekunden später hatten die Bulls völlig verdient ausgeglichen. Nach einem Gewühl vor dem Tor, Matteo Maruccia war die Sicht verdeckt, traf Abwehrspieler Noah Gehrken in die verwaiste Torecke und krönte so seine starke Leistung. In den letzten zehn Minuten und in der Overtime hatten die Bulls, aber auch die hinten kompakt stehenden Lysser durchaus Möglichkeiten den Siegestreffer unterzubringen, scheiterten aber immer wieder – meistens weil ihre Abschlüsse ganz einfach zu ungenau waren.
Weiterhin Spannung am Strich
Obwohl die Boys von Trainer Manfred Reinhard den Sprung mit einem durchaus möglichen Sieg im Direktkampf gegen einen Widersacher im Kampf um einen der acht Playoff-Plätze knapp verpassten, darf der Tabellenneunte auf seinen erfrischenden Auftritt und die gute Abwehrleistung stolz sein. Am Ende gelang dem SC Lyss, bei dem wiederum die beiden Ukrainer Ivan Altukhov und Denis Kochetkov mit einer Status-F-Lizenz zum Einsatz kamen, die Revanche für die Niederlage im ersten Duell. Insgesamt wirkte der Sieger in den entscheidenden Momenten etwas kaltblütiger als die Bulls, die aus ihren Möglichkeiten zu wenig machten, um einen möglichen Dreier einzufahren. Schon am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen den ehemaligen Schweizer Meister Arosa (mit gleichzeitigem Fondueplausch) bietet sich den Senslern die Möglichkeit, diese verpasste Gelegenheit auszubügeln. Die spielerischen Möglichkeiten dazu hat das Sensler Team alleweil.
Düdingen – Lyss 1:2 n.P. (0:0,0:0,1:1)
EB Sense See: 180 Zuschauer.- SR Aegerter (Grau, Palmisano).
Tore: 49. (48:44) Marbot (Pozzorini) 0:1, 50. (49:57) Gehrken (Pena-Triana) 1:1. – Penaltyschiessen: Pena-Triano +, Gerber+, Vogt +, Pozzorini +, Maillard -, Cavalieri +, Heughebaert +, Girardin +, Pena-Triana -.
HC Düdingen Bulls: Stauffacher; Abplanalp, Gehrken; Mroczek, Curty; Ben Salem, Buillard; Heughebaert, Pena-Triana, Privet; Abreu De Nobrega, Vogt, Maillard; Leva, Schorderet, Tschann; Raemy, Vezzoli, Dixon.
SC Lyss: Maruccia; Suleski, Furrer; Smith, Pozzorini; Wyss, Sigg; Graf; Gerber, Girardin, Cavalieri; Kochetkov, Stockie, Mattioni; Struchen, Altukhov, Marbot; Burgener, Kellenberger, Kunz.
Strafen: Bulls 2 x 2 Minuten; Lyss 1x 2 Minuten.
Bemerkungen: Düdingen ohne Rochow, Chassot; Lyss ohne Kunz, Maurer, Schmid, Kobelev, Liniger, Glarner, Minder, Siegenthaler, Horvat, Moschen. Kai Wyss scheidet mit Kopfverletzung aus (48.). Time-Out Lyss (50.). Wahl zu den besten Spielern: Gehrken, Marbot.
Rangliste Myhockey League: 1. Arosa 18/37. 2. Chur 18/37. 3. HCV Martigny 18/35. 4. Thun 18/35. 5. Seewen 18/34. 6. Lyss 18/25. 7. Huttwil 18/25. 8. Dübendorf 18/22. 9. Düdingen 18/21. 10. Franches-Montagnes 18/20. 11. Bülach 18/20. 12. Frauenfeld 18/13.
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