Autor: Marc Kipfer
Er ist noch warm vom Druck und schon unterwegs in die Verkaufsstellen in Laupen und Umgebung: der neue «Achetringeler» für das Jahr 2009. Ab heute Donnerstag wird er ausgeliefert und kann ab sofort erworben werden – von Sammlern der Chronik wie auch von lokalhistorisch interessierten Personen, die den «Achetringeler» erst jetzt entdecken.
Kein Sexsalon in der Altstadt
Die bald 25-jährige Geschichte des Altstadtleists Laupen wird im neuen «Achetringeler» unter die Lupe genommen. Nach dem Vorbild der Quartier- und Gassenleiste der Stadt Bern arbeite der Altstadtleist Laupen «hartnäckig und zielstrebig», lobt Anne-Marie Kohler den Verein in ihrem Artikel. Dass sich der Leist überhaupt gegründet hat, liegt an einem Projekt, das die Laupener Bevölkerung Mitte der achtziger Jahre für zu anstössig hielt: Beim idyllischen Kreuzplatz wurde ein Bordell geplant. Eine Welle der Entrüstung wogte durch die Altstadt, und der Theologe Ulrich Luz kämpfte an vorderster Front gegen den Sexsalon.
Paris-Münchenwiler einfach
Noch weiter zurück liegen die Zeiten, als Münchenwiler einen Hauch der grossen, weiten Welt mitbekam. Aus topografischen Gründen und nicht aus freiem Willen kam Münchenwiler Ende des vorletzten Jahrhunderts zu einer Bahnverbindung mit Freiburg und Murten. Im Jahr 1913 drängte Freiburg auf einen Abschluss nach Paris und erhielt diesen. Was dies für Münchenwiler, die Exklave des Laupenamts, bedeutete, ist heute kaum mehr vorstellbar: Vom Nachtzug von Paris nach Interlaken wurden in Ins frühmorgens zwei Wagen abgehängt, nach Freiburg weitergeführt … und der Zug hielt morgens um 10.19 Uhr an der Station Münchenwiler-Courgevaux. Der Erste Weltkrieg setzte diesem direkten Anschluss allerdings bald ein Ende.
Ein weiteres Thema ist das kantonale Schwingfest, das im August in Laupen viel Sägemehl aufwirbelte und vom Schwinger-Laien Ueli Remund beschrieben wird. Er wolle je einmal in seinem Leben ein Schwingfest und ein grosses Rockkonzert besuchen, schreibt Remund. Den ersten Wunsch habe er sich nun erfüllt.
Neues Layout zum Jubiläum
Wie «Achetringeler»-Sekretär Martin Kunz verrät, wird die Ausgabe 2010 in einer neuen Aufmachung erscheinen. Die Publikation wird in einem Jahr zum 85. Mal in Serie erscheinen und feiert damit ein kleines Jubiläum. Den Anstoss, dem «Achetringeler» ein modischeres Aussehen zu verpassen, lieferte allerdings der Umstand, dass es das Amt Laupen, für welches die Chronik seit jeher bestimmt war, 2010 nach der Bezirksreform im Kanton Bern nicht mehr geben wird. «Wir machen trotzdem weiter», sagt Kunz, klopft stolz auf ein Exemplar des Jahrgangs 2009 und fügt an: «Für den Inhalt der nächsten Ausgabe haben wir schon mit dem Brainstorming begonnen.»
Verkaufsstellen: www.derachetringeler.ch
