Autor: Nicole Jegerlehner
Sehr einladend ist sie nicht, die Passage, die in der Stadt Freiburg von der Romontgasse 23 hin zur Cribletgasse führt: Zwischen dem Restaurant Du Midi und der Buchhandlung Le Payot führt eine dunkle Passage zur Kleiderboutique Metro und dann die Treppe hinauf zur Bar L’Etude in der Cribletgasse; erst beim Treppensteigen wird den Passantinnen und Passanten bewusst, dass die Gasse höher liegt als die Romontgasse. Auf der Seite der Cribletgasse sind bereits heute automatische Schiebetüren angebracht. Nun soll die Passage auch auf der Seite der Romontgasse eine automatische Türe erhalten – und so nachts und am Sonntag abschliessbar sein.
«Ganz normales Gesuch»
Das Gebäude und damit auch die Passage gehören der Publica, der Pensionskasse des Bundes. In der Criblet-Passage weisen denn auch zahlreiche Schilder daraufhin, dass sie in Privatbesitz ist und dass Überwachungskameras installiert sind. Der Treppenaufgang am Anfang der Passage hin zu einer Arztpraxis ist mit Gittern abgesperrt.
Die Veranwortlichen der Pensionskasse Publica wollen gar keine Auskunft geben zur künftigen nächtlichen Schliessung der Criblet-Passage. «Wir nehmen keine Stellung zum Einbau der Türe», sagt Martin Miller, «das ist ein ganz normales Baugesuch.»
Passage als Pissoir
Maurice Egger, stellvertretender Freiburger Stadtarchitekt, weiss mehr zur Tür, die eingebaut werden soll: Die Schiebetüre solle Sicherheit und Sauberkeit gewährleisten. Denn heute benutzen einige Nachtvögel die Passage als Pissoir, andere lassen ihren Abfall dort liegen. «Abends, wenn keine Geschäfte mehr geöffnet sind, ist die Sicherheit in der Passage nicht mehr gewährleistet», sagt Egger den FN. Heute benutze niemand die Passage nach Ladenschluss, da dort ja auch nichts mehr laufe. «Seit dort keine Bar oder Disco mehr untergebracht ist, geht nachts niemand mehr durch die Passage», sagt der stellvertretende Stadtarchitekt.
Während den Ladenöffnungszeiten wird der Durchgang durch die Passage jedoch weiterhin gewährleistet sein. «Das haben wir mit der Publica so abgemacht», sagt Egger. Dann scheint in der Passage auch viel zu laufen – zumindest für die Kleiderboutique Metro: Diese will nämlich ihr Ladenlokal vergrössern.
Keine Einsprachen
Die Publica hat das Baugesuch im November eingereicht; noch ist die Baubewilligung nicht erteilt, da die Denkmalkommission noch ein Detail der Ansicht der Tür verlangt hat, «um sicher zu sein, dass der Bau den Zonenvorgaben entspricht», wie Egger sagt. Einsprachen sind keine eingegangen, und so wird die Baubewilligung bald erteilt werden.