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Die CVP hofft auf einen zweiten Sitz

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Bei der CVP tritt gleich der Kantonalpräsident als Gemeinderatskandidat an: André Schoenenweid ist fest entschlossen, den frei werdenden Sitz seiner Partei im Gemeinderat zu verteidigen. Und er hofft auf einen zweiten Sitz: 2011 ist die FDP auf Kosten der CVP in den Gemeinderat eingezogen. «Wir haben aber keine Absichten, den Sitz von FDP-Gemeinderätin Antoinette de Weck anzugreifen», sagt Schoenenweid. Der Linken wird die CVP jedoch kaum einen Sitz abjagen (siehe Kasten).

Schoenenweid kennt die Stadtpolitik: Er sass von 1991 bis 2007 im Generalrat und präsidierte das Stadtparlament 1999. Von 2000 bis 2004 war er im Verfassungsrat tätig, und im Jahr 2004 wurde er in den Grossen Rat gewählt. Dieses Amt hat ihm auch einen Sitz im Verwaltungsrat des Freiburger Spitals HFR beschert.

Schoenenweid vertritt in seiner Partei eher den linken Flügel. Er setzt sich für Familien, Betreuungsplätze für Kinder und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein–wohl auch aus eigener Erfahrung: Als er sich in den 1990er-Jahren von seiner Frau trennte, zog er die beiden Söhne, die damals vier und sieben Jahre alt waren, alleine auf.

Schoenenweid arbeitet an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne. Seine sechs Wochen Ferien nimmt er seit drei Jahren jeweils am Stück: Er verbringt sie im Sommer in seiner Alphütte. Zusammen mit seinem älteren Sohn hält er dort Vieh. 2013 und 2014 produzierten sie Vacherin und Ziegenkäse; letzten Sommer hatten sie 80 Kälber. Wird er Gemeinderat, kann er wohl kaum mehr sechs Wochen auf der Alp verbringen. «Ich warte den Wahlsonntag ab, danach organisiere ich je nachdem mein Leben neu», so Schoenenweid. «Werde ich gewählt, hat das Gemeinderatsmandat absolute Priorität.»

Schoenenweid möchte frischen Wind in den Gemeinderat bringen. «Die Bisherigen haben gute Arbeit geleistet, aber es fehlte ihnen etwas an Schwung.» So sei das Schwimmbadprojekt blockiert, das neue Eisstadion ebenso, es fehle an Parkplätzen in der Innenstadt, und die Fusion mit den umliegenden Gemeinden komme nicht voran. Der CVP-Kantonalpräsident möchte, dass in Freiburg mehr Leute wohnen können–auch in den Gebäuden in der Altstadt, die heute von der Kantonsverwaltung als Büros genutzt werden. Und er würde bis 2017, bis sein Mandat abläuft, Parteipräsident bleiben. «Meine Kollegialität würde dies nicht infrage stellen.»

2011 hatte Schoenenweid für den Generalrat kandidiert, die Wahl aber nicht geschafft. Warum sollte es dieses Mal für den Gemeinderat reichen? «Damals war ich auf der Generalratsliste, um der Partei zu helfen», sagt er. «Viele Bekannte strichen meinen Namen durch, weil sie fanden, ich gehöre in den Grossen Rat und nicht mehr in den Generalrat.»

Ein zweites bekanntes Gesicht auf der CVP-GLP-Liste ist Laurent Dietrich: Der 44-Jährige sitzt seit 2006 im Freiburger Generalrat und ist 2013 in den Grossen Rat nachgerutscht. Im Kantonsparlament ist er Mitglied der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission und Mitglied des Senats der Universität Freiburg. Von 2010 bis 2012 war er Präsident der CVP der Stadt Freiburg–just in der Zeit, als Charles de Reyff als Gemeinderat abgewählt wurde und die Partei intern zerstritten war.

Schwimmer und Sänger

Dietrich setzt sich als Präsident des Freiburgischen Schwimmverbandes für das gedeckte 50-Meter-Becken ein. Er ist auch als Sänger engagiert, im Ensemble vocal Hortus Conclusus. Und er twittert: Er ist einer der aktivsten Generalräte in diesem sozialen Netzwerk, auch wenn er heute nur noch selten live aus dem Parlament zwitschert.

Dietrich hat viele Ideen, wie die Stadt dynamischer werden könnte. «Der Gemeinderat und die Verwaltung müssten mehr Kontakte pflegen, gerade auch zur Wirtschaft», sagt der Direktor des Unternehmensberaters Manag’eco. Und er stellt sich vor, dass der Gemeinderat künftig auf seine Kritiker eingehen und sie einbinden statt sie gegen sich aufbringen soll. Beispielsweise auch im Burgquartier: «Die Stadt muss dort ein Parkhaus bauen, und die Privaten sollen das Quartier beleben.»

Der heutige Gemeinderat sei sehr oft in der Defensive, analysiert der Ökonom, und verspricht, Dynamik in das Gremium zu bringen, sollte er gewählt werden. Seine Prioritäten als Gemeinderat wären der Bau des Schwimmbads und der Eishalle sowie die Raumplanung. Bei Letzterer würde er andere Ziele setzen als die jetzige Stadtregierung: «Bus, Velo und Auto sind keine Feinde, sondern ergänzen sich.» Darum würde er mehr Parkhäuser in der Innenstadt bauen. Und er würde versuchen, die «katastrophale Finanzlage der Stadt» wieder ins Lot zu bringen. «Für all das braucht es aber eine Fusion mit den umliegenden Gemeinden», sagt Dietrich: «Die Zukunft der Stadt, aber auch der anderen Gemeinden hängt von dieser Fusion ab.»

Bündnis: Bürgerliche im Alleingang

Bei den Gemeinderatswahlen vom 28. Februar treten in der Stadt Freiburg die linken Parteien SP, CSP und Grüne mit einer gemeinsamen Liste an; solche Bündnisse haben der Linken bereits bei den letzten beiden Wahlen zu einer Mehrheit im Gemeinderat verholfen. Die bürgerlichen Parteien haben keine Allianz geschlossen. Zudem tritt mit der Liste «Freie und Unabhängige Bewegung» eine Bewegung an, die im bürgerlichen Lager Stimmen abgrasen wird. «Ich war klar für ein bürgerliches Bündnis», sagt André Schoenenweid, der zugleich CVP-Kantonalpräsident und Gemeinderatskandidat ist. «So könnten wir die Mehrheit im Freiburger Gemeinderat holen.» Sein Ziel ist darum klar: Bei den Gemeindewahlen 2021 sollen sich CVP, FDP und SVP in der Stadt zu einer gemeinsamen Liste zusammenfinden. «Wenn die Linken das schaffen, gibt es keinen Grund, warum wir das nicht schaffen sollten.» njb

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