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Die Davidkirche feiert runden Geburtstag

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Bedächtig schreitet Erich Morgenthaler durch die Bankreihen der Davidkirche in Flamatt. Dann bleibt der Präsident des Kirchgemeinderates der Reformierten Kirchgemeinde Wünnewil-Flamatt-Überstorf stehen und schliesst seine Augen. Ein sanftes Lächeln umspielt seine Lippen. Er könne sich noch gut an die Reaktionen erinnern, welche die Reformierten mit ihren zu Beginn der 1960er-Jahre höchst unkonventionell anmutenden Kirchenbauplänen ausgelöst hatten. «Einige konnten die moderne Architektur der neuen Kirche in Flamatt nicht nachvollziehen», erklärt Morgenthaler. «Die spinnen doch, die Flamatter», habe man hier und da vernommen. Doch das habe sich rasch geändert: Nachdem die Davidkirche am 4. April 1965 eingeweiht worden war (siehe Kasten), seien die negativen Stimmen sehr schnell verstummt.

 Heute–ein halbes Jahrhundert nach ihrer Einweihung–sei man stolz auf das Gotteshaus: «Die Davidkirche gehört zu den schönsten Kirchen der Gegend und darf noch immer als modern bezeichnet werden.» Am Sonntag feiert die Reformierte Kirchgemeinde nun das 50-jährige Jubiläum der Davidkirche. «Das wird eine tolle Feier mit vielen Gästen», schwärmt Erich Morgenthaler. Neben Nationalräten, Grossräten und Gemeindepräsidenten hätten sich auch die Kollegen der umliegenden reformierten Kirchen und der katholischen Kirche angemeldet. Umrahmt wird der feierliche Erntedankgottesdienst unter der Leitung von Pfarrer Jürg-Sven Scheidegger unter anderem durch musikalische Einlagen der Pfarreimusik Wünnewil-Flamatt und der Jodlerfründe Neuenegg.

Ein Ort des Innehaltens

Erich Morgenthaler freut sich darauf, die Geburtstagsgäste im Gotteshaus begrüssen zu dürfen: «Wer die Davidkirche betritt, spürt sofort, dass sie ein Kraftort ist. Und dass die schlichte aber markante Architektur Sinn macht. Sie ist ein Ort der Ruhe, des Rückzugs und des Innehaltens.»

Und die Kirche präsentiert sich an der Jubiläumsfeier von ihrer besten Seite: 2012 hat die Reformierte Kirchgemeinde ihr Gotteshaus gesamtrenoviert. «Für die Zukunft sind wir damit gut aufgestellt», freut sich Erich Morgenthaler: «Die Orgel ist renoviert und das Gebäude saniert. Wir gehen davon aus, dass uns in den nächsten Jahren keine grossen Baustellen erwarten.»

Und trotzdem sei er für die Zukunft nicht ganz wunschlos, erklärt Erich Morgenthaler. So wünsche er sich für die Davidkirche etwa, dass wieder mehr junge Menschen den Weg in die Gottesdienste finden: «Dafür setzen wir uns ein.» Ausserdem mache es ihn traurig, wenn einige Politiker auf Stimmenfang davon sprechen würden, die Kirchensteuer abschaffen zu wollen. «Wer solche Forderungen äussert, hat keine Vorstellung davon, was die Kirchgemeinden für die Gesellschaft alles leisten.»

Reformierte Davidkirche,Flamatt. So., 4. Oktober, Jubiläumsfeier ab 10 Uhr.

Rückblick: Der lange Weg zum eigenen Gotteshaus

N och vor der Gründung der neuen Eidgenossenschaft im Jahr 1848 haben sich in Flamatt erste reformierte Bauern- und Handwerkerfamilien aus dem benachbarten Bernbiet angesiedelt. «Die Kinder dieser Familien waren in den katholischen Gemeindeschulen aber unerwünscht», erklärt Kirchgemeinderatspräsident Erich Morgenthaler. Deshalb kam es in Flamatt 1853 zur Gründung einer reformierten Schulgemeinde. 100 Jahre nach der Gründung des reformierten Schulkreises zählte Flamatt rund 180 Familien protestantischen Glaubens, Tendenz steigend. «Als Treffpunkt und Gottesdienstraum diente den Reformierten der Singsaal ihres Schulhauses», sagt Morgenthaler.

Am 5. November 1952 gründeten die Reformierten den Kirchenbauverein mit dem Zweck, finanzielle Mittel für den Bau einer Kirche zu sammeln. 1961 kaufte der Verein das Baugrundstück in der Nähe des reformierten Friedhofes und schenkte es der Kirchgemeinde St. Antoni, welche die Reformierten des unteren Sensebezirks zu jener Zeit betreute. Der Planung eines Gesamtprojektes mit Kirche, Glockenturm, Pfarrhaus und Gemeindesaal nahm sich anschliessend eine Baukommission an. Aus dem Projektwettbewerb ging der moderne und charakteristische Entwurf «David» des Berner Architekturbüros Stämpfli und Knapp als Sieger hervor. «Weil der Grundriss der Kirche durch zwei gleichseitige, um 60 Grad verdreht übereinanderliegende Dreiecke gebildet wird, erinnert er an den Davidsstern», erklärt Erich Morgenthaler.

Am 1. April 1962 stimmte die Kirchgemeindeversammlung dem Projekt zu. Es folgte eine Phase der Mittelbeschaffung – unter anderem wurde der Erlös aus einem grossen Dorffest und die Reformationskollekte für den Kirchenbau verwendet – und am 27. Oktober schliesslich die Grundsteinlegung. «Um die Projektkosten von einer Million Franken nicht zu überschreiten, verzichtete man auf den Bau des Gemeindesaales und des Pfarrhauses.» Nachdem am 7. November 1964 die vier Glocken im Turm aufgezogen worden waren, fand am 4. April 1965 die Einweihungsfeier statt. «An diesem Freudentag erstrahlte die Welt in lichtem Sonnenschein», blickten die FN in der Ausgabe vom 8. April auf den Anlass zurück: «Sicher werden sich auch die Kritiker an die nach modernen Gesichtspunkten erbaute Kirche gewöhnen und mit der Zeit vielleicht sogar noch Gefallen an ihr finden.» mz

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