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Die Dimensionen einer Grossbaustelle

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Sieben Kräne ragen bis zu 45 Meter weit in den Himmel, überall Beton und Metall im Rohbau, Bagger und riesige Betonsilos. Bauarbeiter in Helmen rufen einander Kommandos auf Portugiesisch zu. In Spitzenzeiten sind hier im kommenden Jahr bis zu 300 Arbeiter gleichzeitig vor Ort. Die Temperatur beträgt fast 30 Grad, die Sonne brennt. Es wäre ein idealer Drehort für einen futuristischen Endzeitfilm…

Auf über sieben Hektaren entsteht hier in Givisiez das künftige Unterhalts- und Betriebszentrum der Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF). Es wird nicht nur die Administration beherbergen, sondern auch Unterhalts-Werkstätten mit 22 Bahnen für Busse und vier 100 Meter langen Schienen für Züge, ausserdem 22 Bahnen für das Parkieren der Busse. Gestern lud die Bauherrschaft zur Baustellenbesichtigung ein. Dabei gaben TPF-Generaldirektor Vincent Ducrot und der Projektleiter Frédéric Lampin Erklärungen zum Stand der Arbeiten ab.

Betriebsstart Anfang 2019

«Es ist die grösste Baustelle des Kantons», sagte Ducrot. «Die Arbeiten laufen gut und nach dem vorgesehenen Zeitplan», ergänzte Lampin. Die Unterhaltswerkstätten für die Strassen- und Schienenfahrzeuge sowie die Busdepots und das Verwaltungsgebäude befinden sich im Rohbau. Das Untergeschoss des Verwaltungsgebäudes ist bereits fertiggestellt. Beim Depot für die Regionalbusse, das sich im Erdgeschoss desselben Gebäudes befinden wird, wurde die Bodenplatte gegossen und die Decke verlegt. Und auch an der Decke des ersten Stockwerks, in dem künftig die Büroräume und die Kantine untergebracht sein werden, wird schon gearbeitet. Beim zweiten Busdepot befindet sich die Decke des Untergeschosses kurz vor der Fertigstellung. In der Halle zum Unterhalt der Schienenfahrzeuge arbeiten die Unternehmen aktuell daran, das Tragwerk der Fahrbahn abzuschliessen und die Unterhaltsgrube sowie die untere Tragplatte zu betonieren. Letztere wurde bereits zu zwei Dritteln gegossen. Sobald die Schalung fertiggestellt ist, wird auch die Bodenplatte des Erdgeschosses in den Hallen zum Unterhalt der Schienen- und Strassenfahrzeuge gegossen, was fast 6500 Kubikmetern Beton entspricht. Die ingenieurtechnischen Arbeiten an den Gleisanlagen sind ebenfalls beinahe abgeschlossen, so dass schon bald die ersten Elemente der Infrastruktur folgen können. Mit den Arbeiten an der Halle für die Versorgung und Reinigung der Strassenfahrzeuge wird schliesslich wie geplant Ende des Jahres begonnen.

Hier geht’s zur Bildergalerie von der Grossbaustelle.

Besonders viel vorgenommen haben sich die TPF auch für das Wochenende vom 15. bis 17. September. Dann werden drei Weichen installiert, um das künftige Unterhaltszentrum mit dem Schweizer Schienennetz zu verbinden. Um die Beeinträchtigungen für die Reisenden möglichst gering zu halten, werden diese Arbeiten «en bloc» innerhalb von drei Tagen durchgeführt, und zwar nachts. Die beteiligten Teams werden rund um die Uhr arbeiten, der Bahnverkehr wird in dieser Zeit zwischen Freiburg und Grolley unterbrochen. Es werden Ersatzbusse eingesetzt. Die schrittweise Inbetriebnahme des Standorts ist für den 1. Januar 2019 geplant. Nach der Fertigstellung werden über 500 TPF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in Givisiez tätig sein. Die Konstruktionskosten belaufen sich auf 120 Millionen Franken.

Über 15 000 Arbeitsstunden

«Das Ganze begann vor sechs Jahren mit der ursprünglichen Idee», blickt Frédéric Lampin zurück. Im September 2015 wurde das Projekt öffentlich aufgelegt, die Ausschreibungen begannen im Dezember desselben Jahres. Es wurden mehr als 70 Aufträge für etwa 100 Bauabschnitte vergeben, und dafür wurden über 250 Dossiers eingereicht. Im April 2016 erhielten die TPF die Baugenehmigung. Die vorbereitenden Arbeiten dauerten bis Juli 2016. Die Rohbauarbeiten begannen im August desselben Jahres. Die Stahlbauarbeiten werden im Oktober dieses Jahres beginnen. Bauabnahme ist im September 2018.

Seit dem Beginn fanden bereits 62 Projektpräsentationen und 200 Projektsitzungen statt. An der Realisierung dieses Bauwerks sind insgesamt 15 di­rekte Auftraggeber und rund 60 be­auftragte Unternehmen beteiligt. Mehr als 15 000 Arbeitsstunden sind für die Umsetzung nötig. Und schliesslich muss das Ganze auch noch mit der neuen kantonalen Umfahrung via Tiguelet-Brücke und dem Ausbau des Bahnhofs Givisiez durch die SBB koordiniert werden (siehe Kasten).

Ausserdem müssen 75 Kilometer geothermische Sonden und 4 Kilometer tragende Säulen eingebaut werden. Insgesamt werden 120 vorgefertigte Säulen aufgestellt, 2300 Tonnen Armierungseisen verlegt und 20 000 Kubikmeter Beton gegossen. Das entspricht 50 000 Tonnen. Unter der Gleisgruppe werden zudem 2,3 Kilometer Stabilisierungssäulen eingebaut. Das entspricht 300 Säulen und 3000 Tonnen an Zusatzwerkstoffen.

Weitere Projekte

Ein neuer Bahnhof, eine neue Brücke und ein neues Quartier

Das Antlitz von Givisiez wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten gewaltig verändern. Beim zweiten Projekt der TPF entsteht in Taconnets gar ein neues Wohnquartier mit 20 Wohnblöcken und rund 400 Wohnungen, wie Frédéric Lampin von den TPF gestern auf Anfrage sagte. Das Ganze sei aber erst in der Phase des Vorprojekts. Der entsprechende Grund und Boden gehöre zu rund 99 Prozent den TPF, zu 1 Prozent der Gemeinde Givisiez.

Es geht insgesamt um rund 60 000 Quadratmeter Fläche, von denen 80 Prozent für Wohnungen vorgesehen sind. Das Investitionsvolumen beträgt zwischen 200 und 250 Millionen Franken. Die Umsetzung des Projekts kann laut Lampin im Idealfall im Jahr 2021 beginnen und dürfte wohl bis 2040 dauern.«Dies ist ein sehr langfristiges Projekt», so Lampin.

Aber auch die SBB und der Kanton bauen in Givisiez (die FN berichteten). Im November 2016 begannen die Arbeiten des Kantons zum Bau der Tiguelet-Brücke. Sie ist das Kernstück für die Aufhebung des Bahnübergangs von Givisiez, vor welchem sich regelmässig lange Staus bilden und der als grösstes Nadelöhr im Kanton gilt. Die Arbeiten für den Bau der 290 Meter langen Brücke werden bis Ende Oktober 2018 dauern. Der entsprechende Kredit von 20,9 Millionen Franken wurde vom Grossen Rat im September 2016 einstimmig gutgeheissen. Die SBB verlegt ihrerseits für 55 Millionen Franken den Bahnhof Givisiez nach Osten, rund 300 Meter in Richtung Freiburg. Dies ermöglicht eine Anpassung an die geltenden Normen und einen Viertelstundentakt in beide Richtungen. Der neue Bahnhof soll im Dezember 2019 eingeweiht werden.

jcg

 

 

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