Rekurs der Naturschützer
Die drei Organisationen opponieren gegen die Verordnung des Freiburger Staatsrates vom 27. November 2007, betreffend die Änderung des Richtplanes vom Südufer des Neuenburger- und Murtensees.
Die Naturschutzorganisationen betonen, dass der Naturvertrag negative Auswirkungen auf die Natur habe und keine Win-win-Situation darstelle. Sie fragen sich, ob der Staat die privaten Interessen verteidige. Der Naturvertrag sei nicht mit dem aktuellen Bundesgesetz zu vereinbaren. Zudem würden die zu erwartenden Einkünfte von den bürokratischen und polizeilichen Massnahmen aufgewogen. Auch entstehen für die betroffenen Gemeinden keine Mehreinnahmen. «Die Chalets müssen weggeräumt oder versetzt werden», resumieren die Naturschutzorganisationen.
Auch Vertreter diverser Parteien opponierten
Zu diesem Thema meldeten sich am 15. März 2007 zahlreiche Politiker im Grossen Rat zu Wort. Grossrat Hubert Zurkinden (MLB, Freiburg) sagte: «Die vorgeschlagene Verordnung ist ein Musterbeispiel, wie illegales staatliches Handeln und eine Politik gegen die Natur beschwichtigt und beschönigt werden.»
Für René Fürst (SP, Murten) war klar: «Der grösste Mangel des Berichtes ist der, dass er nicht den Standpunkt der Natur einnimmt, sondern denjenigen der Ferienhausbesitzer.»
Gleiche Situation an der Sense
Moritz Boschung-Vonlanthen (CVP, Düdingen) erinnerte daran, dass in den 70er- und 80er-Jahren auch zahlreiche vergleichbare Ferienhäuschen an der Sense geräumt worden seien. Der Naturvertrag sei die Folge des Nichteinhaltens von Verträgen, gesetzlichen Vorgaben und vor allem des Nichtdurchgreifens der Behörden und deshalb klar abzulehnen.
Christian Ducotterd (CVP, Grolley) gab zu bedenken: «Wir berücksichtigen jeden Zentimeter bei Neubauten, fordern immer einschneidendere Massnahmen in der Landwirtschaft. Das vorgeschlagene Projekt regularisiert das Statut von gewissen Bauten, die der heutigen Vision der Umwelt überhaupt nicht mehr entsprechen.» ess