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Die englische Malerei zur Zeit Victorias

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Landschafts- und Por­trätmalerei, historische und literarische Themen, vom Alltag inspirierte Genreszenen, aber auch Darstellungen von Armut und Not: Die englische Malerei des Viktorianischen Zeitalters (1837–1901) ist ausgesprochen vielfältig und originell. Einen breiten Einblick in das Schaffen dieser Künstler bietet die Fondation de l’Hermitage in Lausanne mit ihrer aktuellen Ausstellung «Die englische Malerei von Turner bis Whistler». Seit zwanzig Jahren zeigt das Museum regelmässig Ausstellungen zur Kunst des 19. Jahrhunderts. So vielfältig diese sei, so wenig bekannt sei sie oft ausserhalb ihres Herkunftslandes, schreibt Sylvie Wuhrmann, die Direktorin der Fondation de l’Hermi­tage. Dass diese sich nun des Themas annimmt, ist umso passender, als das Museum selbst sich in einer Villa aus der Mitte des 19. Jahrhunderts befindet und so den perfekten Rahmen für die Präsentation dieser Kunstwerke bietet.

Der Meister William Turner

Die Schau über die viktorianische Malerei vereint an die sechzig Gemälde von über vierzig Malern. Die allermeisten sind das erste Mal in der Schweiz zu sehen. Es handelt sich um Leihgaben der grössten britischen Museen und Kunstinstitutionen, darunter die Tate Britain, die Royal Academy of Arts und die Royal Collection in London, das Ashmolean Museum in Oxford, die Manchester Art Gallery, die National Galleries of Scotland in Edinburgh oder das Hunterian Museum and Art Gallery der Universität Glasgow. Drei Generationen von Künstlern hebt die Ausstellung besonders hervor: Da ist allen voran William Turner (1775–1851), einer der bedeutendsten romantischen Maler Englands, der zahlreiche andere Künstler inspirierte. Als Königin Victoria 1837 den Thron bestieg, war William Turner bereits 62 Jahre alt und befand sich auf dem Höhepunkt seines Könnens. Damals entstanden Gemälde, die richtungweisend waren und auch die Impressionisten stark beeinflussten. Turners bevorzugte Themen waren Landschaften und Seestücke, sein Interesse galt dem Licht, dem Farbenspiel und der Atmosphäre. Im Gegensatz zu den meisten anderen Malern jener Zeit, ging es Turner nicht mehr darum, seine Landschaften naturgetreu wiederzugeben, sondern Stimmungen einzufangen, indem er das Gegenständliche entmaterialisierte. Schön zu sehen ist dies in Lau­sanne in den Gemälden «Seascape» und «Landscape with Water», beides Leihgaben der Londoner Tate.

Naturgetreu und realitätsnah

Die zweite wichtige Künstlergeneration ist die Bruderschaft der Prä­raffaeliten. Studenten der Royal Academy in London, unter ihnen John Everett Millais (1829–1896) und Dante Gabriel Rossetti (1828–1882), gründeten die Gruppe im Jahr 1848. Ihre Mitglieder waren inspiriert von den italienischen Meistern des 13. und 14. Jahrhunderts. In Übereinstimmung mit dem einflussreichen Kunstkritiker John Ruskin (1819–1900) ging es ihnen um möglichst naturgetreue Darstellungen; ihre Werke sind voller nahezu fotografischer Details. Ein eigener Teil der Ausstellung widmet sich im Übrigen den Porträts von Rossettis Muse Jane Morris, die der Maler vom Fotografen John Robert Parsons (1826–1909) in verschiedenen Positionen und Szenografien ablichten liess, um die Fotografien später als Vorlagen für seine Gemälde zu nutzen.

Eine weitere Generation, angeführt von Edward Burne-Jones (1833–1898), widmete sich in den 1860er-Jahren Motiven aus der Literatur, dem britischen Theater, mittelalterlichen Legenden oder der Antike. Einer der ­herausragenden Vertreter dieser als «­Aesthetic Movement» bekannten Strömung ist Lawrence Alma-Tadema (1836–1912), der mit seinen äusserst präzisen Darstellungen grossen Erfolg hatte. Die Ausstellung zeigt etwa das Werk «Improvisatore», auf dem ein Dichter mit einer Leier im Mondlicht seine Verse rezitiert. Die Inspiration dazu hatte Alma-Tadema vom Roman «Der Improvisator» von Hans Christian Andersen; die autobiografische Geschichte brachte dem dänischen Schriftsteller 1835 den Durchbruch.

Mit James Abbott McNeill Whistler (1834–1903) und John Singer Sargent (1856–1925) würdigt die Ausstellung zwei kosmopolitische Maler amerikanischer Herkunft. Whistler liess sich 1862 in London nieder und beschäftigte sich viel mit Licht, Farben und Harmonie. Seinen Porträts gab er gerne Namen aus der Farbwelt, so auch bei zwei Werken, die in Lausanne zu sehen sind: das Selbstporträt «Brown and Gold» und das Bild «Red and Black, the Fan», das seine Schwägerin Ethel Birnie zeigt. Sargent zog 1886 nach London, wo er Whistlers Atelier übernahm. Die Ausstellung zeigt sein Gemälde «An Interior in Venice», das 1899 auf einer Venedig-Reise entstand.

Viktorianische Fotografien

Ein besonderer Höhepunkt der Schau ist schliesslich eine Sammlung ­vik­­to­rianischer Fotografien. Die He­lio­­gravüren stammen aus der im waadtländischen Saint-Prex beheimateten Fondation William Cuendet & Atelier. Die Bilder illustrieren so unterschiedliche Themen wie die Industrialisierung, den britischen Kolonialismus oder das tägliche Leben. Die Fotografien treten damit in einen stimmigen Dialog mit den ausgestellten Genre-Gemälden, die das moderne Leben im goldenen Zeitalter des British Empire zeigen.

Programm

Ausstellungsbesuch mit Vortrag

Die Ausstellung «Die englische Malerei von Turner bis Whistler» dauert noch bis zum 2. Juni. Am Donnerstag, 9. Mai, gibt es einen Vortrag der britischen Kunsthistorikerin MaryAnne Stevens über die Royal Academy of Arts im Viktorianischen Zeitalter. Das Museum teilt ausserdem mit, dass es am Auffahrtsdonnerstag wie gewohnt von 10 bis 21 Uhr geöffnet ist.

cs

Fondation de l’Hermitage, Route du Signal 2, Lausanne. Bis zum 2. Juni. Di. bis So. 10 bis 18 Uhr, Do. 10 bis 21 Uhr.

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