Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Die Enttäuschung ist nicht gross»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Michel Spicher

Nach der 0:1-Niederlage gegen Meyrin ist der Traum vom Aufstieg in die 1. Liga Promotion geplatzt. Wie enttäuscht sind Sie deswegen?

Die Enttäuschung ist nicht gross. Wir haben es nicht geschafft, die ganze Saison auf konstant hohem Level zu spielen. Das wäre aber nötig gewesen, um den Aufstieg zu schaffen. Wir wussten um unsere Limiten.

Welche Limiten meinen Sie?

Wir waren uns bewusst, dass wir einen schmalen Kader haben. Zu schmal, um ernsthaft den Aufstieg anvisieren zu können. In der Vorrunde hatten wir das Glück, dass wir keine Ausfälle zu beklagen hatten. In der Rückrunde waren aber oft Spieler verletzt oder gesperrt.

Warum erklärt man denn die Promotion zum Ziel, wenn man weiss, dass sie kaum realisierbar sein wird?

Wir haben nie explizit gesagt, dass wir aufsteigen wollen. Wir wollten um den Aufstieg mitspielen, das ist nicht ganz das Gleiche. Wenn wir den Aufstieg wirklich mit letzter Konsequenz angestrebt hätten, hätten wir für die Rückrunde zusätzliche Spieler engagieren müssen. Nach der Vorrunde lagen wir in den Top-3, deshalb war es legitim, die Zielsetzung nach oben zu korrigieren. Es wäre für die Spieler nicht motivierend gewesen, wenn der Verein weiter einen Platz unter den ersten acht gefordert hätte.

Hat man sich damit nicht selber zu sehr unter Druck gesetzt?

Druck ist ja nicht per se etwas Negatives. Wenn man im Abstiegskampf um die Existenz kämpft, dann wirkt er negativ. Das war bei uns ja nicht der Fall. Druck kann durchaus zu einer positiven Entwicklung führen, ohne Druck sind keine Höchstleistungen möglich.

Höchstleistungen sind Ihrem Team ab dem Zeitpunkt, als der Verein die 1. Liga Promotion als Ziel definiert hat, aber keine mehr gelungen. Zufall?

Nein, natürlich nicht. Es hat sich gezeigt, dass die Mannschaft noch nicht so weit ist, dass sie mit solchem Druck umgehen kann. Beim Fussball entscheidet sich sehr viel im Kopf. Wenn wir ein Spitzenteam sein wollen, müssen wir diesen Druck aushalten können. Für die Spieler war es eine lehrreiche Erfahrung und für den Verein ist es vielleicht sogar besser, dass wir nicht aufgestiegen sind.

Inwiefern?

Der Aufwand in der 1. Liga Promotion wäre um einiges höher gewesen. Es hätte ein grösseres Budget gebraucht, die Spieler hätten mehr trainieren müssen. Ich weiss nicht, ob der Verein diesen Spagat so ohne Weiteres geschafft hätte, zumal auf der Ertragsseite kaum mehr hinzugekommen wäre. Man konnte es nicht erst diese Saison beobachten: Egal ob wir Zwölfter oder Zweiter sind, Zuschauer kommen immer gleich viele ins Birchhölzli.

So einfach wie dieses Jahr wird es nie mehr sein, den Aufstieg zu schaffen…

Das stimmt. Obwohl wir in den letzten acht Partien sieben Mal verloren haben, waren unsere Aufstiegschancen sehr lange intakt. Das zeigt, wie ausgeglichen die Liga ist. Wenn wirklich alles optimal gelaufen wäre, hätten wir die Promotion schaffen können. Wir haben vieles probiert, es hat aber nicht geklappt.

Woran hat es gelegen, dass es nicht geklappt hat? Waren wirklich nur die verletzten Spieler ausschlaggebend?

Es war im Spiel gegen Martigny Anfang April, als mit Pascal Jenny und Daniel Spicher innerhalb von drei Minuten zwei Stamm-Verteidiger verloren haben. Als wir dann das Spiel auch noch wegen Fehlern in der Defensive verloren haben, hat die Mannschaft einen Knacks erlitten. Plötzlich waren die Souveränität und das Selbstvertrauen weg.

In den letzten acht Meisterschaftsspielen mussten Sie 20 Gegentore hinnehmen…

Auch das hat mit den zahlreichen Verletzten zu tun. Wir mussten die Defensive ständig umkrempeln und gar Junioren einsetzen, weil unser Kader so knapp ist. Diesbezüglich wird sich auf die kommende Saison hin einiges tun.

Im Gegensatz zum SCD kann der FC Freiburg den Aufstieg noch schaffen. Wie wichtig wäre es für den kantonalen Fussball, dass ein Freiburger Team in der 1. Liga Promotion vertreten ist?

Wichtiger wäre es, dass der Freiburger Fussball in der Challenge League vertreten ist. Ob 1. Liga Promotion oder 1. Liga Classic, das macht keinen Unterschied. In der Wahrnehmung der Leute wird dies einfach die 1. Liga sein. Aber natürlich wäre es gut und ein erster Schritt, wenn der FC Freiburg aufsteigen könnte.

Geschenke Ihrerseits dürfen des dennoch kaum geben…

Ich habe in meinem Leben noch nie etwas auf einem Fussballplatz geschenkt bekommen. Wenn die Freiburger aufsteigen wollen, sollen sie es selber schaffen. Für uns geht es zwar nicht um die Promotion, dennoch ist das Derby sehr wichtig. Einerseits geht es darum, die Nummer eins im Kanton zu werden. Anderseits wollen wir in den verbleibenden drei Spielen unsere Sicherheit zurückgewinnen und mit einem positiven Gefühl in die Sommerpause gehen.

Wer gewinnt das Derby?

Die Chancen stehen 50:50. Freiburg hat Respekt vor uns, weil es die letzten Duelle verloren hat. Dafür strotzen wir nicht unbedingt vor Selbstvertrauen.

«Ob 1. Liga Promotion oder 1. Liga Classic, das macht keinen Unterschied»: Martin Weber.Bild ae/a

«Für den Verein ist es vielleicht sogar besser, dass wir nicht aufgestiegen sind.»

1.-Liga-Derby: Brisantes Spiel vor allem für FCF

Das Freiburger Derby zwischen dem SC Düdingen und dem FC Freiburg hat viel von seiner einstigen Brisanz verloren. Sah es bis vor Kurzem noch danach aus, als würden sich die beiden besten Freiburger Mannschaft im Kampf um den Aufstieg in die 1. Liga gegenseitig den Platz streitig machen, so ist diesbezüglich in den letzten zwei Meisterschaftsspielen eine Vorentscheidung gefallen. Der SCD musste nach den Niederlagen gegen Meyrin (0:1) und Grand-Lancy (1:4) seine Ansprüche auf einen Promotionsplatz revidieren.

Freiburg braucht den Derby-Sieg

Anders der FC Freiburg. Das Team von Jacques Descloux weist aktuell fünf Punkte Rückstand auf Yverdon und vier Punkte auf Le Mont auf. In den verbleibenden drei Meisterschaftsrunden haben die Pinguine durchaus noch die Chance, sich an einem der beiden Waadtländer Teams vorbeizuschieben und so den Aufstieg in die neu geschaffene 1. Liga Promotion möglich zu machen. Voraussetzung ist allerdings am Samstag (ab 18 Uhr) ein Sieg im Freiburger 1.-Liga-Derby gegen den SC Düdingen. Für Brisanz auf dem Birchhölzli ist also dennoch gesorgt. ms

Meistgelesen

Mehr zum Thema