Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Die Erfindungen suchen mich»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Auf den ersten Blick sieht Faton Shalas fein säuberlich aufgeräumte Wohnung ganz normal aus. Erst bei genauer Betrachtung fallen hier und da diverse Gegenstände auf. Es sind kleine Alltagshelfer – wie ein Schuhlöffel, der auch das Ausziehen erleichtert –, die der Düdinger für sich und Freunde entwickelt hat. Ein grösseres Projekt begann er im letzten Jahr mit dem «DockFree»-System, das vom Verein Fri Up unterstützt wird. Damit können zwei Koffer oder Gepäckstücke aneinander befestigt werden, um bei Reisen noch eine Hand frei zu haben.

Zur Demonstration seiner Erfindung klickt Shala zwei Koffer aneinander. Der kleinere Koffer «klebt» nun am grösseren. Shala fährt damit über eine Türschwelle und dreht die Koffer im Kreis. Mit dem Fuss drückt er gegen den hinteren Koffer und zieht am vorderen: Sie bewegen sich nicht. «Damit kann man auf den Zug rennen, ohne dass sich die Koffer lösen.»

An den beiden silbernen Prototyp-Koffern sind mittig jeweils zwei runde Metallstücke angebracht, die Ösen ähneln. Die Ösen werden mit einem magnetischen Metallbolzen fixiert. Dieser befindet sich in der einen Öse und hakt sich durch den Magnet im Gegenstück ein, sobald die Koffer passgenau gegeneinander gelehnt werden. Für mehr Stabilität und um den Gegendruck auszugleichen, sind die Metallstücke in eine flache, kleine Plastikplatte eingefügt, die an der Innenseite des Koffers angebracht wird. Um das System zu montieren, braucht es also ein kleines Loch. Shala ist sich bewusst, dass es eine Hemmschwelle darstellt, in den eigenen Koffer ein Loch zu machen. «Das Loch macht den Koffer nicht kaputt», beruhigt er. Das System dichte den Koffer ab, und so werde dieser weder beschädigt, noch störe das System beim Einpacken.

Nicht grösser als Hosenknopf

Sein Vorführsystem ist noch nicht das finale Produkt. «Bei der finalen Version werden die Metallstücke nicht grösser als ein Jeansknopf sein», sagt der Tüftler. Dann sehe man die Ösen kaum mehr und die Plastikscheibe werde hinter dem Innenstoff des Koffers versteckt. Bereits jetzt seien die Metallstücke für Detektoren – am Flughafen beispielsweise – nicht erkennbar. Es sei nicht mehr Metall als in Laptops, und der Magnet sei auch ungefährlich für elektronische Geräte, erklärt er.

Das System ist so gebaut, dass es durch das Gewicht der Koffer an Stabilität gewinnt. Erst wenn die Koffer stehen und die Ösen entlastet sind, kann man das System durch leichtes Heben lösen. Das Konstrukt könne eine Belastung von 100 Kilogramm tragen. «Fraglich ist, ob ein Mensch das ziehen kann», lacht der Erfinder.

Koffer-Idee kam im Zug

Auf einer einmonatigen Geschäftsreise in den USA tingelte Shala von Hotel zu Hotel und nervte sich, dass er mit seinen zwei Koffern keine Hand mehr frei hatte. Die Idee zu seinem magnetischen System kam ihm dann aber erst im Zug in der Schweiz. Beim Aussteigen beobachtete er, wie eine Person zwei Koffer hintereinanderstellte, um leichter aus dem überfüllten Zug zu steigen. Zu Hause begann er sogleich mit Materialien zu experimentieren, berechnete die ideale Höhe, auf der die Koffer aneinander fixiert werden müssten, und suchte passende Magnete. Schliesslich fragte er einen Handwerker um Hilfe für den finalen Prototypen. «Er wunderte sich wohl sehr, wofür ich die Teile brauche», schmunzelt Shala beim Gedanken an die Fertigung im Dezember 2018.

Aufgrund der positiven Rückmeldung aus seinem Umfeld meldete der Düdinger das Patent an und gründete das Start-up Varefa. Seit September unterstützt ihn der Verein Fri Up, das offizielle kantonale Unterstützungsorgan für junge Unternehmen. Im neuen Jahr möchte Shala anhand eines Crowd-Fundings herausfinden, wie sein Produkt bei der Öffentlichkeit ankommt. Bis dahin ist er im Gespräch mit Kofferherstellern, um das System direkt in Koffern zu inte­grieren. Der Preis für ein Koffersystem ist noch nicht definiert. «Es sollte nicht teurer sein als normale Koffer», so der Erfinder. Zudem überlegt er sich, ob ein Montageservice an Bahnhöfen möglich wäre.

Das Leben vereinfachen

Seine Erfindungen fertigt der Tüftler in seiner Freizeit an. «Ich suche keine Erfindungen, sie suchen mich», sagt Shala fast etwas hilflos. Momentan schwirren ihm rund 35 Erfindungen im Kopf herum. Diese reichen von der Verbesserung von Küchenschränken bis in die Garage, wo sein Mountainbike steht – und das seiner Meinung nach ein klügeres Sattelsystem brauchen könnte. Auch in seinem Beruf als Informatiker bei Swisscom beschäftigt er sich mit möglichst praktischen Lösungen für seine Kunden.

Er liege nicht gerne auf der faulen Haut. Im Albanischen gebe es ein Sprichwort, das der gebürtige Kosovar sich zu Herzen nimmt: «Wenn man nichts Besseres zu tun hat, soll man eine Tür auf- und zumachen.» Shala öffnet sich seine Türen gerne selbst und vereinfacht sich so das Leben.

 

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema