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Die erste Dame im «noblen Kontingent»

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Das Kontingent der Grenadiere ist die offizielle Ehrengarde der obersten Behörden des Kantons Freiburg, ein Symbol für Ehre und Treue und eine ausgesprochen männliche Gesellschaft. Jedenfalls bis vor kurzem: Am 6. März dieses Jahres ist mit Sandra Burren aus Schmitten nämlich die allererste Frau in den Kreis der Freiburger Grenadiere aufgenommen worden. Die 45-jährige Sekretärin, die vor gut zwei Wochen gemeinsam mit 16 weiteren Anwärtern in der Freiburger Innenstadt feierlich als Grenadierin vereidigt wurde (die FN berichteten), bezeichnet das Zustandekommen ihrer Mitgliedschaft im «edlen Kontingent» als einen «riesigen Zufall».

Ehemann als Vermittler

Bis vor einigen Monaten hat die aus dem Bernbiet stammende Sandra Burren nämlich noch gar nicht gewusst, dass es das Kontingent der Freiburger Grenadiere überhaupt gibt. Bei einem Auftritt am Geburtstagsfest eines Skiclub-Kollegen ist sie dann erstmals mit der Ehrenformation in Kontakt gekommen. «Zunächst ist es aber mein Mann Hans gewesen, der sich für die Grenadiere näher interessiert hat», erklärt sie. An einer Probe der Grenadiermusik habe ihr Ehemann denn auch erfahren, dass die Clique noch nach Tambouren suche. «Meine Frau spielt Trommel», habe er den Grenadieren erzählt und versprochen, sie an eine Probe mitzubringen.

«Zuerst bin ich von der Idee meines Mannes nicht angetan gewesen», erzählt Sandra Burren, auch wenn sie der historische Hintergrund der Ehrengarde zweifelsohne faszinierte. «Das ist eine Männerdomäne. Das ist etwas für dich», habe sie ihrem Ehemann gesagt, «und ich will da keine Unruhe stiften.» Schlussendlich habe sie sich aber dennoch zu einer Probe überreden lassen: «Ich ging mit und es gefiel mir so gut, dass ich prompt geblieben bin.» Denn von den Männern in der Clique sei sie ganz herzlich und sehr «gentlemanlike» aufgenommen worden. «Ich habe mich von Anfang an wohlgefühlt–fast wie in einer Familie», schwärmt die dreifache Mutter, die im Alter von elf Jahren mit dem Trommelspielen begonnen hat und danach in verschiedenen Musikgesellschaften tätig gewesen ist.

Die historische Realität

Bis vor zehn Jahren wäre die Mitgliedschaft bei den Freiburger Grenadieren für eine Frau noch ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, wie Sandra Burren erklärt: «Eigentlich muss man Militärdienst geleistet haben, um Grenadier zu werden. Vor zehn Jahren ist diese Regelung für die Clique aber gelockert worden. Und gleichzeitig hat der Verein entschieden, dass dort nun auch Frauen mitmachen dürfen.» Eine Öffnung, die der historischen Realität entspreche: «Schon zu Napoleons Zeiten hat es Frauen gegeben, welche die Freiburger Grenadiere als Pfeiferinnen oder Tambourinnen begleiteten.» Bei den Sapeuren und den Füsilieren im Grenadierkontingent sind weibliche Mitglieder nach wie vor nicht zugelassen.

Nicht ganz ohne Kritik

Schräg angeschaut sei sie in der Clique nie geworden: «Ich habe eher das Gefühl, dass sie stolz sind, eine Frau in ihren Reihen zu haben.» Und auch Hans Burren schätzt das gute Verhältnis seiner Frau zu der Clique: «Sie schauen wirklich sehr gut zu ihr.» Ganz ohne kritische Stimmen ist die Aufnahme der ersten Frau aber dennoch nicht vonstattengegangen. Einer der Grenadiere habe ihr an der Generalversammlung im März, an welcher sie ins Kontingent aufgenommen wurde, gestanden, dass er sich am Anfang gegen die Aufnahme von Frauen ausgesprochen habe. «Jetzt bin ich aber froh, dass du hier bist», habe er ihr dann gesagt. «Heute sind wir ein Herz und eine Seele», freut sich Sandra Burren über den neu gewonnenen Freund. Ohnehin sei es die Kollegialität in der Truppe, die sie am meisten schätze. «Egal ob bei Proben oder bei Auftritten: Wir haben es immer gut zusammen.»

Eine Vorreiterrolle

Auch Hans Burren möchte demnächst in das Kontingent aufgenommen werden und die Clique am Tom musikalisch unterstützen. Er ist der Meinung, dass seine Frau eine wichtige Vorreiterrolle für weitere weibliche Mitglieder einnimmt, sobald sie die historische blaue Uniform überstreift. Eine Vermutung, die auch von Sandra Burren geteilt wird: «Mittlerweile üben nämlich schon zwei weitere Frauen mit der Clique.»

Geschichte

Grenadiere erinnern an die Vergangenheit

Der Ursprung des Grenadierkontingents geht auf die Napoleonischen Kriege zurück: 1814 besetzten Freiburger Truppen Genf, um die Stadt vor französischen Übergriffen zu schützen. In Erinnerung an diese Truppen wurde das Kontingent der Freiburger Grenadiere 100 Jahre später ins Leben gerufen. 1964 ernannte der Staatsrat das Kontingent zur offiziellen Ehrengarde der obersten Behörden Freiburgs.mz

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