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Die erste Station nach dem Magen

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«Hält man zwölf Finger nebeneinander hin, erhält man etwa die Länge des Zwölffingerdarms. Daher der Name», erklärt Bruno Balsiger, Facharzt für Gastroenterologie, den FN. «Eigentlich lustig, denn es hat ja niemand zwölf Finger.»

Das Duodenum, wie der Zwölffingerdarm in der Fachsprache genannt wird, ist die erste Station nach dem Magen. «Dort wird die Magensäure neutralisiert. Zudem ist es der erste Ort, wo viele Verdauungsenzyme hinzukommen.» Im Gegensatz zum quasi frei schwebenden Dünn- und Dickdarm ist der C-förmige Zwölffingerdarm hinten an der Bauchhöhle fixiert, «wie ein Veloschlauch». Er umrundet den Kopf der Bauchspeicheldrüse. Zudem mündet der Gallengang in das Duodenum; zu den Mahlzeiten werden Galle und Enzyme der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet, die der Verdauung dienen. «Eine erste Aufschlüsselung der Nahrung etwa in Fett- und Zuckerbestandteile geschieht also bereits im Duodenum. Der eigentliche Prozess der Aufschlüsselung findet aber auf den nächsten vier, fünf Metern im Dünndarm statt», erklärt Balsiger. Im rund 1,5 Meter langen Dickdarm schliesslich wird hauptsächlich Wasser aufgenommen und so der Stuhl verdickt.

Säure und Bakterien

Der Zwölffingerdarm kann jedoch auch Probleme bereiten. Rund 1,5 Prozent der Bevölkerung litten unter einem Zwölffingerdarm-Geschwür, sagt Bruno Balsiger. «Das ist vier Mal häufiger als ein Magengeschwür.» Meist liege einem Geschwür im Duodenum eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter Pylori zugrunde. Dazu könne es insbesondere kommen, wenn zu viel Magensäure in das Duodenum gelange und die Schleimhaut verändere und schädige. «Dabei können auch psychische Faktoren wie Stress die Säureproduktion anregen.» Zu spüren sei ein Geschwür oft durch intensive Schmerzen, «ähnlich wie Magenbrennen». Im Gegensatz zu einem Magengeschwür treten diese Schmerzen aber eher in nüchternem Zustand auf. «Denn kommt der Nahrungsbrei in den Zwölffingerdarm, ist da nicht mehr nur die Magensäure. Das beruhigt.»

Ist ein Zwölffingerdarm-Geschwür schon so weit fortgeschritten, dass ein Loch entstanden ist, hilft nur noch eine Operation. In weniger schwerwiegenden Fällen seien die Geschwüre gut mit einem Säureblocker gegen die Magensäure therapierbar. Um ein wiederkehrendes Geschwür möglichst zu verhindern, muss zudem der Helicobacter Pylori mit Antibiotika behandelt werden. Der Einsatz der Säureblocker bewirke kein Problem für den Magen, betont Balsiger. «Es sind andere Mechanismen, die die Nahrung im Magen zersetzen. Natürlich hilft die Säure dabei, nötig ist sie aber nicht.» Sauer sei der Magen vielmehr, um Bakterien abzutöten und vor Infektionen zu schützen. «Vor 200 Jahren wäre es wohl nicht ratsam gewesen, die Säure zu blockieren. Mit den heutigen, sauberen Lebensmitteln spielt dies aber kaum mehr eine grosse Rolle.»

Von 1 bis 24: ImFN-Adventskalendersteht jeweils die Zahl auf dem Törchen im Mittelpunkt.

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