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Die etwas andere Schulreise

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Die etwas andere Schulreise

Der Gesamtbundesrat auf seinem zweitägigen Ausflug durch das Freiburgerland

Die Landesregierung machte auf ihrem Ausflug gestern im Kollegium St. Michael vor rund 900 Studierenden Halt. In entspannter Atmosphäre wurde von Seite der Studenten auch Kritik an der Politik des Bundesrates geäussert.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

Die Landesregierung gab sich – wie es sich für eine Schulreise gehört – entspannt und locker. Aussenministerin Micheline Calmy-Rey trug eine Jeans-Jacke und die Bundesräte hatten ihre Krawatten für einmal zu Hause gelassen.

Für Bundespräsident Joseph Deiss war der Besuch des Kollegiums eine Rückkehr zu alten Stätten. Er ist 1958 mit elf Jahren ins Kollegium St. Michael eingetreten und war später als Professor tätig. Deiss erinnerte die Studenten in seiner Rede daran, dass mit den bilateralen Abkommen der Austausch mit anderen europäischen Ländern einfacher werde. Er hat es aber verpasst, Grussworte in Deutsch an die Anwesenden zu richten. «Die Deutschsprachigen haben eben die Chance, bilingue zu sein», versuchte er sich später einer Gruppe Studenten zu erklären.

«Träumen Sie mit uns»

Alain Guerry, Vertreter der Studenten, hob in seiner Rede hervor, dass im Kollegium Solidarität und Toleranz herrschten. Als Beispiel nannte er die über 100 Ausländer, die im Kollegium studieren (grosser Applaus) und die Tatsache, dass 55 Prozent der Studierenden Frauen sind (noch grösserer Applaus). «Die Jugendlichen träumen von einer offenen Welt. Träumen Sie mit uns», forderte er vom Bundesrat.

Zwischenzeitlich sorgte nicht nur ein Platzregen, sondern auch ein Plakat mit der Aufschrift «Blocher – Persona non grata» für Aufregung. Ein anderes Plakat gab ebenfalls dem Unmut der Studenten über die Bildungspolitik des Bundesrates Ausdruck.

Bundesräte hautnah

Nach den offiziellen Reden haben
die Politiker ein Bad in der Menge genossen. Gemessen am Belagerungsgrad ist Micheline Calmy-Rey das beliebteste Regierungsmitglied. Darauf angesprochen hatte sie nur ein breites Lächeln übrig.

Die Studenten haben die Gelegenheit genutzt, mit allen Bundesräten zu diskutieren, ihnen die Hände zu schütteln, sich mit ihnen auf einem Gruppenbild zu verewigen – der Politiker versteckte sein Weinglas diskret hinter dem Rücken – oder sie zu beschenken. Wer denkt, die Jugendlichen seien nicht an Politik interessiert, wird hier eines Besseren belehrt.

Auch von Seiten der Bundesräte wurde der Austausch mit den Studenten begrüsst: «Die Kritik der Jugendlichen war anständig und konstruktiv» (Schmid); «Mich freut, dass sie Latein und Griechisch lernen» (Leuenberger); «Mir fällt auf, dass viele auf unserer Seite sind» (Blocher); «Die Studenten waren sehr an der Aussenpolitik des Bundes interessiert» (Calmy-Rey); «Viele Studierende engagieren sich für linke Politik. Das freut mich natürlich» (wieder Leuenberger).

Nach der Fahrt im Funiculaire spazierte die Gruppe zur Oberen Matte. Hätten sie nicht Kamerateams und Fotografen begleitet, sie wäre nicht aufgefallen. Auf der St.-Johann-Brücke erinnert sich Christoph Blocher, vor 40 Jahren einen Teil des Militärdienstes in der Freiburger Unterstadt absolviert zu haben. Hans-Rudolph Merz hat dagegen eine vage Erinnerung an die alte Augustiner-Eisfeld. «Hatte damals nicht auch noch ein Raemy bei Gottéron gespielt?»

Das Nachmittagsprogramm begann mit einer publikumswirksamen Premiere. Der Gesamtbundesrat hat in Schwimmwesten und Gummistiefeln die Saane – als Symbol für die Sprachgrenze – überquert. Wer sonst als Stadtanimator Hubert Audriaz hätte sich eine solche Übung erlauben dürfen?

Vor seinem Halt in der Stadt Freiburg besuchte der Bundesrat die Schumacher AG in Schmitten. Die Reise führte den Bundesrat anschliessend am späteren Nachmittag nach Bulle, übernachtet wurde in Charmey.

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