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Die Felsen müssen gesichert werden

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Boden vibriert leicht, wenn der grosse Bagger auf der Hauptstrasse zwischen Albligen und Lanzenhäusern fährt. Für den Normalverkehr ist die Strasse noch bis zum 21. April gesperrt. Seit knapp zwei Wochen sind dort Arbeiten zur Sicherung eines labilen Sandsteinfelsens und des Strassenbereichs in Gang. Es ist der Abschnitt, bei welchem sich die Hauptstrasse von Lanzenhäusern zur Sense hinunterschlängelt. Im Winter gibt es hier nicht selten spektakuläre Eiszapfen zu sehen. Das Berner Strasseninspektorat gibt für die Felssicherungsarbeiten rund 300 000 Franken aus.

«Wir mussten rasch handeln», erklärt Walter Hadorn vom Berner Strasseninspektorat Mittelland Süd. Der Sandstein sei bröcklig und «es bestand die Gefahr eines weiteren Hangrutsches» – für Autofahrer eine gefährliche Sache. Vor einem Monat sei ein Teil des Hanges gerutscht, es war bereits das zweite Mal. Geröll sei direkt auf der Strasse gelandet, erzählt Hadorn bei einem Augenschein vor Ort, «zum Glück ist nichts passiert». Signalisationen warnen die Fahrerinnen und Fahrer zwar vor Steinschlägen aus den Felswänden auf dieser Strecke, «denn wir können dies nicht absolut vermeiden». Doch nach den beiden grösseren Rutschen sei klar gewesen, dass dringend etwas getan werden muss. «Auch die Strasse selber drohte ins Tal zu rutschen», gibt Hadorn zu Bedenken.

Klüfte im Sandstein

«Wir mussten Sofortmassnahmen ergreifen», bestätigt der Naturgefahrenspezialist von Geotest AG, Valentin Raemy. Auf der Albligenstras­se sind auch 40-Tonnen-Lastwagen unterwegs. Der Untergrund der Strasse bestehe aus lockerem sandigem Schutt, so Raemy. Es komme viel Wasser aus dem steilen Hang. «Deshalb ist die Böschung besonders anfällig für spontane Rutschungen.» Dabei verliere das durchnässte und lose Material plötzlich seinen Zusammenhalt und rutsche ab, erklärt der Umweltwissenschafter und Projektleiter.

An einigen Stellen kommt das Wasser direkt aus dem Felsen. «Die Klüfte im Sandstein werden mit Wasser gefüllt und werden so grösser.» Im Felsen gebe es ganze Schichten, die wasserführend sind. Im Winter gefriert dann das Wasser und sprengt den Felsen. «In der kalten Jahreszeit hat es hier in der Region grosse Eismengen», führt Hadorn aus. «Wir entfernen das Eis regelmässig, damit keine Blöcke auf die Fahrbahn fallen.» Noch nicht ganz klar sei jedoch, wie es sich mit dem Netz und dem Eis verhalten werde, «das müssen wir im Winter beobachten».

Verankerungen montiert

Seit wenigen Tagen ist der rutschgefährdete Hang von einem Netz überzogen. Arbeiter haben das Netz mit Verankerungen im Hang montiert. «Sie haben sich abgeseilt», erzählt Raemy, die Arbeit sei nicht ungefährlich und spezielle Kurse seien dafür nötig. Die Anker wirken wie eine Armierung und halten alles zusammen. Nachdem der Hang stabilisiert werden konnte, muss nun die Strasse darüber gesichert werden. «Man kann nicht gleichzeitig im Hang und darüber arbeiten, das wäre für die Spezialisten am Seil zu gefährlich», so Raemy. Es werde sich zeigen, wie sich der Eisvorhang mit dem Netz verändert.

Neben der Strasse verläuft ein rund ein Meter breiter Graben. Dort wird ein Betonriegel gebaut. Ein Bohrgerät ist auf einem Bagger montiert. Damit werden Anker schräg unter die Strasse gebohrt und in den Riegel einbetoniert. «Damit erhöhen wir die Stabilität der Strasse um rund 30 Prozent», weiss Raemy.

Sicherungsarbeiten begrüsst

Den instabilen Bereich des Hangs abzutragen sei nur kurz eine Option gewesen, sagt Hadorn. «Das wäre viel zu viel Material gewesen und hätte einiges mehr gekostet.» Die Hölzer im oberen Teil des Hangs haben die Arbeiter zurückgeschnitten, demnächst schlagen sie wieder aus. «Auch die Wurzeln dienen der Stabilisierung», erklärt Hadorn. Für Wildtiere sei der Abhang zu steil, «sie kommen nicht hier durch und stören sich deshalb auch nicht an dem Netz.»

Die Sicherungsarbeiten für die Böschung und die Strasse verlaufen laut Hadorn nach Plan, «wir werden termingerecht fertig sein». Negative Rückmeldungen aus der Bevölkerung habe es keine gegeben, auch nicht zur Strassensperrung. «Im Gegenteil, einige Bürger haben sich froh darüber gezeigt, dass wir die Sache an die Hand nehmen.»

Valentin Raemy nimmt eine Drohne aus seinem Rucksack. «Mit ihr kann ich auch auf unwegsamen Gelände Aufnahmen machen.» Dies erleichtere seine Arbeit, «es ist für uns ein zusätzliches Werkzeug». Die Aufnahmen dienten der Dokumentation der Arbeiten. «Wir werden die Verankerungen und das Netz jeden Frühling kontrollieren und davon ein Protokoll erstellen», sagt Hadorn. «Wenn Anpassungen nötig sein sollten, werden wir reagieren.»

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