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Die Freiburger Bauern wollen den Gürtel nicht stets noch enger schnallen müssen

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Autor: Arthur zurkinden

Das Klagelied der Bauern ist nicht neu. An der Pressekonferenz des Freiburgischen Bauernverbandes (FBV), die am Mittwoch vorgängig der ordentlichen Generalversammlung (vgl. Kasten) auf dem Bauernhof der Familie Baechler in Vallon stattfand, forderte der Präsident und FDP-Grossrat Fritz Glauser die Politik auf, endlich zu handeln.

Gegen Preiszerfall

Ganz und gar nicht gerne sieht es Fritz Glauser, wenn in Grossverteilern der Greyerzer Käse für 10,50 Franken pro Kilo in Aktionen angepriesen wird. «Das ist inaktzeptabel und der völlig falsche Weg», betonte er. Vielmehr müsse man sich Gedanken machen, wie der Käsepreis angehoben werden könne, zumal die Verarbeitungsbeiträge um drei Rappen gesenkt werden sollen. «Ein Liter Coca zu zwei Franken gibt zu keinerlei Diskussion Anlass. Ein Liter Milch, die mehr als nur Wasser, Zucker und Aromen enthält, soll mit 1,40 Franken zu teuer sein», gab er zu bedenken.

«Swissness»-Projekt als Hoffnungsträger

Laut Glauser verleiten tiefe Preise zu einer höheren Produktion, um den Mindererlös aufzufangen. Diesbezüglich hofft er, dass die Branchenorganisationen mehr Kompetenz erhalten und getroffene Beschlüsse allgemeinverbindlich werden. So könnten seiner Meinung nach die Produktionsmenge gesteuert und die Qualitätsstandards besser kontrolliert werden.

Einiges versprechen sich die Freiburger Bauern von den verschiedenen Qualitäts- und Herkunfts-Labeln. So ist Fritz Glauser überzeugt, dass der Schweizer Konsument über Qualitäts-Produkte abgeholt werden kann und bereit ist, dafür mehr auszugeben. So erwartet auch Frédéric Ménétrey, Direktor der Freiburgischen Landwirtschaftskammer, einiges von der «Swissness»-Vorlage des Bundesrates. Mindestens 80 Prozent des Inhalts der Nahrungsmittel, die ein Schweizer Kreuz tragen wollen, müssen laut Ménétrey in der Schweiz hergestellt werden. «Die wahrhaften Schweizer Produkte müssen eine reelle Chance erhalten, sich auf dem Markt profilieren zu können», sagte er.

Gegen Freihandel

Der FBV-Präsident Fritz Glauser sieht der Öffnung der Märkte mit grosser Skepsis entgegen, zumal es den Bauernkollegen im Ausland schlecht gehe und sie den Schweizer Markt mit tiefen Preisen konkurrenzieren werden. Falsch sei es auch, Landwirtschaftsland brachzulegen. Dies führe dazu, dass sich der Boden rasch verschlechtern würde, ähnlich wie bei der Rodung des Regenwaldes, und vermehrt Nahrungsmittel aus dem Ausland importiert würden, die «auf bedenkliche Weise» hergestellt werden.

Dieser Punkt wurde ebenfalls vom FKV-Vorstandsmitglied Chantal Stabrowski aufgeworfen. Wie sie sagte, trifft sie in den Grossverteilern Gemüse aus dem Ausland zu Tiefstpreisen an. Für sie ist dies gleichbedeutend mit schlechter Qualität, was sich sehr negativ auf die Gesundheit auswirken werde. «Da wird eine Bombe platzen», meinte sie. «Ja, wir kämpfen gegen Billigimporte, damit die Produktionsbedingungen im Herkunftsland angeschaut werden, hatten aber bisher in Bundesbern keinen Erfolg», sagte Glauser dazu.

FBV-Vizepräsidentin Mary-Lise Bapst wies auf die prekäre Situation vieler Bäuerinnen hin, die nebst dem aufwendigen Haushalt einer Nebenbeschäftigung nachgehen müssen, damit der Betrieb finanziell überleben kann. «Darunter leidet das Familienleben und die Gesundheit», betonte sie.

«Bauer sucht Frau»

Die harte Arbeit – fast ohne Freizeit – und die tiefen Einkommen sind laut Fritz Glauser auch schuld, dass die jungen Landwirte Mühe bekunden, eine Frau zu finden, und wies auf die TV-Sendung «Bauer sucht Frau» hin, ohne aber den «wunderschönen Bauernberuf» missen zu wollen.

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