Die Freiburger Spargelernte ist gut gestartet

In der Region Freiburg hat die Spargelsaison begonnen. Die regionalen Produzenten sind mit dem Saisonstart zufrieden und hoffen, dass das schöne Wetter anhält.

Es herrscht Hochbetrieb auf dem Biohof von Kuno und Carmen Werro in Düdingen. Eine Gruppe von Spazierenden sieht sich im Hofladen um, und immer mal wieder fährt eine Kundin oder ein Kunde mit dem Auto vor. Der Grund für das Kommen und Gehen ist schnell gefunden: Die Spargelernte ist seit einigen Tagen in vollem Gange. Der Ertrag ist bisher gut, sagt Kuno Werro. «Wir haben am Karfreitag mit der Ernte der Spargeln begonnen und sind zufrieden bis jetzt.» Sie hätten befürchtet, dass die Ernte in diesem Jahr eher schlecht wird, weil die Pflanzen im vergangenen Jahr zu wenig Sonne und zu viel Regen bekommen hätten. Das wirke sich dann in der Regel auch auf das darauffolgende Jahr aus, sagt Werro. «Das hat sich aber bisher zum Glück nur teilweise bewahrheitet.» Trotzdem rechnet er mit 10 bis 20 Prozent weniger Ertrag als in anderen Jahren. Das sei aber verkraftbar, so Werro.

Kuno und Carmen Werro verkaufen ihre Spargeln im eigenen Hofladen und an Marktfahrern in der Region, aber auch bis nach Zürich oder Solothurn. Auch Restaurants der Region seien dankbare Abnehmer. Generell beobachtet Kuno Werro, dass die regionalen Spargeln immer beliebter werden.

Zu Beginn sind wir belächelt worden, weil wir hier Spargeln anpflanzen wollten. Das sei nicht möglich, sagten uns die Leute.

Zweifel gab es vor allem, weil Spargeln bei niedrigerer Höhe über dem Meeresspiegel besser wachsen und es deshalb lange galt, dass Spargeln nur bis zu Meereshöhen von rund 500 Metern angepflanzt werden. Es sei vielleicht eine positive Nebenerscheinung der Klimaerwärmung, dass nun auch in Düdingen – das rund 600 Meter über Meer liegt – Spargeln angepflanzt werden können, sagt Werro. 

Früher Start im Seeland

Deutlich tiefer gelegen, nämlich auf rund 460 Metern über Meer, sind die Spargelfelder in Fräschels. «Das ist so, wir können deshalb früher ernten als die Kollegen in Düdingen», sagt Christian Dick von der Seeländerspargeln GmbH. Sie haben am 29. März mit der Ernte begonnen, aber nicht nur dank der tieferen Lage. «Wir haben auf einigen Feldern ein Verfrühungssystem installiert», sagt Dick. «Dank zusätzlichen schwarzen Folien, welche die Wärme speichern, können wir so noch etwas früher mit der Ernte beginnen.» Auf diesen Feldern müsse man die Ernte dann aber auch entsprechend früher beenden, als auf den anderen, sagt Dick. «Sonst werden die Pflanzen übernutzt und geben im nächsten Jahr kleinere Erträge.» In Fräschels werden vor allem weisse Spargeln produziert, die unter anderem auch an die Grossverteiler Migros und Coop geliefert werden.

Aufgrund der höheren Lage noch etwas später als in Düdingen hat die Spargelernte in Giffers begonnen. Aber auch Adrian Vonlanthen von Fäschtus‘ Biohof ist mit dem Saisonstart zufrieden. «Jetzt, da es wärmer wird, wachsen die Spargeln gut», sagt er. Die Spargeln würden extrem auf Temperaturschwankungen reagieren, so Vonlanthen. «Das merkt man wirklich von Tag zu Tag. Nur ein paar Stunden Wärme lassen die Spargeln sofort schneller spriessen.» Und so hoffen die Spargelproduzenten in ganz Deutschfreiburg auf schönes Wetter, damit sie den Schwung aus dem guten Saisonstart mitnehmen können.

Das Ende der Spargelsaison ist bei allen Produzenten Ende Juni. Danach sei der Ertrag zu klein und die Pflanzen müssten sich bis zur nächsten Saison erholen, sagt Kuno Werro. Ab Juli, wenn die Kirschen erntereif sind, sei es vorbei mit den Spargeln. «Kirsche rot, Spargel tot», zitiert Kuno Werro eine alte Merkhilfe.