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«Die Fusion ist ein Vertrauensakt»

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 Über den Sinn von Gemeindefusionen wurde im Sense-Oberland schon viel debattiert. Nun dauert es nur noch einen Monat, bis die Bevölkerung von Brünisried, Oberschrot, Plaffeien, Plasselb und Zumholz über die sogenannte Fünferfusion abstimmen kann. Am 8. März ist es so weit. Die interkommunale Arbeitsgruppe Fusion unter dem Vorsitz des Plaffeier Ammanns Otto Lötscher lud am Freitag zumdritten Informationsabend ein,damit die letzten Fragen geklärt und Unklarheiten beseitigt werden konnten. Rund 120 Personen kamen in die Plaffeier Mehrzweckhalle, viele Stühle blieben aber leer. Dies mag einerseits an der eisigen Bise gelegen haben, die das Verlassen der warmen Stube noch schwieriger machte. Andererseits lag es wohl auch an der Sache selbst. «Ich habe gehört, dass sich viele ihre Meinung schon gebildet haben», sagte Otto Lötscher.

Alle Schulen bleiben

Für alle anderen hatte die Arbeitsgruppe viele Informationen parat. Zum Beispiel zu den Schulen. So werden die heutigen Schulstandorte Brünisried, Oberschrot, Plaffeien und Plasselb auch nach der Fusion beibehalten und nicht etwa verschwinden, was in der Bevölkerung von Fusionsgemeinden oft befürchtet wird. «Die Schule ist wichtig für ein Dorf, damit es sich entwickeln kann», so Lötscher. Auch deshalb kämpfe Plaffeien seit Jahren für den Erhalt der Schule Lichtena. Dass die Schulen in den Dörfern bleiben sollen, daran würde sich auch mit der neuen Gemeinde nichts ändern, betonte er.

Kein zentraler Friedhof

Gut 5100 Einwohner würde die fusionierte Gemeinde Plaffeien zählen. Otto Lötscher zeigte auf, dass der geplante Zusammenschluss nicht von ungefähr kommt. In sehr vielen Bereichen wie der Feuerwehr, den Pflegeheimen oder dem Zivilschutz kooperieren die Gemeinden bereits. Kommt es zur Fusion, wird die Verwaltung in Plaffeien zentralisiert. Friedhöfe, Fussballplätze, Sammelstellen und vieles mehr bleiben aber, wo sie sind. «Wir machen nicht etwa einen zentralen Friedhof. Und auch die Postleitzahlen bleiben dieselben», antwortete Lötscher auf eine Frage. Der Heimatort könne neuerdings wohl den Namen der alten Gemeinde beibehalten, sagte Roland Schmid vom Amt für Gemeinden.

 «Wie wird es gehandhabt mit der Unterstützung der Vereine, bleiben sie bestehen?», so die Frage eines Bürgers. «Uns ist der Fortbestand der Vereine wichtig, deshalb wollen wir sie mit den gleichen Mitteln unterstützen wie bisher», sagte Lötscher. So sei es keine Frage, dass es auch weiterhin drei Musikgesellschaften geben werde. Die Vereine würden mit der Fusion sogar an Bedeutung gewinnen.

Stabile Finanzlage als Ziel

Kein Fusionsgespräch ohne die Diskussion über die Finanzen. So ist es gemäss Lötscher das langfristige Ziel der Fünferfusion, eine stabile Finanzlage aufzuweisen. Der Steuersatz wird bei 98 Rappen pro Franken Kantonssteuer liegen. Auch Wasser-, Abwasser- und Abfallreglement werden spätestens ab 2019 vereinheitlicht. «Vielleicht zahlt ein Bürger von Oberschrot in Zukunft mehr für die Abfallentsorgung, dafür weniger für das Wasser», sagte der Oberschroter Syndic Armin Jungo, der die Preise vorstellte, die auch Sonderlösungen nicht ausschliessen, zum Beispiel für das Abwasser von Plasselb.

Positive Prognose

In einigen Fragen aus dem Publikum schwang Skepsis mit, doch die kritischen Voten blieben aus. Stattdessen plädierte der ehemalige Plasselber Ammann Felix Bürdel dafür, Gemeinden nicht mit Zahlen wie der Verschuldung gegeneinander auszuspielen, das sei relativ. «Die Fusion ist viel mehr ein Vertrauensakt von uns allen. Es geht darum, ob wir eine Gemeinschaft sein wollen im Sense-Oberland», betonte er. In Zeiten, in denen es für Randgebiete immer schwieriger werde, Subventionen zu erhalten, sei es umso wichtiger, grösser zu werden und damit mehr Gewicht zu haben. «Wir machen das für die zukünftige Generation», sagte Bürdel. Otto Lötscher pflichtete ihm bei und rief mehrfach dazu auf, am 8. März abstimmen zu gehen. Seine persönliche Prognose? «Ich stelle eine Prognose mit einer Zustimmung zur Fünferfusion, bei der es aber bei der ei- nen oder anderen Gemeinde knapp werden könnte».

Zahlen und Fakten

1,3 Millionen Franken Finanzhilfe vom Staat

Fusionieren die Gemeinden Brünisried, Oberschrot, Plaffeien, Plasselb und Zumholz per 1. Januar 2017, erhalten sie vom Kanton Freiburg eine Finanzhilfe von über1,3Millionen Franken. Die Fusion muss jedoch bis zu diesem Zeitpunkt unter Dach und Fach sein. Der Steuersatz der neuen Gemeinde Plaffeien wird98 Rappenpro Franken Kantonssteuer betragen. Den tiefsten Steuersatz hat heute Brünisried mit 87,1 Rappen, den höchsten Zumholz mit 100 Rappen. Der neue Gemeinderat wird ausneun Mitgliedernbestehen. Für die ersten fünf Jahre ist garantiert, dass jede Gemeinde proportional zur Bevölkerung ihre Gemeinderäte stellen kann. 2021 endet diese Übergangsphase. Die Gesamterneuerungswahlen für den Gemeinderat finden im Falle einer Fusion erst im Herbst 2016 und nicht bereits im Frühling 2016 statt.ak

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