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Die Gasballone fliegen wieder

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Vor drei Jahren hatten die beiden Freiburger Nicolas Tièche und Laurent Sciboz das Projekt «Fribourg Freiburg Challenge» lanciert. Ziel ihres Projekts: den Gordon Bennett, die Weltmeisterschaft im Gasballonfahren, zu gewinnen und gleichzeitig den Ballonsport bekannter zu machen. Für ihr ambitioniertes Vorhaben konnten die beiden die vier Pfeiler der Freiburger Wirtschaft, sprich die Groupe  E, die Freiburger Kantonalbank, die Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF sowie die Kantonale Gebäudeversicherung, als Partner ins Boot holen. 360 000 Franken investierten allein sie in das Projekt – für die Entwicklung eines neuartigen Gasballons, für Innovationen im technischen Bereich, für die Ausrüstung der Bodencrew und der Piloten. Im kommunikativen Bereich wurde mit der Berufsfachschule Technik und Kunst in Freiburg zusammengearbeitet, und man rührte in den vergangenen drei Jahren in den (sozialen) Medien regelmässig die Werbetrommel für die «FR Challenge».

Nur der WM-Titel fehlt

In einer Hinsicht hat sich der Aufwand zweifellos gelohnt: Der Gordon Bennett ist heute wesentlich mehr Leuten ein Begriff als noch vor drei Jahren. So waren letztes Jahr 15 000 Zuschauer auf dem Flugplatz Greyerz zugegen, wo das härteste Gasballon-Rennen der Welt gestartet wurde. Noch nie habe ein Gordon-Bennett-Start mehr Leute angelockt, teilte die Internationale Aeronautische Vereinigung FIA – so nennt sich der internationale Luftsportverband offiziell –, nach dem Spektakel im Greyerzerland erfreut mit.

Das andere Ziel haben die Initianten allerdings verpasst: Den WM-Titel konnten Tièche/Sciboz bisher nicht gewinnen. Nach dem dritten Platz 2015 folgte ein Jahr später der zweite Schlussrang, letztes Jahr verpassten die Freiburger als Vierte das Podest. Sportlicher Erfolg lässt sich eben weder planen noch kaufen.

Hilfreicher Zustupf

Heute Freitag nehmen die Piloten Nicolas Tièche und Laurent Sciboz einen neuen Anlauf, um den Cup zu gewinnen. Einfacher als in den Vorjahren wird ihr Unterfangen allerdings nicht. Die Hauptsponsoren haben ihr Engagement bei der «Fribourg Freiburg Challenge» wie angekündigt nach der dritten Austragung beendet, dem Ballon-Team ist damit die finanzielle Basis weggebrochen. Immerhin: «Die vier Pfeiler haben sich entschieden, das Team nochmals mit 30 000 Franken zu unterstützen», sagt Stéphane Berney, Mediensprecher der TPF und Kommunikationsverantwortlicher der «Fribourg Freiburg Challenge». «Es ist eine Anerkennung für den Exploit an der America’s Challenge, bei der Laurent Sciboz und Nicolas Tièche im Oktober den Weltrekord im Langstreckenfliegen aufgestellt haben.» Zudem solle es für die beiden Piloten ein Ansporn sein, nochmals beim Gordon zu starten und die Westschweiz zu repräsentieren. «Eine solche finanzielle Hilfe wird es künftig aber nicht mehr geben», stellt Berney klar.

Die Ausgaben für das diesjährige Rennen können Tièche und Sciboz dank dem überraschenden Zustupf decken; ob und wie es nächstes Jahr weitergeht, steht allerdings noch in den Sternen. «Die Digitalisierung beim Ballonfahren hat ihren Preis. Momentan sind wir auf diesem Gebiet top, aber wir können uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen», blickt Tièche in die Zukunft.

Mit Sand und Wasserstoff

Bevor sich das Duo der Sponsorensuche für nächstes Jahr widmet, richtet es seine ganze Aufmerksamkeit voll auf die Titeljagd am 62. Gordon Bennett, der heute Abend in Bern gestartet wird. 21 Teams aus zwölf Ländern werden ab 19.30  Uhr auf der Grossen Allmend mit ihren Gasballons abheben. Die Regeln des Rennens sind einfach: Wer ohne Zwischenstopp am weitesten fliegt, der gewinnt. Die zurückgelegte Distanz ergibt sich aus der Luftlinie zwischen dem Abflugs- und dem Landeort. Zeitliche Beschränkung gibt es keine, das Rennen kann gut und gerne mehrere Tage und Nächte dauern.

Über Sieg und Niederlage entscheidet das Zusammenspiel zwischen Sand und Wasserstoff. Will der Pilot mit seinem Ballon steigen, wirft er Ballast ab. Soll der Ballon sinken, lässt der Pilot über ein Fahrventil etwas von den 1000 Kubikmetern des hoch entzündlichen Gases ab. Irgendwann sind die Vorräte aufgebraucht, die Höhensteuerung ist nicht mehr möglich, und der Ballon muss aufsetzen. Wer dann am weitesten weg ist von Bern, der wird Weltmeister.

Schwierige Windverhältnisse

Wohin es die Ballone treibt, das geben die Winde vor. Letztes Jahr flog das Teilnehmerfeld in Richtung Nordosten, vor zwei Jahren nach Südosten in Richtung Griechenland. Beide Male war schon Tage vor dem Start klar, welche Route die Ballone einschlagen würden. Nicht so dieses Jahr. «Die meteorologischen Bedingungen sind sehr schwierig», sagte gestern Wim de Troyer. Er ist Meteorologie-Prognostiker am Institut Royal Météorologique (IRM) in Belgien und «Router» bei der Bodencrew der «FR Challenge». Seine Aufgabe ist es, anhand der Wind- und Wetterdaten die optimalen Strömungen zu finden und die Piloten Tièche und Sciboz zu «steuern», sprich höher oder niedriger fliegen zu lassen, damit sie der berechneten Route folgen können. «In Griechenland sind für Samstag Gewitter angekündigt. Die Alpen zu überqueren ist auch nicht jedermanns Sache. Es bieten sich ganz verschiedene Routen an. Das verspricht ein spannendes Rennen.»

Zuversicht dank neuer Software

Seinen Kommandoposten hat das Freiburger Team an der Hochschule für Technik und Architektur HTA eingerichtet. Dort werden Meteorologen, Strategiespezialisten und Experten für Luftraumüberwachung hinter Computern sitzen, Daten analysieren und Grafiken auswerten.

Seit kurzem verfügt das Freiburger Team über eine neue und exklusive, von der HTA entwickelte Simulations- und Flugroutenanalyse-Software. Den Prototypen haben Nicolas Tièche und Laurent Sciboz während der America’s Challenge 2017 bereits sehr erfolgreich austesten können. Die beiden gewannen das Rennen und verbesserten dabei den Weltrekord für die längste in einem Wettbewerbs-Gasballon zurückgelegte Strecke: Von Neu-Mexiko in den Norden Kanadas legten sie 3670 Kilometer am Stück zurück.

So weit werden die beiden Freiburger am Gordon-Bennett-Cup ganz sicher nicht fliegen können, denn sie dürfen nicht ausserhalb des definierten Wettkampfgebiets (Europa) landen. Mit dem Sieg bei der America’s Challenge im Rücken werden Tièche und Sciboz heute aber ganz bestimmt mit viel Selbstvertrauen zum Gordon Bennett antreten. Und wer weiss, vielleicht gelingt es ihnen dieses Mal, den Weltmeistertitel zu gewinnen.

Gordon Bennett

Live dabei dank Virtual Reality und Flugsimulator

Um das Gordon-Bennett-Abenteuer der beiden Freiburger Gasballonfahrer Nicolas Tièche und Laurent Sciboz auch für Aussenstehende greifbar zu machen, organisiert das Team von «Fribourg Freiburg Challenge» am Wochenende verschiedene Aktionen und Events.

So haben Interessierte an der Hochschule für Technik und Architektur HTA in Freiburg die Möglichkeit, das Rennen auf diversen Bildschirmen live mitzuverfolgen. Schwindelfreie können sich mittels Virtual Reality sogar in den Ballonkorb der beiden Freiburger Piloten projizieren lassen und dank den in den Ballonflugsimulator eingebauten Algorithmen einige Flugminuten nacherleben. Dieses Simulationsspiel wurde von der Westschweizer Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst HES-SO entwickelt und im vergangenen Juli in Neuenburg anlässlich des «Gamification und Serious Games Symposium 2018» erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Auf einem kurzen Lehrrundgang kann sich das Publikum in der HTA die Welt der Gasballone erklären lassen und unter anderem erfahren, wodurch sich Gasballone von den besser bekannten Heissluftballonen (Montgolfieren) unterscheiden. ms

Hochschule für Technik und Architektur Freiburg. Öffnung der Lokalitäten: Samstag 15–18 Uhr; Sonntag 9–16 Uhr; Montag 17–19 Uhr; Dienstag 17–19 Uhr.

«Eine solche finanzielle Hilfe wird es künftig nicht mehr geben.»

Stéphane Berney

Mediensprecher «FR Challenge»

«Die meteorologischen Bedingungen sind sehr schwierig. Das verspricht ein spannendes Rennen.»

Wim de Troyer

Router «FR Challenge»

«Die Digitalisierung beim Ballonfahren hat ihren Preis.»

Nicolas Tièche

Pilot «FR Challenge»

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