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Die Geburt von Picasso

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Es sei die hochkarätigste Ausstellung ihrer Geschichte, schreibt die Fondation Beyeler über die grosse Picasso-Schau, die vor einer Woche in Riehen ihre Tore geöffnet hat. Und tatsächlich handelt es sich um eine Ausstellung der Superlative: Vier Jahre dauerte die Vorbereitung, die Kosten belaufen sich auf sieben Millionen Franken. Der Versicherungswert der 75 ausgestellten Gemälde und Skulpturen beträgt rund vier Milliarden Franken. Das teuerste Gemälde in der Ausstellung ist 200 Millionen Franken wert – welches es ist, verraten die Verantwortlichen allerdings nicht. Und auch der Publikumserfolg dürfte garantiert sein: Im Musée d’Orsay in Paris, wo die gemeinsam produzierte Ausstellung von September bis Januar zu sehen war, sorgte Picasso für lange Warteschlangen und mit 670 000 Eintritten für einen neuen Besucherrekord.

Leben und Tod, Liebe und Schicksal

Doch wichtiger als all diese Zahlen ist das, was die Ausstellung auf 1622 Quadratmetern in zehn Räumen zu bieten hat: eine Reise in jene Zeit, als der junge Pablo Ruiz Picasso in Madrid, Barcelona und vor allem in Paris innerhalb von wenigen Jahren seinen Stil entfaltete, den künstlerischen Durchbruch schaffte und den Weg einschlug, der ihn zum grössten Maler des 20. Jahrhunderts machen sollte. Die Ausstellung konzentriert sich auf die Blaue und die Rosa Periode Picassos, die Zeit von 1901 bis 1906. Erstmals in Europa zeigt sie die Werke dieser Phase in dieser Dichte: Werke von 41 Leihgebern aus 13 Ländern. «Sie zählen zu den schönsten und emotionalsten der Moderne und zu den kostbarsten Kunstwerken überhaupt und werden voraussichtlich in dieser Fülle nicht mehr gemeinsam zu sehen sein», schreibt die Fondation Beyeler.

Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut und setzt mit den Werken ein, die Pablo Picasso, noch keine zwanzig Jahre alt, Anfang 1901 zuerst in Madrid und dann in Paris schafft: farbenfrohe Gemälde, welche die Sicht des jungen Mannes auf die mondäne Welt der Pariser Belle Epoque zeigen. Im Februar 1901 nimmt sich Picassos Freund Carles Casagemas, ebenfalls ein Maler, in Paris wegen Liebeskummer und Depressionen das Leben – für Picasso ein einschneidendes Erlebnis. Ab dem Spätsommer wird die Farbe Blau zu seinem vorherrschenden Ausdrucksmittel; in melancholischen Bildern beschäftigt er sich mit existenziellen Fragen rund um Leben und Tod, Liebe und Schicksal. Marginalisierte Menschen in Armut und Elend bevölkern die Bilder und widerspiegeln Picassos eigene prekäre Lebenslage vor seinem Durchbruch. Trotz seiner Armut fehlt es dem aufstrebenden Künstler nicht an Selbstbewusstsein. In einem Selbstporträt stellt er sich 1901 mit einem roten Bart dar, der an Vincent van Gogh erinnert, den er bewundert und mit dem er sich gerne vergleicht. Im gleichen Jahr beginnt er, seine Werke nicht mehr mit seinem vollen Namen, sondern nur noch mit «Picasso» zu signieren. «Als ich ein Kind war, sagte meine Mutter zu mir: ‹Wirst du Soldat, so wirst du General werden. Wirst du Mönch, so wirst du Papst werden.› Ich wollte Maler werden, und ich bin Picasso geworden», so wird der Künstler es später erzählen.

Ein Schlüsselwerk aus jener Zeit, das in der Ausstellung zu sehen ist, ist das Ölgemälde «La Vie» aus dem Jahr 1903. Es ist eines der ersten grossformatigen Meisterwerke Picassos und vereint viele Themen, die ihn beschäftigen. Der junge Mann im Bild trägt unverkennbar die Gesichtszüge von Carles Casagemas – Picasso will zunächst sich selber abbilden, doch nach dem tragischen Tod von Casa­gemas macht er das Gemälde zu einer letzten Hommage an den Freund.

Auf dem Weg zum Kubismus

1904 beginnt eine neue Etappe im Leben und im Werk von Pablo Picasso: Er zieht endgültig nach Paris, in das Atelierhaus Bateau-Lavoir auf dem Montmartre. Mit Fernande Olivier lernt er seine erste langjährige Partnerin und Muse kennen. Seine Farbpalette verschiebt sich zu heitereren Rosa- und Ockertönen, wobei die melancholische Grundstimmung erhalten bleibt. Gaukler, Artisten und Akrobaten, die das antibürgerliche Bo­hème-Leben der Zirkus- und Kunstwelt verkörpern, werden zu wichtigen Motiven. 1906 feiert Picasso seinen ersten kommerziellen Erfolg, als ihm der Galerist Ambroise Vollard rund zwanzig Werke abkauft. Er erhält dafür 2000 Francs – das wären heute etwa 8700 Franken. Mit dem Geld finanziert der Künstler einen mehrwöchigen Aufenthalt mit Fernande Olivier in dem katalanischen Bergdorf Gósol. Hier malt er unter dem Eindruck der kargen Landschaft und der rustikalen Lebensweise Menschen in idyllischen, ursprünglichen Szenerien mit klassischen und archaischen Elementen. Zurück in Paris findet er ab Herbst 1906 zu einer neuen Bildsprache der figürlichen Reduktion und Einfachheit. Es entstehen imposante weibliche Akte mit massigen, beinahe geometrisierten Körpern. Bereits lässt sich jene Revolution erahnen, mit der Picasso den Kubismus einläuten wird.

Mit einem Blick auf die ersten 1907 geschaffenen protokubistischen Werke rund um das Schlüsselwerk «Les Demoiselles d’Avignon» klingt die Ausstellung in der Fondation Beyeler stimmig aus: Das älteste Werk Picassos in der Sammlung Beyeler ist eine Studie zu «Les Demoiselles d’Avignon» aus dem Jahr 1907. Damit verweist die Ausstellung nicht zuletzt auf die enge Verbindung der Museumsgründer Ernst und Hildy Beyeler mit Picasso. Die Galerie Beyeler widmete dem Künstler zahlreiche Ausstellungen und vermittelte über tausend seiner Werke – auch solche, die jetzt vorübergehend im Museum zu sehen sind. In der museumseigenen Sammlung jedoch finden sich keine Werke aus der Blauen und Rosa Periode. Hingegen besitzt die Fondation Beyeler 33 Werke Picassos aus der Zeit ab 1907 – und ist damit eine der bedeutendsten Institutionen der Welt zum Schaffen des spanischen Meisters.

Fondation Beyeler, Baselstrasse 77, Riehen. Bis zum 26. Mai. Täglich 10 bis 18 Uhr; Mi. bis 20 Uhr. Informationen und Online-Tickets: www.fondationbeyeler.ch.

«

Ich wollte Maler werden, und ich bin Picasso geworden.»

 

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