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Die Geflügelpest beschäftigt Freiburg

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Seit vergangenem Mittwoch sitzt der Freiburger Kantonstierarzt Grégoire Seitert zweimal täglich am Telefon und bespricht mit dem nationalen Krisenstab die aktuelle Lage zur Vogelgrippe. Nachdem die Vogelgrippe in der Bodenseeregion aufgetreten und das Virus auch am Genfersee nachgewiesen worden ist (die FN berichteten), will das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen eine entsprechende Verordnung anpassen, um die Massnahmen im Kampf gegen die Vogelgrippe zu verstärken. Eine Mitteilung wird für heute erwartet.

Ganze Schweiz?

Zur Diskussion steht, ob die Kontrollzone rund um den Bodensee auf alle Schweizer Gewässer ausgedehnt wird, welche für die Zugvögel wichtig sind, oder ob gar die ganze Schweiz zur Kontrollzone erklärt wird. Beide Massnahmen sollten eine Ansteckung von Hausgeflügel mit dem H5N8 verhindern.

Stallpflicht für Hühner

Wie Kantonstierarzt Seitert auf Anfrage erklärte, würde das für die Geflügelhalter bedeuten, dass sie die Futter- und Tränkestellen sowie die Wasserbecken für Wildvögel unerreichbar machen müssen. Ist dies nicht möglich, müssen sie das Geflügel in geschlossenen Räumen oder Stallsystemen mit einem dichten Dach und seitlichen Begrenzungen halten. Krankheitssymptome im Geflügelbestand müssen dem kantonalen Veterinäramt gemeldet, Tierverluste in einem Journal aufgezeichnet und eine anormale Sterblichkeit gemeldet werden. Personen, die einen toten Wildvogel entdecken, sollten dies dem Wildhüter melden.

Wintergärten als Ausweg

Das Problem der Ansteckungsgefahr stellt sich in erster Linie für Betriebe mit Legehennen. Im Unterschied zur Pouletmast werden Legehennen normalerweise auf die Weide gelassen. Daniel Würgler, Vorstandsmitglied von GalloSuisse, der Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten, würde die Erweiterung der Kontrollzone begrüssen. «Wir wollen nicht, dass unsere Tiere krank werden, daher sind solche Massnahmen eine wichtige Sache», sagte er den FN. Würgler hat selber Freilandhühner in Frasse bei Estavayer-le-Lac. Er hat Respekt vor der Vogelgrippe, aber keine Angst. «Zum Glück haben professionelle Legehennen-Betriebe wie wir in der Regel einen Wintergarten für die Hühner, so dass die Umsetzung der Massnahme für uns kein grosses Problem wäre.» Die Legehennen hätten im Wintergarten geschützten Zugang zu frischer Luft. Sie könnten ungefährdet in trockener, unverseuchter Einstreu scharren und picken, im Sand baden und mit Stroh, Silage oder Weizenkörnern versorgt werden.

Gérard Wyss aus Châbles im Broyebezirk hat einen Freilandhühnerhof – nur zirka 600 Meter vom Naturschutzgebiet Grande Cariçaie entfernt. Er lässt die 12 000 Legehennen schon heute nicht mehr raus.

Lieber gestern als heute

«Ich habe schon ein wenig Angst, die Hühner sind unser Kapital.» Wyss hätte lieber schon gestern als erst heute eine weitreichende Entscheidung des Bundes gehabt. Derzeit würden er und sein Team intensiv die Hygienemassnahmen durchgehen. So müssen etwa beim Betreten des Stalles immer die Schuhe gewechselt werden. «Das machen wir schon heute, aber jetzt achten wir uns noch genauer.» Wyss macht sich zudem Sorgen um seine 2000 braunen Hühner. «Sie halten sich noch lieber auf der Wiese auf als die weissen. Ich sorge mich, dass sie von den anderen Hühnern im Wintergarten erdrückt werden.»

Geflügelpest

Das H5N8-Virus ist hochansteckend

Die Geflügelpest, umgangssprachlich Vogelgrippe genannt, ist weltweit in vielen Regionen präsent. Geflügelhaltende müssen deshalb wachsam bleiben und auf verdächtige Anzeichen achten. Das H5N8-Virus ist ein hochpathogenes Virus, das heisst, es ist vor allem zwischen Wildvögeln hochansteckend. Für eine Übertragbarkeit des Virus H5N8 vom Tier auf den Menschen gibt es keine Hinweise. Obwohl das H5N8-Virus hochansteckend ist, sei es nicht dasselbe Virus wie H5N1, das bei der Vogelgrippe-Welle von 2006 und 2007 in Erscheinung getreten ist, wie Kantonstierarzt Grégoire Seitert auf Anfrage erklärte. An hochpathogener Geflügelpest erkranktes Geflügel hat Schwierigkeiten beim Atmen. Bei Hühnern kommt es zu einem Rückgang der Legeleistung, viele Tiere sterben. Die Eischalen werden dünn oder fehlen gänzlich. Schwellungen im Kopfbereich sind zu beobachten. Die Tiere wirken lethargisch. Bei Wasservögeln sind meist keine Symptome zu erkennen. Die Ansteckung erfolgt über die Atemwege: durch das Einatmen von kontaminierten Tröpfchen von ausgeniesten Nasen-, Rachen- oder Augensekreten. Das Einatmen von erregerhaltigem Staub, der mit virushaltigem Kot in Kontakt war, kann ebenfalls zur Ansteckung führen. Junge Tiere sind am empfänglichsten für die Geflügelpest. Bis zum Samstag wurde laut Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen in der Schweiz keine Ansteckung von Haus- geflügel registriert.

rsa

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