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«Die Gemeinde kann es verkraften»

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«Die Gemeinde kann es verkraften»

Thermalbad und Gemeindehaus: Wichtige Entscheide in der Gemeinde Plaffeien

Der Gemeinderat Plaffeien ist überzeugt, dass das geplante Wellness-Thermalbad die Attraktivität des Schwarzseegebiets steigern würde. Die Bauparzelle, die den Promotoren in Form einer Aktienkapitalbeteiligung übergeben wird, eignet sich zudem nicht gut für eine Einzelüberbauung.

Von IMELDA RUFFIEUX

Mit dem Projekt für ein neues Gemeindehaus und der finanziellen Beteiligung der Gemeinde an der Wellness-Thermalbad Schwarzsee AG stehen zwei gewichtige Themen auf der Traktandenliste der nächsten Gemeindeversammlung. Umso enttäuschter war der Gemeinderat von Plaffeien, als sich nur knapp zehn Personen zum Informationsabend einfanden. Dies widerspreche der wiederholten Forderung von Bürgern, vor wichtigen Entscheiden besser informiert zu werden, erklärte Ammann Otto Lötscher.

Projekt mit mehreren Etappen

Das seit vielen Jahren brach liegende Gelände gegenüber der Schreinerei Bapst in Rohr, Schwarzsee, könnte in wenigen Monaten ein ganz neues Gesicht erhalten. Eine Aktiengesellschaft plant darauf ein Wellness-Thermalbad (FN vom 11. November). Im Projekt ist der Bau eines zirkuszeltartigen Gebildes mit Pyramidendach als Hauptgebäude des Badekomplexes vorgesehen. Als Anhang soll in einer zweiten Etappe in einem Rechteckbau ein Schwimmbecken dazukommen. In einem weiteren Schritt ist die Realisierung eines Aussenraumes mit Sauna vorgesehen und zum Schluss als vierte Phase ein zweites Aussenbecken. Alles in allem sind die vier Etappen mit einem Investitionsbedarf von knapp 15 Mio. Franken veranschlagt – allein die erste Etappe mit 9,6 Mio. Franken.

Bad und Reka-Dorf gekoppelt

Wie Gemeinderat Manfred Riedo ausführte, soll auf der anderen Seite der Sense, im Quartier Burstera, eine Reka-Ferienhaussiedlung erstellt werden. Die beiden Projekte sind eng miteinander verbunden: Ohne ein Wellness-Bad gibt es auch kein Reka-Dorf. Zum Teil seien bei beiden Projekten die gleichen Promotoren beteiligt.

Kanton und Bund beteiligen sich mit IHG-Darlehen von je zwei Mio. Franken. Mit Bankdarlehen und dem Aktienkapital sollen die restlichen 5,6 Mio. Franken für die erste Etappe aufgebracht werden. Gemäss Manfred Riedo sind die Verhandlungen mit den Banken weit gediehen. Als Sicherheit verlangen die Banken eine Beteiligung der Gemeinde Plaffeien. Deshalb will sie das Baugelände – 9280 Quadratmeter zu einem Preis von 80 Franken/Quadratmeter – als Einlage ins Aktienkapital einbringen.

Viele Vorteile

Der Gemeinderat steht diesem Geschäft positiv gegenüber, weil damit das touristische, vor allem das wetterunabhängige Angebot, in Schwarzsee erhöht werden kann. Neue Arbeitsplätze, neue Einnahmen durch Steuern und Abgaben sowie Vorteile für die nachgelagerten lokalen Betriebe sind weitere Argumente für das Projekt.

Auf Wunsch der Finanzkommission wurde eine Alternativnutzung der Landparzelle geprüft; die Umlegung in eine Wohn- oder Mischzone. Wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Abstände zu Gewässern, Wald und Strasse wäre eine Einzelüberbauung teils aber nur beschränkt möglich. Zudem müsste die Gemeinde für die Erschliessung zwischen 250 000 und 400 000 Franken aufbringen – ohne Garantie, dass die Parzellen je verkauft werden können.

Warmes Wasser durch Tiefenbohrung

In der Diskussion bestätigte Manfred Riedo, dass die Betreiber des Bades die Auflagen für Natur- und Umweltschutz erfüllen werden, dass der vorhandene Ara-Kanal gross genug wäre und dass die Auflagen betreffend Naturgefahren durch bauliche Massnahmen erfüllt werden können. Das rund 35 Grad warme Wasser für das Thermalbad soll durch Tiefenbohrung gewonnen werden und muss allenfalls nur leicht aufgewärmt werden.

In der Diskussion wurde die Frage aufgeworfen, ob eine Beteiligung am Aktienkapital die beste Lösung sei oder ob die Abgabe des Landes im Baurecht für 100 Jahre eine Alternative wäre. Ein Bürger meinte, es sei nicht Sache einer Gemeinde, in solchen Gesellschaften vertreten zu sein. Otto Lötscher hielt dagegen, dass man durch den Aktienbesitz zu direkter Information und zu einem gewissen Mitbestimmungsrecht komme. Da es sich um ein touristisches Projekt handle, sei es auch im Interesse der Gemeinde, sich zu engagieren, erklärte Manfred Riedo. «Es ist sicher kein kleines Engagement, aber es ist für die Gemeinde zu verkraften», meinte der Ammann zum Schluss.
Aufwertung des Dorfkerns

Vize-Ammann Emil Riedo und Architekt Christian Luder stellten das Projekt für einen Gemeindehaus-Neubau vor. Wegen des mangelnden Platzes, aber auch aus Sicherheitsgründen muss eine Lösung für die Gemeindeverwaltung gefunden werden. Ein Ausbau des bestehenden Gebäudes wäre mit zu vielen Nachteilen verbunden gewesen, zumal ein Neubau finanziell praktisch gleich teuer zu stehen kommt. Das geplante rechteckige Gebäude übernimmt die bestehende Gebäudelinie des historischen Dorfkerns. Das Gebäude wird deshalb gegenüber dem heutigen zurückversetzt. Es entsteht so ein Vorplatz, wodurch die Ausfahrt auf die Kantonalstrasse wesentlich verbessert wird. Es handelt sich um ein zweigeschossiges, mit Lift erschlossenes Gebäude, in dessen Untergeschoss Zivilschutzräume vorgesehen sind. Diese werden als Archiv verwendet. Unter dem Satteldach wird die Vorderfront mit Holz gestaltet. Im Erdgeschoss ist auf Strassenhöhe eine verglaste Schalterhalle geplant. Die Baute soll mit Energie aus der Fernwärmezentrale beheizt werden.

Ein Neubau am alten Standort werte den Dorfkern auf, integriere sich gut ins Dorfbild und habe wesentlich mehr Vorteile als eine Auslagerung der Verwaltung, etwa in die Bühnimatte (bei Apotheke), wurde an der Versammlung betont. Wenn alles nach Plan verläuft, könnte nach rund acht Monaten Bauzeit im April 2007 der Umzug erfolgen.

Das Neubauprojekt ist auf 1,555 Mio. Franken veranschlagt, was jährliche Folgekosten von knapp 50 000 Franken mit sich bringen würde. Der Gemeinderat schlägt den Bürgern vor, das Gebäude im Minergie-Standard zu realisieren (besondere Isolation für Fassaden, Dach und Böden, Wärmedämmungsfenster, kontrollierte Lüftung usw.). Dies wäre mit Mehrkosten von 125 000 Franken verbunden, würde aber auch die Heizkosten vermindern. im

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