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Die geplante Grossüberbauung Stockacker geht in die nächste Runde

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Autor: Lukas Schwab

Seit Freitag liegt der Detailbebauungsplan für die in Kerzers geplante Grossüberbauung «Stockacker» zum zweiten Mal öffentlich auf. Bei der ersten Auflage vor drei Jahren sorgte das Projekt in Kerzers für Widerstand (siehe Kasten): Es gingen mehrere Einsprachen mit zahlreichen Unterschriften besorgter Bürger ein. Die für die Überbauung verantwortliche Baulandumlegung Stockacker (BLU) hat deshalb das Projekt überarbeitet.

Erschliessung angepasst

Beat Flühmann, Präsident der Baulandumlegung Stockacker (BLU), ist froh, dass die Pläne nun aufliegen. «Es hat drei Jahre gedauert, dass ist ein wenig lange», sagt er. Angepasst wurde hauptsächlich die Verkehrserschliessung, einer der Hauptgründe für die Einsprachen. «Nun werden die zwei grossen Parkhäuser über die Wilergasse erschlossen», so Flühmann. Im ersten Projekt war dies über die Sonnhalde vorgesehen. Mit der neuen Variante muss die Wilergasse verbreitert und damit in die geschützte Hecke eingegriffen werden. Sie wird jedoch wieder aufgeforstet und vergrössert. Diesen Eingriff am Wilergasse-Hohlweg sieht er auch als Chance. «Einige der Bäume sind alt», sagt er. Mit der neuen Bepflanzung werde die Hecke breiter und sogar schöner.

Flühmann ist überzeugt, dass der jetzt vorliegende Detailbebauungsplan in Ordnung ist. «Wir haben alles sauber und detailliert abgeklärt.» Dennoch rechnet er mit Einsprachen. «Die werden wir ernst nehmen und nach Lösungen suchen.» Er hoffe jedoch auch auf die Vernunft der Einsprecher. «Sie sollten nicht nur an sich denken, sondern auch daran, dass andere ebenfalls bauen möchten.»

Gegner noch ohne Urteil

Martin Johner, Anwohner und Mitinitiant einer Einsprachegruppe, hat einen ersten Blick auf den Detailbebauungsplan geworfen. «Die revidierten Pläne zeigen, dass unser Hauptanliegen, die Erschliessung von mindestens zwei der drei grossen Tiefgaragen über den Wilerweg, eingeflossen ist», sagt er. Über die Sonnhalde erfolge weiterhin der Zugang zur dritten Tiefgarage und einem grossen Parkplatz. Positiv findet er, dass entlang der Hecke ein Fussweg vorgesehen ist, der den zu schützenden Heckenbereich von den privaten Parzellen trennt. Um definitive Schlüsse zu ziehen, sei es aber noch zu früh: «Es braucht sicher noch eine vertiefte Betrachtung», sagt Johner. Er will sich deshalb noch nicht konkret äussern. «Insgesamt haben 113 Personen unsere Einsprache unterzeichnet, und sie sollen auch Gelegenheit haben, sich zu äussern.» Einige Punkte gelte es noch genau anzuschauen. So zum Beispiel die Fragen rund um den Ausbau des Wilerweges und die damit verbundenen Ersatzmassnahmen für die geschützte Hecke.

Die Wortführer einer zweiten Gruppe von Einsprechern, die sich 2009 unter dem Namen «Lebenswerte Infrastruktur Kerzers» formiert hatten, waren am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Baustart bleibt ungewiss

Wann im Stockacker die Bagger auffahren, ist nach wie vor ungewiss. «Ich mache keine Prognosen mehr», sagt Beat Flühmann. Denn bisher seien sie immer falsch gewesen. «Sicher ist, dass wir so rasch wie möglich anfangen möchten.»

Eine Teilerschliessung des neuen Quartiers ist über die Wilergasse geplant: Durch die Verbreiterung der Strasse wird der Charakter des Hohlwegs zwar verändert, die geschützte Hecke wird aber wieder aufgeforstet.Bild Aldo Ellena/a

Vorgeschichte: Widerstand gegen Grossüberbauung in Kerzers

Das 63000 Quadratmeter grosse Landstück «Stockacker» liegt zwischen Sonnhaldenstrasse, Wilergasse und Stockackerstrasse und wurde vor über 30 Jahren einzoniert. Es gab bereits früher Projekte für eine Überbauung, das aktuelle präsentierte die Baulandumlegung Stockacker (BLU) im Februar 2009 der Öffentlichkeit. In mehreren Bauetappen sollen Mehr- und Einfamilienhäuser mit über 200 Wohnungen und Platz für bis zu 800 Bewohner entstehen. Im Frühling 2009 wurde der Detailbebauungsplan öffentlich aufgelegt, worauf sich in Kerzers Widerstand formierte. Vor allem die Verkehrserschliessung sorgte bei vielen Anwohnern für rote Köpfe: Sie rechneten mit einer massiven Verkehrszunahme im Dorf und auf den schmalen Zufahrtsstrassen.

Zwei Widerstandsgruppen

Die Gegner schlossen sich in zwei Gruppen zusammen und reichten Einsprachen ein. Eine Gruppe um Martin Johner forderte eine Teilerschliessung über die Wilergasse, um die Sonnhalde zu entlasten. Eine zweite Gruppe mit dem Namen «Lebenswerte Infrastruktur Kerzers» wollte dies zum Schutz des Wilergasse-Hohlwegs verhindern. Die BLU zog das Projekt schliesslich zur Überarbeitung zurück. Im angepassten Projekt, das nun bis zum 14. Mai öffentlich aufliegt, ist neu die Zufahrt zu zwei Einstellhallen über die Wilergasse, die verbreitert wird, vorgesehen.luk

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