Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Gewaltspirale durchbrechen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Es ist erschreckend, sein eigenes, gespiegeltes Gesicht in einem Computer zu sehen und mitansehen zu müssen, wie das Auge immer blauer wird. Was hier im Rahmen einer Ausstellung nur durch Computeranimation ermöglicht wird, ist für ganz viele Menschen bitterer Ernst. Denn häusliche Gewalt kann tödlich sein. Sie prägt Menschen ein Leben lang und verursacht jedes Jahr hohe Kosten für die Gesellschaft. Auch wissenschaftliche Studien weisen auf den Aspekt der sozialen Vererbung dieser Art von Gewalt hin. So wird sie oft bereits in der Kindheit als mögliche Verhaltensweise im Konfliktfall erlernt (siehe Kasten).

Jede fünfte Frau betroffen

Um dem entgegenzuwirken und diesen Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen, will der Kanton der Präventionsarbeit bei Jugendlichen besondere Priorität einräumen. In diesem Kontext wurde gestern an der Fachmittelschule Freiburg im Beisein von Staatsrätin Anne-Claude Demierre (SP) die Ausstellung «Plus fort que la violence – stärker als Gewalt», die ihre Tore für Schulklassen schon vor einigen Tagen geöffnet hat, offiziell eingeweiht.

Demierre wies dabei im Gespräch mit den FN darauf hin, dass «Gewalt in Paarbeziehungen in der Ungleichbehandlung von Frauen und Männern fest verankert ist». In der Schweiz erleide jede fünfte Frau in einer Paarbeziehung körperliche oder sexuelle Gewalt durch ihren Partner, so die Sozialdirektorin. Häusliche Gewalt komme in allen sozialen Schichten vor und sei in keiner Weise etwa nur ein Phänomen unter Menschen mit Migrationshintergrund.

Die zweisprachige Ausstellung wurde von den Kantonen Freiburg und Bern auf die Beine gestellt (die FN berichteten) – namentlich vom Freiburger Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann und für Familienfragen, der Berner Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt sowie der Kantonspolizei Bern. Nach einem ersten Halt in der Bundesstadt gastiert «Stärker als Gewalt» nun im Freiburgerland. Es ist laut Demierre aber geplant, dass sie anschliessend in weiteren Kantonen auf Tournee gehe – zumal sämtliche Exponate in einem einzigen Lastwagen Platz hätten. Die Ausstellung richtet sich in erster Linie an Jugendliche und junge Erwachsenen im Alter zwischen 15  und 25 Jahren. Geplant sind vorderhand Besuche verschiedener Mittelschulklassen. In einem zweiten Schritt wolle man laut Demierre aber auch weitere Kreise ansprechen.

Opfer und Täter angesprochen

Interaktiv in Form einer Wohnung mit verschiedenen Zimmern angelegt, erlaubt «Stärker als Gewalt» einen praktischen Wechsel von einer Sprache zur anderen. Mit Filmen und Zeugenaussagen, aber etwa auch mit Boxsäcken, welche die Aufschrift «Ein Boxsack weint nicht» tragen, soll die klassische Spirale der Gewalt in Paarbeziehungen ebenso aufgezeigt werden wie die verschiedenen Formen, die Gewalt annehmen kann, sowie die Orte, an denen betroffene Opfer, aber auch Täter Hilfe und Unterstützung finden können. Beim Besuch der einzelnen Zimmer werden die Besucher mit verschiedenen Aspekten der häuslichen Gewalt konfrontiert.

Ausstellung «Stärker als Gewalt» bis zum 21. November. Besichtigungen: 9. Oktober, 16. Oktober, 13. November (jeweils 16 bis 17.45 Uhr).

Hintergrund

Jährlich rund 530 Polizeieinsätze

Häusliche Gewalt führt im Kanton Freiburg jedes Jahr zu rund 530 Polizeieinsätzen. Und diese Zahl spiegelt nur einen kleinen Teil der Realität wider. Opfer sind vorwiegend Frauen, welche die Gewalt ihres Partners oder Ex-Partners erleiden müssen, aber auch Kinder und Jugendliche, die Zeugen der Gewalt in der elterlichen Paarbeziehung werden, auch wenn sie nicht deren direkte Zielscheibe sind. Die Folgen dieser Gewalt auf ihre psycho-affektive Entwicklung sind gravierend. Studien zufolge wird gewalttätiges Verhalten ferner oft von einer Generation an die nächste weitergegeben. Andere Studien zeigen, dass zahlreiche Jugendliche Gewalt schon in ihrer ersten Liebesbeziehung erleben.

jcg

«Gewalt in Paar­beziehungen ist in der Ungleichbehandlung von Frauen und Männern fest verankert.»

Anne-Claude Demierre

Staatsrätin

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema