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Die Gottéron Ladies zwischen Aufbruch und Nischendasein

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In zweieinhalb Wochen startet Aufsteiger Gottéron in seine erste Saison in der Women’s League. Mit verdreifachtem Budget und einem Club im Rücken, der den Zug im Fraueneishockey auf keinen Fall verpassen will.

Dass Eishockey immer noch eine Männerdomäne ist, zeigte sich am frühen Dienstagabend, als Gottéron zur Vorsaison-Medienkonferenz seines Frauenteams lud. Sechs Clubvertreter informierten sieben Journalisten über die Eckdaten und Ziele der Equipe, die neu in der höchsten Schweizer Liga spielt. Und nein, das ist nicht das generische Maskulinum, es waren tatsächlich 13 Männer, die gemeinsam über die Gottéron Ladies sprachen.

Es gibt auch weniger anekdotische Beispiele dafür, welch Nischendasein das Fraueneishockey in der Schweiz fristet. So gibt es keine Juniorinnenteams, die wenigen Mädchen spielen mit den Jungs mit. Gottéron-Stürmerin Norina Müller etwa spielte letzte Saison noch in der U15 von SenSee.

Mit Budget im Mittelfeld der Liga

Es gibt also noch viel zu tun, doch so allmählich passt sich das Schweizer Eishockey dem Zeitgeist an. Viele Clubs, die gute Männerteams haben, wollen den Zug nicht verpassen und investieren vermehrt in das Fraueneishockey. Thun wurde in die Organisation des SC Bern integriert, Thurgau in diejenige des HC Davos. Die Saison in der Women’s League, in der sich die besten acht Teams messen, verspricht besser und interessanter zu werden als je zuvor – und Gottéron ist mittendrin.

Auch in Freiburg hat man die Zeichen der Zeit erkannt und bereits letzte Saison mehr investiert, damit das Team den Aufstieg in die höchste Liga schafft. Um in der Women’s League bestehen zu können, hat der Club das Budget auf diese Saison hin noch einmal verdreifacht; es beträgt nun fast 300’000 Franken. «Das war uns wichtig, um zu zeigen, dass uns das Fraueneishockey wirklich am Herzen liegt. Deshalb wollen wir eine kompetitive Equipe stellen. Mit diesem Budget befinden wir uns wohl im Mittelfeld der Liga», sagte Gottérons CEO John Gobbi, der genau wie Präsident Hubert Waeber an der erstmals einberufenen Vorsaison-Medienkonferenz Präsenz markierte.

«Überdurchschnittlich gute Ausländerinnen»

Als Neuling ist das primäre Ziel Freiburgs der Ligaerhalt. «Aber wir werden versuchen, für eine Überraschung zu sorgen. Es wäre toll, wenn wir es in die Top 4 schaffen könnten», sagte Emanuel Jungo, der bei Gottéron für das Fraueneishockey verantwortlich ist. Es wäre gleichbedeutend mit der Playoff-Qualifikation, die den besten vier Teams vorbehalten ist.

Im Team der Freiburgerinnen hat es viele Wechsel gegeben. Vom Aufstiegsteam ist nur noch ein gutes Dutzend Spielerinnen dabei. «Der Niveauunterschied zwischen den beiden Ligen ist gross», sagte Jungo. Insbesondere den drei neuen Ausländerinnen wird eine grosse Bedeutung zukommen. Für die Verteidigerinnen Tanner Gates und Georgia Kraus ist eine ebenso dominante Rolle vorgesehen wie für Stürmerin Eleri Mackay. Komplettiert wird das Ausländerquartett durch die französische Stürmerin Betty Jouanny, die mit 66 Skorerpunkten in 23 Spielen letzte Saison erheblichen Anteil am Aufstieg hatte.

Valentin Dufour ist einer der zwei Trainer.
Archivbild Jean-Baptiste Morel

«Ich bin überzeugt, dass wir überdurchschnittlich gute Ausländerinnen haben», sagte Roger Rensch, der in dieser Saison zusammen mit Valentin Dufour das Trainerduo bildet, nach der Medienkonferenz im Gespräch mit den FN. Er verfügt über ein gutes Beziehungsnetz und ist überzeugt von den nordamerikanischen Neuzugängen. Finanziell verfügen die Clubs bei der Verpflichtung der Ausländerinnen mehr oder weniger über gleich lange Spiesse. Die Importspielerinnen verdienen den vorgeschriebenen Minimalbetrag von 3500 Franken pro Monat. «Dass ein Team mehr bezahlt, ist mir noch nicht zu Ohren gekommen», sagt Rensch.

250 bis 500 Fans pro Spiel

Die ausländischen Spielerinnen verschlingen also einen Grossteil des Budgets. Man muss kein Mathematik-Genie sein um auszurechnen, dass für den Rest nicht viel übrig bleibt. Co-Trainer Rensch arbeitet selbst Vollzeit in der Versicherungsbranche. Trainiert wird entsprechend nur zweimal pro Woche – und das erst spät am Abend. Stellt sich deshalb die Frage: Hat Gottéron vor, das Budget in den kommenden Jahren kontinuierlich zu erhöhen? «Das ist schwer abzuschätzen. Die Zuschauereinnahmen spielen im Businessmodell von Sportclubs eine wichtige Rolle. Genauso wie das Sponsoring oder die TV-Gelder. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt. Aber ich bin überzeugt, dass sich das Fraueneishockey in den nächsten fünf Jahren kontinuierlich weiterentwickeln wird», so Gobbi.

Um das Budget weiter erhöhen zu können, werden die Ladies dereinst also wohl selbst mehr Geld einspielen müssen. Im Moment ist das noch schwierig, der Eintritt zu den Spielen ist beispielsweise frei. «Wir wollen möglichst viele Leute dazu animieren, sich die Spiele des Frauenteams anzuschauen», sagt John Gobbi. Er hofft auf 250 bis 500 Zuschauerinnen und Zuschauer pro Match. «Und warum nicht einmal 1000? Im Final hatte Meister ZSC letzte Saison 2000 Fans im Stadion.»

Beginnen wird Gottéron die Saison am 16. September mit dem Spiel bei Mitfavorit SC Bern. Bis Ende Februar absolvieren die Freiburgerinnen anschliessend 28 Qualifikationsrunden. Im März beginnen die Playoffs.

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