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Die grosse Angst vor dem Verkehrskollaps

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Seit zehn Jahren arbeitet die Gemeinde Kerzers an ihrer Ortsplanung. Nun läuft die Schlussphase: Vom 17. August bis zum 16. September liegt das Projekt öffentlich auf (siehe Kasten). Der Gemeinderat lud deshalb am Montag zum Infoabend und stiess damit auf reges Interesse: Trotz eher ungünstigem Datum in den Sommerferien war die Seelandhalle mit 155 Personen gut gefüllt.

Land für neue Einwohner

Raumplaner Bernhard Gerber vom Büro BHP Raumplan erklärte, ein Ziel der Ortsplanungsrevision sei es, dass Kerzers weiterwachsen könne. Zum einen soll bereits eingezontes Bauland wie das Gebiet Stockacher, das Platz für rund 750 neue Einwohner bietet, überbaut werden (die FN berichteten). Zum anderen sieht die Ortsplanung in den Gebieten Widacker, Scheueracker-Lindenhubel und Holzgasse neue Bauzonen von rund 6,5 Hektaren vor. Zudem könnte durch den geplanten Wegzug der Landi im Dorfzentrum ein Quartier mit verdichtetem Wohnen entstehen.

 Laut Gerber hat die Gemeinde bei der Neueinzonung die vom Kanton vorgegebene Obergrenze fast ausgeschöpft. Damit kann Kerzers in Zukunft mindestens so stark weiterwachsen, wie in den letzten Jahren. Und dieses Wachstum war beträchtlich: Von 1990 bis 2003 stieg die Einwohnerzahl um rund 1000 Personen auf über 4000 an. «Das entspricht einer Zunahme von rund 2,2 Prozent pro Jahr, was überdurchschnittlich ist», so Gerber. Laut Gemeindepräsidentin Susanne Schwander wolle man aber nicht unendlich wachsen, eine Grösse von 20 000 oder 30 000 Einwohnern sei nicht das Ziel.

«Bereits heute schlimm»

Bei den Anwesenden lösten die Pläne trotzdem Ängste aus, vor allem bezüglich des Verkehrs. Ein Bürger sagte, die Verkehrsinfrastruktur sei seit den Sechzigerjahren praktisch unverändert geblieben, während der Verkehr stark zugenommen habe. «Mir kommt es vor, als würde die Gemeinde Wachstum planen, ohne an den Verkehr zu denken.» Ein weiterer Anwesender sagte, alle wüssten, wie schlimm der Verkehr bereits heute sei. «Wir fragen uns deshalb, wie es weitergehen soll.» Er sei enttäuscht, dass der Gemeinderat nicht mehr zum Verkehr gesagt habe, «obwohl es allen unter den Nägeln brennt».

 Laut Gerber ist der Verkehr in einem tragbaren Mass. «An der Murtenstrasse sind es rund 12 000 Fahrzeugen pro Tag, in Düdingen sind es 17 000.» Berücksichtige man die 20 Minuten Schliesszeit der Schranken pro Stunde, komme man bereits auf 18 000 Fahrzeuge, entgegnete ein Bürger.

Schwander erklärte, ein Projekt zur Sanierung der Ortsdurchfahrt laufe bereits. Dazu gehörten ein Kreisel bei der problematischen Kreuzung unterhalb der Burgstatt und verkehrsberuhigende Massnahmen. «Ziel ist, dass der Verkehr langsamer, aber flüssiger durchs Dorf rollt.» Die Option einer Bahnunterführung an der Murtenstrasse sei vorgesehen. «Im Rahmen des Doppelspurausbaus der BLS laufen Gespräche.» Da der Ausbau bei der BLS keine Priorität hat, dürfte dies aber kurzfristig kein Thema sein. Auch die Umfahrung «Seelandtangente» ist derzeit kaum realisierbar, da der Kanton Bern davon absieht. Eine Möglichkeit bleibe eine kleine Umfahrung «Moosgärten», die ebenfalls in der Ortsplanung enthalten ist, so Schwander.

 

Ortsplanung: Fragestunden und Auflage

A lle Berichte und Karten der Ortsplanung der Gemeinde Kerzers liegen vom 17. August bis zum 16. September auf der Gemeindeverwaltung Kerzers und beim Oberamt in Murten öffentlich auf. Die Unterlagen können auch auf der Gemeindehomepage eingesehen werden. An drei Abenden organisiert der Gemeinderat zudem Fragestunden zur Beantwortung konkreter Fragen.

Während der öffentlichen Auflage können Bürger zu den Gemeinderichtplänen Bemerkungen einreichen. Diese sind im Gegensatz zu Einsprachen nicht verbindlich. Einsprachen sind nur für Grundeigentümer möglich und müssen sich auf den für sie verbindlichen Zonennutzungsplan, auf das Bau- und Planungsreglement oder die Gefahrenkarte beziehen. luk

Fragestunden: Mo., 20. August, 18 bis 19 Uhr; Di., 28. August, 19 bis 20 Uhr und Mi., 5. September, 17 bis 18 Uhr, Seelandhalle Kerzers. www.kerzers.ch

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