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Die grossflächige Fussballeuphorie macht Firmennetzwerke zeitweilig zur Schnecke

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Autor: Pascale Hofmeier und Helene Soltermann

Freiburg Wenn die Schweizer Nationalmannschaft in Südafrika um den Einzug ins Achtelfinale spielt, können dies Angestellte dank Livestream und Zattoo auf jedem Computer mit Internetanschluss mitverfolgen. Darüber freuen sich nicht alle: «Seit Beginn der Fussballweltmeisterschaft in Südafrika stellen wir Störungen und erhebliche Verzögerungen in unserem Netzwerk fest. Diese fallen zeitlich mit den Spielzeiten zusammen.»

Nicht nur bei der Paulusdruckerei in Freiburg, welche die zitierte Mitteilung verfasst hat, macht das Fussballfieber das Netzwerk zur Schnecke. Auch beim Staat Freiburg stellt die Informatikabteilung eine gewisse Zunahme des Datenverkehrs fest, und dies, obwohl es eigentlich verboten wäre, das Internet für private Zwecke zu nutzen. «Wir merken die zusätzliche Belastung und steuern diese», sagt Roland Marro, Direktor des Amts für Informatik. Streaming-Funktionen sind blockiert und die Bandbreiten von Seiten mit eingebetteten Streams reduziert. «Die Qualität wird so sehr schlecht.» Wollen die Mitarbeiter dennoch Fussball schauen, gibt es nur eines: «Ausstempeln», sagt Marro.

TV für Angestellte

Die Freiburger Kantonalbank hat eine ähnliche Lösung, um überlastete Netzwerke zu verhindern: Das Computersystem der Bank lässt Streaming-Funktionen laut Wirtschaftsberater Paul Coudret nicht zu. Dennoch bietet die Bank ihren Mitarbeitern eine fürsorgliche Dienstleistung: Die beiden Spiele der Schweiz konnten in einem Fernsehraum mitverfolgt werden.

Auch das Druckunternehmen Polytype in Freiburg zeigt die Spiele der Schweiz auf einer Leinwand, wie Vize-Direktor François Butty sagt. Als Arbeitszeit gelte das natürlich nicht. «Wir haben gleitende Arbeitszeiten. Viele gehen auch nach Hause, wenn sie ein Spiel schauen wollen.»

Ausstempeln ist Pflicht

Die Mitarbeitenden der Groupe E können die Spiele in der eigenen Firma schauen: Im Kaleidoscope in Freiburg werden «alle Spiele der Groupe E» gezeigt, also die Spiele von Dänemark, Kamerun, Japan und Niederlande sowie der Schweiz. Ab den Achtelfinals werden es alle Spiele sein. Willkommen ist auch die Bevölkerung. Für Groupe-E-Mitarbeitende gilt aber: Ausstempeln ist Pflicht, Ausnahmen gibt es auch für die Spiele der Schweiz nicht. «Wir haben die Regelung, dass das Internet nur für berufliche Zwecke genutzt werden darf», sagt Mediensprecher Christophe Kaempf. Bisher habe sich niemand wegen Störungen der Internetverbindung beklagt.

Auch auf der Gemeindeverwaltung in Murten hat man bisher keine Überlastung des Netzwerkes feststellen können, wie Gemeindeschreiber Urs Höchner sagt.

Die «Ausnahmesituation»

Ebenfalls klare Regeln betreffend die Internetnutzung hat das Maschinenbauunternehmen Vibro-Meter in Freiburg: «Surfen ist nur für berufliche Zwecke erlaubt», sagt Vize-Direktor Thomas Rauber, «aber wir spielen nicht Polizei. Und die WM ist eine Ausnahmesituation, da drücken wir auch mal ein Auge zu.» Technische Probleme gäbe es nicht, weil das Firmennetzwerk über eine grosse Bandbreite verfüge. Doch für die Angestellten gibt es eine bequemere Variante, als unerlaubterweise auf den Computerbildschirm zu starren. «In den Personalrestaurants hat es Fernseher», sagt Rauber. Das Unternehmen habe flexible Arbeitszeiten, und jeder der 500 Angestellten könne selber einteilen.

Auch bei der Wago Contact in Domdidier können sich die Mitarbeitenden untereinander absprechen und so gewisse Spiele mitverfolgen. Die Firma hat in der Kantine einen Fernseher bereitgestellt. Wago beschäftigt viele Portugiesen – der gestrige Match zwischen Portugal und Nordkorea wurde dementsprechend von vielen Mitarbeitenden geschaut.

Ausnahme bestätigt Regel

Beim Bauunternehmen Weiss und Appetito in Kerzers wurde für den gestrigen Match Schweiz – Chile kurzfristig eine Grossleinwand aufgestellt. Die anderen Spiele dürfen laut Verwaltungsratspräsident Pio Brönimann nicht während der Arbeitszeit geschaut werden. Auch bei der Saia Burgess Control AG in Murten ist man WM-Fans gut gesinnt. Sitzungen während der WM werden so gesetzt, dass sie nicht auf Schweizer Spiele fallen, wie Rahel Wehrli von der Personalabteilung sagt. Die Mitarbeiter können zudem frei nehmen, um Spiele anzuschauen.

Die WM am Arbeitsort nicht mitverfolgen können die Mitarbeiter des Backwarenherstellers Roland AG in Murten. «Wir arbeiten im Dreischichtbetrieb», sagt Nicole Zürcher von der Marketingabteilung. «Die Maschinen laufen ständig, bei uns wird auch während der WM normal gearbeitet.»

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