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Die Gunst der Stunde nicht genutzt

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Gestern Abend, 18.30 Uhr in Ambri. Bis auf die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, ein paar Fans und zwei, drei kleine Imbissbuden, die ihre Waren feilbieten, deutet nur wenig darauf hin, dass in gut einer Stunde der landesweit bekannte Eishockey-Klub ein Heimspiel austrägt. Auch im «Monte Pettine», dem der Valascia unweit gelegenen Restaurant und Hotel im Kern des 450-Seelen-Dorfes, sind viele Tische frei. «Das war am Samstag beim Derby gegen Lugano noch ganz anders. Kein Bierglas war um diese Zeit leer», sagt Eigentümer Reto Stirnimann. Der 40-jährige Bündner, der einst mit dem ZSC zwei Meistertitel feiern konnte, hatte seine Karriere 2011 bei den Tessinern beendet. Statt die obere Leventina wieder zu verlassen – so, wie es insbesondere viele Junge tun –, wählte Stirnimann den umgekehrten Weg und kaufte das «Monte Pettine». «Aus Liebe zum Tal und zum Verein», wie er sagt. Der ehemalige Profi kennt die Befindlichkeiten der Einheimischen bestens. «Der Klub ist natürlich Gesprächsthema Nummer 1.» Nach einem Derby-Sieg seien die Leute zwei Wochen lang glücklich. Daran ändere auch die aktuelle Tabellensituation nichts. «Die Leute wissen, dass die Mannschaft in die Region um den Strich gehört. Solange die Spieler kämpfen, sind alle zufrieden.»

Wollten am Samstag noch 6350 Fans ihre Lieblinge im Duell gegen den ungeliebten Kantonsrivalen kämpfen sehen, waren es gestern gegen Gottéron nur gerade 3752 – auch zum Leidwesen von Wirt Stirnimann. Jene, die in die kalte Valascia pilgerten, brauchten ihr Kommen zunächst nicht zu bereuen. Ambri, das drei seiner vier letzten Heimspiele gewinnen konnte, war im Startdrittel die spritzigere Equipe. Die Freiburger, die aufgrund der vielen verletzungsbedingten Absenzen in den letzten Wochen auf dem Zahnfleisch gehen, waren meist einen Schritt zu spät und liefen den Aktionen hinterher. Der 0:2-Rückstand nach zwanzig Minuten war deshalb nur logisch. Nicht nur die Qualität der Pässe war bei den Gästen ungenügend. Das erste Gegentor etwa ging auf die Kappe des unsicher agierenden Torhüters Melvin Nyffeler, das zweite kassierte das statistisch beste Boxplay gegen das schlechteste Powerplay der Liga.

Ambris Pfostenschüsse

Ein abgelenkter Schuss von Christian Dubé ins Lattenkreuz nach Beginn des Mittelabschnitts lancierte die Freiburger aber wieder neu. Die Scheibe zirkulierte nun besser in den eigenen Reihen, die mit der Rückkehr von Benjamin Plüss und Dubé sowie dem Debüt von Codey Bürki–er ist bereits der 39. Spieler (!), der diese Saison für Gottéron zum Einsatz gelangte – wiederum umgestellt wurden. Zusehends entwickelte sich der erwartete, umstrittene Strichkampf, in dem die Freiburger mitunter das Kampfglück auf ihrer Seite hatten. So markierte Dubé in der 38. Minute nach einem Pfostenschuss von Inti Pestoni im Gegenzug den Ausgleich und zehn Minuten später hatte Ambri abermals Pech, als Keith Aucoin nur Metall traf. Als Julien Sprunger in der 55. Minute den erstmaligen Führungstreffer für die Gäste schoss, schien es, als ob das Spiel definitiv für Gottéron laufen würde.

Doch Alexei Doistonov sorgte mit seinem zweiten Tor des Abends dafür, dass auch im dritten Aufeinandertreffen eine Zusatzschicht geschoben werden musste. Doch diesmal kam es nicht zum Penaltyschiessen. Dies, weil John Fritsche in der Schlussminute der Overtime die Scheibe in der eigenen Zone unnötig verlor und Adrian Trunz, der das Skore in der 4. Minute eröffnet hatte, mit einem trockenen Direktschuss die Fans mit einem weiteren Heimsieg glücklich machte. Gottéron hingegen hat einmal mehr die Gelegenheit verpasst, einen direkten Konkurrenten zurückzubinden.

Heute gegen Lausanne

Nicht zu Ende spielen konnte gestern Plüss, der womöglich Nachwehen seiner Knieverletzung spürte und heute im Heimspiel gegen Lausanne (19.45 Uhr) fraglich ist. Mit einem Sieg könnte das Team von Trainer Zenhäusern den LHC in der Tabelle überholen und sich über den Strich hieven. Im Spiel gegen die Waadtländer findet übrigens die mittlerweile in vielen Eishallen traditionelle Plüschtieraktion statt. Beim ersten Treffer des Heimteams sind die Fans angehalten, ihre mitgebrachten Stofftiere auf das Eis zu werfen. Diese werden dann von den Spielern in Spitälern und Heimen an die Kinder verteilt.

Telegramm

Ambri – Gottéron 4:3 n. V. (2:0, 0:2, 1:1)

3752 Zuschauer.–SR Schukies (De)/Wehrli; Mauron/Rohrer.Tore:5. Dostoinow 1:0. 20. (19:39) Trunz (Pestoni/Ausschluss Schilt) 2:0. 21. Dubé (Kamerzin, Plüss) 2:1. 38. Dubé (Fritsche) 2:2. 55. Sprunger 2:3. 58. Dostoinow (Schlagenhauf) 3:3. 65. (64:32) Trunz (Hall, Pestoni) 4:3.Strafen:1-mal 2 Minuten gegen Ambri, 6-mal 2 Minuten gegen Gottéron.

Ambri-Piotta:Saikkonen; Zgraggen, Bouillon; Gautschi, Kobach; Trunz, Sidler; Grieder, Chavaillaz; Steiner, Hall, Lauper; Pestoni, Aucoin, Giroux; Duca, Schlagenhauf, Dostoinow; Stucki, Lüthi, Lhotak.

Freiburg-Gottéron:Nyffeler; Ngoy, Kwiatkowski; Kamerzin, Schilt; Helbling,

Huguenin; Zangger, Abplanalp; Sprunger, Dubé, Plüss; Mauldin, Pouliot, Mottet; Fritsche, Burki, Tambellini; Kuonen, Hasani, Brügger.

Bemerkungen:Ambri ohne O’Byrne, Grassi, Bianchi, Zurkirchen und Flückiger. Gottéron ohne Bykow, Monnet, Ness und Vauclair (verletzt).–Pfostenschüsse: 38. Pestoni, 49. Aucoin.–Timeout Gottéron (59:28).

Die FN-Besten:Trunz und Dubé.

NLA. Rangliste:1. Davos 29/63. 2. ZSC Lions 30/61. 3. Bern 29/59. 4. Lugano 28/52. 5. Zug 28/48. 6. Servette 30/47. 7. Lausanne 30/38. 8. Kloten 29/36. 9. Gottéron 31/36. 10. Biel 29/34. 11. Ambri 30/32. 12. Rapperswil 29/22.

Der heutige Gegner

Die Fakten zum HC Lausanne

• Mit einer Erfolgsquote von bescheidenen 76 Prozent hat Lausanne das schlechteste Boxplay der Liga.

• Nur 7,2 Prozent der Waadtländer Abschlussversuche finden den Weg ins gegnerische Tor. Einzig die Lakers haben noch eine schwächere Bilanz.

• Keine Mannschaft hat bisher so wenig Tore erzielt wie die Lausanner (64).

• In den letzten 13 Spielen verlor der LHC elfmal.

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