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Die Handschrift neu entdeckt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Fabienne Boschung zeichnet mit einem Bleistift eine geschwungene Linie auf ein weisses Blatt Papier. Dann nimmt sie einen rosa Filzstift mit einer pinselförmigen Spitze – einen sogenannten Brush Pen. Konzentriert und langsam malt sie ein I, dann c,r,e,a,t,e,d: I created, englisch für: Ich habe kreiert. Boschung nimmt einen violetten Brush Pen, und färbt die oberen Teile der Buchstaben violett. Aus dem Schriftzug wird ein Bild.

Das, was die Taferserin gerade macht, heisst Handlettering. Der Trend kam vor rund drei Jahren in der Schweiz an, schätzt Boschung. Kurz darauf stellte er auch ihr Leben ziemlich auf den Kopf. «Vor rund zwei Jahren bin ich zufällig über ein Buch zu sogenannten Sketchnotes gestossen», erzählt sie. Sketchnotes sind visuelle Notizen: Mit der Handschrift, Zeichnungen und Grafikelementen wird Wissen festgehalten. Über die Sketchnotes kam Boschung zum Handlettering. Durch Videos im Internet und Bücher brachte sie sich die Technik selbst bei. Nun zeichnet sie die Buchstaben schon sehr routiniert.

In ihrem Atelier hängen diverse Beispiele: Sprüche wie «Ich denk an dich» oder «Alles halb so wild» hängen schön gestaltet in Bilderrahmen. Manche sind schlicht gehalten, mit schwarzen, unterschiedlich grossen Buchstaben, um andere ranken sich Blumen und Blätter.

Keine Regeln

Handlettering ist nicht dasselbe wie Kalligrafie. Kalligrafie ist eine alte Disziplin des schönen Schreibens, die momentan aber auch wieder im Trend ist. Handlettering ist viel verspielter, wie Boschung sagt. «Im Handlettering gibt es keine Regeln, alles ist möglich.» Das vermittelt sie auch ihren Workshopteilnehmern, die sie bei sich zu Hause oder an anderen Orten empfängt. Die Kurse boomen: «Eigentlich wollte ich nur jeden zweiten Monat einen Kurs in Tafers anbieten. Aber die letzten Kurse waren so schnell ausgebucht, dass ich nun fast jeden Monat einen organisiere.» Ihre selbstständige Tätigkeit in dem Bereich nimmt immer mehr Raum in ihrem Leben ein.

Warum ist Handlettering so beliebt, nun auch im Sensebezirk? Fabienne Boschung glaubt, das hänge mit der Digitalisierung zusammen. «Die meisten von uns sitzen den ganzen Tag vor dem Bildschirm. Da tut es gut, zwischendurch etwas mit den Händen zu machen.» Auch Nähkurse oder Handwerken seien derzeit beliebt.

Beim Trend des Selbermachens spielt aber gerade das Internet eine grosse Rolle. Die Handletterer zeigen ihre Werke auf sozialen Netzwerken wie Instagram und tauschen sich dort aus. Auch Fabienne Boschung holt dort Inspiration und Ideen. «Am Anfang habe ich viel kopiert, um zu üben.» Nun stellt sie ihre eigenen Kreationen ins Netz. «Das gibt mir auch die Motivation, etwas tatsächlich fertig zu machen, weil ich weiss, dass es ein Publikum dafür gibt.»

Stifte-Hersteller profitieren

Und dieses Publikum nutzen auch die Stifte-Hersteller, die vom neuen Trend natürlich profitieren. Sie schicken Fabienne Boschung und anderen Handletterern neue Stifte zum Testen. Im Gegenzug stellen diese sie auf den sozialen Netzwerken vor. Auch die hiesigen Papeterien nahmen den Trend bereits auf, wie Boschung beobachtet. «Das Sortiment ist in den letzten Jahren deutlich besser geworden.»

Zeit nehmen

Um mit dem Handlettering zu beginnen, braucht es aber nicht ein so umfangreiches Sortiment an Stiften, wie Boschung es hat. «Im Prinzip reicht ein Stift und ein Blatt Papier», sagt sie und lacht. Man müsse auch nicht zwingend eine besonders schöne Handschrift haben. «Aber man sollte den Willen haben, an seiner Handschrift zu arbeiten und etwas Schönes zu schaffen.» Und Geduld brauche es. «Das hat mich das Handlettering gelehrt. Ich bin jemand, der Sachen gern schnell macht, aber das geht hier nicht.» Beim Handlettering müsse man sich für jeden einzelnen Buchstaben Zeit nehmen.

Dass sie sich Zeit nimmt, sieht man Fabienne Boschungs Werken an. Besonders ihre Grusskarten und Geschenke kommen gut an. Sie malt aber auch oft ganz für sich, «zur Entspannung», und hat schon mehrere grosse und kleine Notizbücher gefüllt. «Es ist ein bisschen wie meditieren», sagt sie, während sie den letzten Buchstaben violett einfärbt.

«Die meisten von uns sitzen den ganzen Tag vor dem Bildschirm. Da tut es gut, etwas mit den Händen zu machen.»

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