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Die Hintergründe einer Krise

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Die Ereignisse im Sommer 2011 waren dramatisch: Die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Kantonsspital stand ohne medizinische Führung da. Die Direktion kündigte an, die Geburtshilfe müsse geschlossen werden. So weit ist es nicht gekommen: Übergangslösungen verhindertendie Schliessung, und ein neuer Chefarzt kam.

Nun rollt ein Bericht derWaadtländer Haute Écoled’Ingénierie et de Gestion die Ereignisse nochmals auf: Er analysiert, was falsch gelaufen ist und wer für die damalige Krise verantwortlich ist.

Der Bericht kommt zum Schluss, dass die Krise absehbar war. Mit dem Aufbau des Spitalnetzes HFR sollten Wege der gemeinsamen Führung zwischen den Standorten gefunden werden. Gynäkologie und Geburtshilfe in Freiburg und Riaz führten aber ihren Betrieb unverändert weiter. Dann kam es zu vier Demissionen auf Stufe Chefarzt; als die Krise voll ausbrach, waren die Verantwortlichen in den Ferien und konnten sechs Wochen nicht zusammenarbeiten.

Der Bericht sieht Mängel auf verschiedenen Ebenen. Die damaligen Abgänge und Nachfolgeprobleme seien zwarschwer kontrollierbar gewesen. Strukturell aber hebt der Bericht hervor, dass der Einfluss des damaligen Verwaltungsrates bis in den täglichen Betrieb reichte, obwohl der Rat aufgrund seiner Zusammensetzung die nötigen Kompetenzen nicht hatte. Besonders erwähnt der Bericht den Einfluss der damaligen VR-Präsidentin Anne-Claude Demierre auf drei Ebenen, der für Konfusion gesorgt habe. Der damalige Generaldirektor, so der Bericht, habe die Direktion alleine vertreten. Zu seiner Einsamkeit seien schwierige Beziehungen mit Abteilungschefs gekommen. Auch die unklare Position des Ärztekollegiums und des medizinischen Direktors wird als problematisch erwähnt. Generell stellt der Bericht einen Mangel an Vision und Voraussicht durch das ganze Führungssystem fest. Der Direktor und der Direktionsrat trügen durch ineffizientes Management einen Teil der Verantwortung: Statt der Rettung hätten sie die Schliessung der Abteilung geplant. Erst der Verwaltungsrat habe mit seiner Intervention auf den Plan «Rettung» gesetzt.

Hubert Schaller: «Ich habe mich nie alleine gefühlt»

Z um Zeitpunkt der Krise rund um die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe in Freiburg führte Hubert Schaller als Generaldirektor das Spitalnetz. Gegenüber den FN äusserte er sich schriftlich zu seiner damaligen Rolle. Für Schaller gehen die Probleme auf den Amtsantritt der Chefärztin Gynäkologie zurück: «Die neue Chefärztin hat verschiedene Forderungen gestellt mit gewichtigen finanziellen, strukturellen und organisatorischen Folgen. Wichtiger noch, die beiden Co-Chefärztinnen hatten Mühe, Fachärzte zu rekrutieren. Aus diesem Grund haben sie die Schliessung der Geburtenabteilung Riaz zugunsten von Freiburg gefordert. Diese Forderungen konnten nicht kurzfristig erfüllt werden, deshalb wollte der Verwaltungsrat Studien lancieren. Die Garantie genügte der Chefärztin aber nicht; sie trat zurück. Wir wollten, dass die andere Chefärztin die Leitung übernimmt. Sie lehnte ab. Angesichts dieser Probleme nahm der Verwaltungsrat eine wichtige Rolle ein.»

Schaller schreibt, er habe sich nie alleine gefühlt, die Entscheide seien immer mit dem Direktionsrat getroffen worden. Die Beziehungen zu den Chefärzten empfand er als normal. Der Direktionsrat sei nie überfordert gewesen, alle Entscheide habe er im Hinblick auf Qualität und Si cherheit gefällt. uh

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