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«Die Hoffnung stirbt zuletzt»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Hannes Währer

Herr Lack, Sie treten als Präsident des Groupement des Industriels de Morat et Environs (GIME) die Nachfolge von Pio Brönnimann an, der aus der Baubranche kam. Hat die Organisation aufgrund der aktuell schwierigen Lage für die Industrie bewusst einen Präsidenten gesucht, der aus einem klassischen Industriebetrieb kommt?

Nein, der Wechsel im Präsidium des GIME hat nichts mit der gegenwärtigen Wirtschaftslage zu tun. Wir glauben, dass es sinnvoll ist, wenn ein solches Amt nach einigen Jahren jeweils neu vergeben wird. Der Wunsch, wieder einen Vertreter der Industrie an die Spitze des GIME zu stellen, wurde schon länger diskutiert und nun umgesetzt.

Welches sind die wichtigsten «Baustellen», an denen das GIME zurzeit arbeitet?

Von Baustellen kann man nicht sprechen. Aber ein wichtiges Ziel ist und bleibt es, Firmen aus dem Seebezirk und der Umgebung zu stärken. Wichtige Entwicklungen im Kanton geschehen oft im Grossraum Freiburg. Wir wollen deshalb einen Beitrag leisten, um den Seebezirk stärker zu repräsentieren, und als Nebeneffekt seine Attraktivität als Standort bekannt machen. Zudem möchte ich den Kontakt zur Industriellenvereinigung des Kantons (GIF) stärken. Positiv wäre auch, wenn wir mehr Firmen zur Mitgliedschaft im GIME bewegen könnten.

Der Industrie bläst momentan ein rauher Wind entgegen. Ihr Vorgänger sagte im Januar, Einbussen von bis zu 30 Prozent bei den Aufträgen seien wahrscheinlich. Wie schätzen Sie die Situation heute ein?

Es ist bekannt, dass Saia-Burgess anfangs Mai 50 Stellen streichen musste. Bei der Wago Contact SA gab es Umsatzeinbussen von 40 bis 50 Prozent. Seit Dezember 2008 haben wir Kurzarbeit eingeführt. Nach Möglichkeit wollen wir die Krise ohne Entlassungen überstehen. Es gibt leichte Anzeichen, dass sich die Lage bessert.

Dennoch sind Entlassungen nicht auszuschliessen?

Das stimmt, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Im Herbst werden wir eine Standortbestimmung vornehmen. Sollten wir konstatieren müssen, dass unser Auftragsvolumen sich dauerhaft auf einem tieferen Niveau einpendelt als vor der Krise, kommen auch wir nicht um Anpassungen bei der Belegschaft herum.

Der Bund hat mit Konjunkturprogrammen und Hilfe für die Finanzbranche auf die aktuelle Krise reagiert. Welche Erwartungen haben Unternehmen des GIME an die Politik?

Im Rahmen des GIF gab es ein Treffen mit dem Freiburger Staatsrat. Unser Wunsch ist, dass diejenigen Angestellten, die von der Kurzarbeit betroffen sind, während dieser Zeit über die Arbeitslosenversicherung geschult werden können. Damit kann die Polyvalenz der Mitarbeitenden gefördert werden, was wiederum den Unternehmen zugute kommt, wenn die Bestelleingänge wieder anziehen. Voraussichtlich wird der Staatsrat dazu am 18. August einen Entscheid fällen.

Auch auf einer anderen Ebene arbeiten Sie intensiv mit dem Kanton zusammen: Sie sind Präsident des Clusters «Netzwerk Kunststofftechnologie», der zum Verein Wissenschafts- und Technologie-zentrum des Kantons Freiburg gehört und als erstes Projekt der Neuen Regionalpolitik vom Kanton 3,4 Millionen Franken erhalten hat.

Die Fragestellung, wie man Hochschulen und Wirtschaft zusammenbringt, ist nicht neu. Neu ist aber das Vorgehen. Der Cluster «Netzwerk Kunststofftechnologie» startete mit sechs Mitgliedern, mittlerweile sind 60 Firmen dabei. Im Bereich Nanotechnologie arbeiten wir heute sehr eng mit der Universität Freiburg zusammen. Falls unsere Anstrengungen erfolgreich sind, ist das ein grosser Gewinn für alle beteiligten Unternehmen und die Universität. Unsere Bemühungen zielen darauf ab, alle Kräfte im Kanton und damit den Standort zu stärken.

Inwiefern?

Wir sind bereits sehr gut mit der Kunststoffmesse in Luzern verbunden, die nächstes Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Dabei konnten wir die Ingenieurschulen als Referenten einbeziehen. Damit ist der Kanton eingebunden und als innovativer Standort repräsentiert.

Nebst der Vernetzung mit den Hochschulen setzen sie sich auch stark für die Lehrlingsausbildung ein.

Auf jeden Fall. Die Wago Contact hat in den letzten Jahren rund 50 Millionen in Maschinen investiert. Was bringt das, wenn sie keine gut ausgebildeten Leute wie Polymechaniker, Mechapraktikter oder Anlagenführer haben, die diese Maschinen bedienen können? Wenn der Industriestandort Schweiz auch in Zukunft gegen die Konkurrenz aus Asien bestehen will, dann müssen wir an der Basis aktiv bleiben, und das ist die Lehrlingsausbildung.

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