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Die Hüfte ist die Achillesferse von Olympics Yuri Solca

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Er hat das Talent zum dominierenden Schweizer Basketballer. Zweimal wurde Olympics Yuri Solca von Hüftoperationen ausgebremst. Ans Aufhören hat der 21-Jährige aber nie gedacht.

Kurz vor Weihnachten, im Achtelfinal des Liga-Cups gegen die Starwings, musste Olympics Arnaud Cotture wegen einer Corona-Infektion passen. Es war das erste Mal seit 2014 (!), dass der Center ein Pflichtspiel nicht bestreiten konnte. Und dann gibt es Pechvögel wie Yuri Solca. Der Tessiner stiess auf die letzte Saison hin zu den Freiburgern. Noch bevor die Meisterschaft 2020/21 startete, schlug die Verletzungshexe beim 21-Jährigen  erbarmungslos zu, und zwar nicht zum ersten Mal. Im Training fiel er unglücklich auf die linke Hüfte und damit genau auf jene Körperstelle, die er bereits drei Jahre zuvor hatte operieren lassen müssen. Erneut war ein chirurgischer Eingriff unumgänglich und eine Saison für Solca bereits gelaufen, noch bevor sie überhaupt begonnen hatte – zum dritten Mal in seiner noch jungen Laufbahn. «Die Ursache dafür liegt in einem genetischen Fehler. Die Knochen in der Hüfte sind zu dick. Die zweite Operation war deutlich folgenreicher als die erste.» Zehn Monate lang musste er pausieren und zunächst wieder lernen zu rennen, wie er rückblickend erklärt.

Nicht frei im Kopf

Die Tatsache, dass es nicht seine erste grosse Verletzungspause gewesen sei, habe ihm in der Rehabilitation ein Stück weit geholfen. «Auch wenn es sich doof anhört: Ich hatte Erfahrung darin. Und dennoch war es viel härter als nach der ersten Hüftverletzung, insbesondere mental. Ohne die Hilfe meiner Familie, meiner Freundin und meines Physiotherapeuten im Tessin hätte ich es wohl kaum geschafft.» Mit dem Basketball aufzuhören, sei für ihn gleichwohl nie ein Thema gewesen. «Ich sage immer, dass das nicht meine Entscheidung ist, sondern allein die meiner Hüfte. Sie bestimmt über meine Zukunft.»

Vorerst spielt die Hüfte mit, und Solca hat sich auf das Parkett zurückgekämpft. Was bleibt, ist die Angst. «Es sind nicht die Folgen der zweiten Operation, die mich beunruhigen. Ich möchte vor allem keine dritte OP erleiden müssen.» Er sei deshalb in seinem Spiel limitiert, räumt er ein. Nicht die vielen Richtungswechsel in diesem schnellen Sport machen Solca Sorgen, es ist vielmehr die Furcht davor, wieder auszurutschen. «Früher sagte ich mir, dass der Boden schon trocknen werde, wenn er voller Schweisstropfen war. Heute putze ich sie im Training umgehend auf…» Das sich Solca viele Gedanken macht, nimmt auch sein Trainer sehr wohl wahr. «Er denkt noch zu viel nach und ist nicht auf das Basketball, sondern eher auf seine Verletzung fokussiert. Das verstehe ich völlig», sagt Petar Aleksic. «Er steckt mitten im Prozess, seine Gedanken auf die Reihe zu kriegen. Sobald er das geschafft hat, kann er einer der besten Schweizer Guards sein. Aber erst, wenn er zwei Jahre durchgespielt hat.»

Der Support des Trainers

Solca sei sehr talentiert und einfach zu coachen, führt Aleksic weiter aus. Nach der langen Verletzungspause und aufgrund der Blockade im Kopf könne Solca aktuell aber nur rund 70 Prozent seiner Kapazitäten ausschöpfen. Der Trainer versucht, seinen Schützling so gut wie möglich zu unterstützen, damit er wieder sein früheres Niveau erreichen kann. «Er soll jeden Tag mit einem Lächeln ins Training kommen, es geniessen und nicht daran denken, was war und was noch kommen wird. Ich probiere, ihn mental zu pushen.» Solca schätzt den Support. «Ich bin noch lange nicht bei 100 Prozent, aber ich fühle mich gut. Das ist das Wichtigste. Petar ist sehr fordernd, aber auch gerecht. Er erwartet keine 30 Punkte von mir, sondern einfach das Maximum, wenn ich auf dem Parkett stehe.» Im Schnitt erhält Solca rund 12 Minuten Spielzeit pro Partie – eine Zahl, die ihn jedoch kaum interessiert. «Es geht jetzt darum, Erfahrungen zu sammeln und von den Mitspielern zu lernen.» Um 30 Minuten zu spielen, reiche seine körperliche Verfassung noch nicht, sagt Aleksic. Ausserdem müsse er noch an Vertrauen gewinnen und an seinen Skills arbeiten. Das sei dank seiner einwandfreien Arbeitsethik gegeben, so der Trainer. Mitunter bremse sich Solca aber selbst aus. «Eine Schwäche von ihm ist, dass er zum Perfektionismus neigt und sehr verantwortungsbewusst ist.»

Die Dinge richtig zu machen, liegt in der DNA des Tessiners. Im vorletzten Jahr begann er sein BWL-Studium an der Universität Freiburg. «Studium und Sport mit zwei Trainings pro Tag zu vereinbaren, ist mental ermüdend. Aber ich habe mich bewusst dazu entschieden.» Die Uni war einer der Hauptgründe für seinen Wechsel von Massagno an die Saane. «Ein anderer war, dass Olympic im Europacup spielt. Das ist das Ziel von jedem Schweizer Spieler, und Freiburg ist das einzige Team, das das ermöglicht.» In dieser Saison ist Olympic allerdings schon in der Qualifikation zur Champions League gescheitert, und auf eine Teilnahme im Europacup wurde aus finanziellen Gründen verzichtet. Ziele gibt es jedoch nach wie vor genug. «Wir wollen den Schweizer und den Liga-Cup gewinnen – und dann natürlich die Meisterschaft.» Er habe schnell gespürt, dass im Club eine ausgeprägte Winner-Mentalität herrsche. «Hier sind immer Titel das Ziel. Das weiss jeder, der für Olympic spielt.»

Der Traum vom Nati-Comeback

Persönlich gehe es für ihn nun darum, so viel wie möglich zu spielen. «Dann schaue ich, was mit meinem Körper passiert und was ich auf dem Parkett zu leisten imstande bin», sagt Solca, der 2019 in der St.-Leonhard-Halle an der Seite eines gewissen Clint Capela in der EM-Qualifikation gegen Portugal sein Debüt in der Nationalmannschaft gegeben hatte. «Als Kind war die Nati mein Traum. Jetzt träume ich davon, wieder für die Schweiz spielen zu können. Das erreiche ich aber nur, wenn ich im Club spielen kann. Ich muss zeigen können, was ich kann.»

Am Mittwochabend (19.30 Uhr) im NLA-Heimspiel gegen den BBC Monthey erhält Solca die nächste Gelegenheit, Schritt für Schritt zu seiner alten Leistungsstärke zu finden. Aleksic glaubt daran, dass ihm das gelingt. «Er hat mein Vertrauen und das vom Team. Er wird künftig ein sehr wichtiger Spieler für uns sein. Yuri hat eine rosige Zukunft.» Unter einem Vorbehalt: dass seine Hüfte hält.

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