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Die Jagd auf schwarze Diamanten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Floh und Belinda sind schnell: Kaum aus dem Auto gesprungen, machen sich die beiden Hunde im Wald nahe Salvenach auf die Suche nach Trüffeln und sind bereits nach kaum einer Minute fündig. Floh schnüffelt, bleibt abrupt stehen, steckt seine Nase in den Waldboden und beginnt zu buddeln. Flink schnappt sich Caroline Lüthi die Knolle und lobt ihren sechsjährigen Lagotto Romagnolo, er erhält eine Belohnung.

«Ich muss schnell sein», sagt Lüthi und lacht, «denn sonst fressen sie die Trüffel selber». Das Trüffelsuchen sei für ihre beiden Hunde wie ein Spiel, erklärt die Bernerin, «sie haben Freude daran». Die Freude zahlt sich aus: Innert einer Viertelstunde haben Floh und Belinda über 100 Gramm des begehrten Pilzes gefunden. Letztes Jahr kostete ein Kilogramm Trüffel 700 Franken am Murtner Trüffelmarkt.

Am Anlass vom Wochenende wird der schwarze Diamant aus dem Walboden erschwinglicher sein. «Es ist ein gutes Trüffeljahr», sagt Fredy Balmer, Präsident der Schweizerischen Trüffelvereinigung, im Murtenbirchli, wie das Waldstück zwischen Burg und Salvenach genannt wird. «Die Ernte ist reichhaltig», freut sich der Trüffelspezialist, der sich mit Caroline Lüthi zusammengetan hat, um gemeinsam ihrer Leidenschaft zu frönen. «Weil das Angebot in dieser Saison gross ist, wird der Richtpreis am Murtner Trüffelmarkt voraussichtlich 600 Franken pro Kilo betragen.»

Und wieder findet Belinda eine der begehrten Knollen, diesmal eine noch grössere. «Diese beiden Hunde sind besonders begabt», lobt Balmer Floh und Belinda.

Seit über 40 Jahren

Fredy Balmer aus Salvenach ist laut eigenen Angaben der älteste Trüffelsucher der Schweiz: «Ich habe 1969 damit begonnen.» Damals machte er eine Lehre als Koch. Seither liess es den Küchenchef im Ruhestand nicht mehr los. Sei es auf der Suche mit den Hunden oder bei der Zubereitung von hausgemachten Trüffel-Delikatessen – seit über 40 Jahren lebt Fredy Balmer seine Passion für den schwarzen Diamanten.

Caroline Lüthi ist über einen Zeitungsartikel auf die Idee gekommen, sich Hunde der italienischen Rasse Lagotto Romagnolo zuzulegen und sich auf Trüffelsuche zu begeben: «Ich habe davon in der Zeitung gelesen und mir gedacht, ‹das will ich auch›.» Ihre Verwandten hätten wohl gedacht, dass sie spinne, vermutet Lüthi und lacht. Daraufhin habe sie sich ihre erste Hündin Belinda gekauft. Inzwischen ist Belinda acht Jahre alt und Caroline Lüthi eine erfahrene Trüffeljägerin. Gemeinsam mit Fredy Balmer baute sie zudem eine Firma auf, die Trüffelspezialitäten vertreibt.

Einzige Trüffelhunderasse

Hunde auf Trüffel abzurichten sei schwierig, erklärt Balmer. Doch die Hunderasse Lagotto Romagnolo braucht es nicht zu lernen, Trüffel zu suchen, diese Hunde tun es von selber. Es sei die einzige anerkannte Trüffelhunderasse, erklärt Balmer. Wichtig sei aber, zu erkennen, wann das Tier eine Knolle gefunden hat. Und ihm beizubringen, dass er diese dem Menschen überlassen soll und dafür einen Hundekeks oder ein Stück Wienerli erhält.

Eine Zutat mit Charakter

Der Trüffelmarkt vom Wochenende verfolge das Ziel, den Leuten zu zeigen, welch ein Genuss Trüffel sein können. «Im Gegensatz zum Beispiel zu Frankreich ist die Trüffelkultur bei uns nicht sehr stark ausgeprägt», erklärt Balmer. Das gelte es zu ändern. «Der Trüffel hat Charakter», sagt Stephane Moret von Murten Tourismus am Waldrand. Das Murtner Tourismusbüro ist um die Werbung für den Trüffelmarkt besorgt, organisiert wird der Anlass von der Schweizerischen Trüffelvereinigung, deren Präsident Fredy Balmer ist. Insgesamt gebe es sieben Trüffelmärkte in der Schweiz, sagt Balmer. Jener in Murten sei einer der erfolgreichsten und schönsten. «Und es ist der einzige Trüffelmarkt, der über zwei Tage hinweg stattfindet.»

Programm

Trüffelmarkt und ein 5-Gang-Trüffel-Galadinner

«Ich habe davon in der Zeitung gelesen und mir gedacht, ‹das will ich auch›.»

Caroline Lüthi

Trüffelsucherin

Um Trüffel zu finden, braucht man nicht unbedingt einen Trüffelhund zu besitzen. Am Murtner Trüffelmarkt vom Wochenende warten die leckeren Knollen am Marktstand auf Feinschmecker – und nicht unter dem Waldboden versteckt. Es ist der vierte Trüffelmarkt im Murtner Stedtli, dieses Jahr mit knapp 20 Ständen. Neben frischen Trüffeln werden auch Trüffelprodukte dargeboten. Im Festzelt können sich die Gäste mit Trüffelspezialitäten verpflegen. Am Samstag gibt es zudem ein Trüffel-Galadinner zugunsten der Stiftung «Kinderheim Heimelig Kerzers». In dem Heim finden Kinder und Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen einen Platz. Die Köche verarbeiten den Pilz zu einem 5-Gang-Menü. Für das Galadinner sind noch einige wenige Plätze frei.

emu

Stedtli Murten. Sa., 19. Nov., 9 bis 17 Uhr, und So., 20. Nov., 9 bis 16 Uhr. Reservation Dinner: 026 670 65 77.

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