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«Die Jugendlichen sollen ihre eigenen Erfahrungen machen dürfen»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda Ruffieux

Die Porträtfotos in Postergrösse in der Eingangshalle der OS Tafers sind nicht zu übersehen. Da ist zum Beispiel ein Bild von Nathalie zu sehen, dazu der Spruch «Helm, Knieschoner, Schutzbrille, das alles schützt nicht im Internet», oder «Fotos von mir gehören nicht Dir» von Kai. Die Ausstellung, die ab dieser Woche durch die Orientierungsschulen im Sensebezirk tourt, ist Teil von «Fit und fair im Chat». Mit dieser Sensibilisierungskampagne machen die Sensler Schulsozialarbeiter Felix Rauh-Müller und Seraina Lehmann die Jugendlichen auf die Gefahren der neuen Medien aufmerksam.

Fotoshooting als Preis

In Workshops haben die Siebtklässler unter anderem Verhaltensregeln beim Chatten kennen gelernt. Jeder Schüler hat daraufhin einen persönlichen Slogan formuliert. Die Verfasser der besten 30 Sprüche durften an einem Fotoshooting teilnehmen. Eine dieser Auserwählten war Rebecca Spicher aus Tafers. Sie habe die Aufnahmen «sehr cool» gefunden. «Das Resultat gefällt mir gut, ich werde ab und zu auf das Bild angesprochen», sagt sie.

Bei ihrem Bild steht der Spruch «Ich habe im Internet schon Dinge über mich erfahren, die ich selbst nicht wusste.» Jemand habe sie auf Facebook als Schlampe bezeichnet, erklärt die 13-Jährige. «Das fand ich blöd.» Sie ist aber der Meinung, dass Cybermobbing in ihrer Klasse kein grosses Problem ist. «Ich habe jedoch vor dem Workshop nicht gewusst, dass es so schlimm sein kann.»

Ähnliche Rückmeldungen haben auch die Schulsozialarbeiter in den Workshops erhalten. «Nicht alle Schüler waren sich der Problematik gleich stark bewusst», sagt Seraina Lehmann. «Den Umgang mit den neuen Medien müssen die Schüler selber lernen. Sie sollen Erfahrungen machen dürfen und auch einmal Fehler.»

Von Schüler zu Schüler

Speziell am Projekt sei, dass die Informationen nicht nur von Erwachsenen kommen. «Durch die Ausstellung sprechen Schüler zu Schülern», sagt die Sozialarbeiterin. Sie ist überzeugt, dass auf diese Weise bei allen Jugendlichen eher etwas zurückbleibt und diese – hoffentlich – richtig reagieren, sollten sie je von Cybermobbing betroffen sein.

Auch Lehrer Hubert Aebischer ist vom Nutzen der Aktion überzeugt. Er hat mit seiner siebten Realklasse am Donnerstag die Ausstellung besucht. «Viele Kinder gehen mit einer gewissen Naivität an die neuen Medien heran», sagt er. In seiner Klasse waren auch verwandte Themen wie Gamesucht oder das Herunterladen von Musik ein Thema. «Sie wissen nun mehr und passen stärker auf.» Die Eltern seien zudem dankbar, dass die Schule das Thema aufgreife. Seraina Lehmann ruft die Mütter und Väter dazu auf, die Ausstellung anzuschauen. «Es ist wichtig, dass sie sich im Thema auskennen, ihren Kindern gegenüber Interesse zeigen und eine klare Haltung einnehmen, was erlaubt ist.» Hubert Aebischer hat die Erfahrung gemacht, dass längst nicht alle Eltern gleich streng beziehungsweise tolerant sind.

Auf die Frage an die Schülerinnen und Schüler, was sie ihren eigenen Kindern einmal erlauben würden, kamen erstaunlicherweise eher restriktivere Vorschläge: «Ich würde Facebook erst ab 13 Jahren erlauben und nur eine Stunde am Computer», sagte eine Schülerin. Sie würde die Einhaltung dieser Regeln auch kontrollieren. Und eine andere ergänzte, dass sie ihr Kind ermuntern würde, vermehrt auch mal rauszugehen. Dieser Aspekt ist auch Teil der Ausstellung. «Immer drinnen vor dem PC? Das Leben draussen ist viel spannender», hat es die Schülerin Michelle auf einem Plakat auf den Punkt gebracht.

Ausstellung: OS Tafers: 7. bis 11. Mai; OS Plaffeien: 21. bis 25. Mai, OS Düdingen: 11. bis 15. Juni und OS Wünnewil: 12. bis 18. Juni, jeweils zu den normalen Schulzeiten.

Zweimal Rebecca Spicher: einmal in natura und einmal auf dem Plakat.Bild Aldo Ellena

Ausstellung: Von Passwörtern und Zahnbürsten

Kurz und knackig haben die Jugendlichen auf den Postern ihre Meinung zu Cybermobbing formuliert. Schülerin Lucie sagt da zum Beispiel: «Denk an dein Gewissen, beim Mobben gehts anderen beschissen». Zusätzlich haben die Schulsozialarbeiter das Thema mit einfachen Beispielen an den Plakatwänden vertieft. Zum sorgsamen Umgang mit Passwörtern etwa ziehen sie den Vergleich zu Alltagsdingen: «Du machst ja auch keine Kopien des Hausschlüssels oder teilst auch nicht Deine Zahnbürste mit anderen Leuten.»

Seraina Lehmann machte die Schüler beim Rundgang auf den Umstand aufmerksam, dass das Wort «Freunde» im Zusammenhang mit Facebook mit Vorsicht zu geniessen ist. «Im Amerikanischen hat friend eine andere Bedeutung als bei uns. Man müsste eher von guten Bekannten sprechen.» im

«Helm, Knieschoner, Schutzbrille, das alles schützt nicht im Internet.»

Autor: Nathalie

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