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Die jungen Störche sind bereit für den Abflug

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Zum Beringen wird der Storchenexperte von der Feuerwehr hinaufgehievt. Bilder Corinne Aeberhard

Wenn ein Storch Angst hat, klappert er mit seinem langen roten Schnabel. Der Storch hoch oben im Nest auf dem Dach des Nationalgestüts in Avenches klappert zwar nicht, als sich ihm Robert Schoop, ein Feuerwehrmann und die Fotografin auf der Drehleiter nähern, doch ihm ist offensichtlich mulmig zumute. Lange bleibt er im Nest stehen, um seinen Nachwuchs zu schützen, doch schliesslich spannt er die grossen Flügel aus und flüchtet. Der Jungmannschaft bleibt nichts anderes übrig, als im Nest zu verharren–sie können noch nicht fliegen. Die Vögel setzen auf eine andere Strategie: Sie stellen sich tot.

Jedem Tier seinen Ring

Liegen die Jungen regungslos im Nest, hat Robert Schoop, der die Störche für die Gesellschaft Storch Schweiz beringt, ein leichtes Spiel: Er packt ein Tier nach dem anderen und fixiert bei jedem einen Ring am Bein. Manche Jungtiere verharren starr, andere versuchen, sich mit hilflosen Flügelschlägen von Schoops Griff zu befreien. Und noch andere würden sogar aus dem Nest springen, wenn der Feuerwehrmann das Nest auf der Drehleiter zu schnell ansteuert. Auf den schwarzen Ringen sind viele weisse Zahlen gedruckt; diese geben den Geburtsort der Tiere und die zuständige Vogelwarte an. «So können wir die Flugroute der Vögel nachvollziehen», erklärt Schoop, nachdem ihn der Feuerwehrmann wieder auf den Boden gebracht hat. Die Jungstörche auf dem Nationalgestüt in Avenches beringt Schoop jedes Jahr, doch dieses Mal war es für ihn bequemer als noch letztes Jahr (siehe Kasten).

 Im Vergleich zum letzten Jahr hat Schoop auch sonst weniger Arbeit. 2012 wurden in den Nestern beim Nationalgestüt 43 Junge geboren. Alle seien «fürcho», sagt Schoop. Dieses Jahr machte das Wetter den Störchen zu schaffen: Von 47 Jungtieren haben nur 13 überlebt. Der Grund: Dauerregen und kaltes Wetter. Kälte und Nässe bedeuten laut Schoop für junge Tiere den Tod; oftmals würden sie in ihren Nestern ertrinken. «Auch gesamtschweizerisch sind viele Störche ertrunken.»

Gemeinsame Sorge

Die verbliebenen 13 Jungtiere werden solidarisch aufgezogen, erzählt Schoop. Jedes Storchenpaar brütet die Jungen gemeinsam aus. Auch nachdem sie geschlüpft sind, teilen sich die Eltern bei der Fütterung. Pro Nest sind laut Schoop in der Regel zwei bis drei Jungtiere drin. Wer der Vater und wer die Mutter ist, ist selbst für Schoop nicht erkennbar. «Das kann nur ein Tierarzt endoskopisch feststellen.»

Schon bald brechen sie auf

Nach einer guten Stunde hat Schoop alle der 13 Jungtiere beringt. Auch die elterlichen Störche sind darüber sichtlich froh. Nach der Vertreibung von ihren Jungen gleiten sie hoch oben in Kreisen um ihr Nest, bis sich die Drehleiter mit den Menschen drin langsam wieder vom Nest entfernt. Als sich Schoop und der Feuerwehrmann vom letzten Nest entfernen, kehrt auch der letzte Storch zurück zu seinen Jungen.

Lange werden die Störche in Avenches ihren Nachwuchs nicht mehr bei sich halten können, denn schon bald verlassen die jungen Störche die Nester im Nationalgestüt in Richtung Süden. 75 Tage, nachdem sie geschlüpft sind, sind die Tiere flügge, weiss Storchenexperte Schoop. Ihre grosse Reise treten sie vor den Eltern an: «Die jungen Störche verlassen das Nest immereinen Monat vor den Alten.»

Feuerwehreinsatz: Im Korb statt mit der Leiter zu den Nestern

L etztes Jahr rückte die Feuerwehr Avenches aus, um die Jungstörche im Nationalgestüt zu beringen. Weil die Feuerwehr Avenches aber nicht eine automatische Drehleiter besitzt, musste Storchenmann Robert Schoop die Leiter zu den Nestern auf den Dächern und in den Bäumen hochsteigen. Am Montagabend waren nun zwei Einsatzmänner der Feuerwehr Region Murten mit einer automatischen Drehleiter vor Ort. So konnte Schoop in Begleitung eines Feuerwehrmanns in den Korb steigen und wurde zu den Nestern hinaufgehievt.

Die Leitung der Feuerwehr Murten hat sich wohl gefreut, dass sie für einmal nicht für die Rettung von verletzten Personen, sondern für die Beringung kleiner Störche bestellt worden ist: In Rechnung stellte sie dem Nationalgestüt Avenches nur den Einsatz der beiden Feuerwehrmänner, nicht jedoch den Einsatz und Gebrauch der automatischen Drehleiter. hs

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