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Die Kandidierenden für die Wahl des Regierungsstatthalteramtes geben sich volksnah

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Für die bevorstehende Wahl des Regierungsstatthalteramtes Bern-Mittelland kandidieren zwei Frauen und ein Mann. Alle drei betonen, wie wichtig ihnen den Kontakt zu den Menschen und den Gemeinden sei.

Nach zwölf Jahren im Amt als Regierungsstatthalter geht Christoph Lerch (SP) Ende Jahr in Pension. Für seine Nachfolge kandidieren drei Personen: die 51-jährige Ladina Kirchen (SP) aus Oberbottigen (Gemeinde Bern), die 49-jährige Tatjana Rothenbühler (FDP) aus Köniz und der 46-jährige Claude Grosjean (GLP) aus Bern. Letzterer trat bereits bei der letzten Wahl gegen den Amtsinhaber Lerch an und unterlag damals. Bei der bevorstehenden Wahl schätzt er seine Chancen besser ein: Da er nun nicht gegen einen Amtsinhaber antrete, sondern das Amt vakant sei, sei das Rennen offen.

Vermitteln ist wichtig

«Als Mitglied der politischen Mitte bin ich weder Teil der links-grünen Mehrheit in der Stadt Bern noch der bürgerlichen Mehrheit im Kanton», sagt Grosjean. Aus diesem Grund sei er am unabhängigsten und für diesen Posten am besten geeignet. Dies sei wichtig, weil der Regierungsstatthalter bei Beschwerden gegen Beschlüsse von Gemeinden parteipolitisch möglichst unabhängig sein müsse, um nicht den Anschein der Befangenheit zu erwecken.

Kirchen betont ihren bunten Lebensweg, der alles andere als geradlinig verlief, was ihr für den Posten als Regierungsstatthalterin helfe. «Ich bin in einem kleinen Dorf in Graubünden aufgewachsen, habe danach über 20 Jahre in grossen Städten gelebt und wohne nun wieder im ländlichen Oberbottigen.» Dies gelte auch für ihr Berufsleben: Nach einer Lehre als Hotelfachfrau in Genf habe sie in Zürich die Matura nachgeholt, dann das Jus-Studium absolviert und das Anwaltspatent erworben. Ihr Lebensweg gebe ihr die Fähigkeit, Verständnis sowohl für die ländliche als auch die städtische Bevölkerung aufzubringen, und ihre Berufserfahrung als Anwältin, Mediatorin und in der Verwaltung sei zugeschnitten auf dieses Amt, welches wie sie sehr vielseitig sei.

Auch Rothenbühler sieht sich für den Posten wie geschaffen: Sie habe die dafür benötigte Lebenserfahrung als Juristin und zweite Vize-Präsidentin des Könizer Gemeindeparlaments. Zudem wisse sie als Lokalpolitikerin, wie wichtig der Austausch zwischen dem städtischen und ländlichen Raum sei. «Ich bin es mir gewohnt, über die Parteigrenzen hinweg Gespräche zu führen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.»  

Abwechslungsreiche Aufgaben

Die grosse Vielseitigkeit der Tätigkeiten, die grosse Aufgabenspanne und der häufige Kontakt mit den Menschen – das sei es, was sie am Regierungsstatthalteramt am meisten reize, so die Kandidierenden unisono. Für Kirchen ist es eine Kombination der vielen Aufgaben, die sie dazu bewogen habe, zu kandidieren. «Für mich als Anwältin ist es auch wichtig, eine juristisch anspruchsvolle Tätigkeit ausüben zu können. Am meisten gefallen würde mir aber der Kontakt mit den Gemeinden und den Menschen.» Rothenbühler äussert sich ähnlich: «Insbesondere der unmittelbare Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern, der Wirtschaft und den Gemeinden fasziniert mich.» Und Claude Grosjean findet, das Amt sei interessant, weil man nah bei den Leuten sei. «Die Arbeit zusammen mit der Bevölkerung und den Gemeinden reizt mich sehr.»

Alle geben sich sehr volksnah

Die Nähe zu den Menschen und den Gemeinden scheint für alle drei Kandidierenden ein grosses Anliegen zu sein. «Ich hatte das Gefühl, dass man Herrn Lerch kaum gesehen hat in den ländlichen Gemeinden», so Grosjean. Er selbst hätte keine Berührungsängste und würde den Kontakt mit der Bevölkerung suchen. «Ich würde mich freuen, in die Gemeinden zu gehen und mir deren Wünsche und Bedürfnisse anzuhören.» Dabei sei es auch wichtig zu wissen, dass sich die Anliegen der Landbevölkerung von denen der städtischen Bevölkerung unterscheiden.

Sehr ähnlich äussert sich Kirchen. Sie würde bei einer Wahl ein Amt übernehmen, das gut aufgestellt sei. «Trotzdem unterscheide ich mich von Herrn Lerch. Ich bin 15 Jahre jünger, eine Frau und habe eine ganz andere Lebensgeschichte und andere Berufserfahrungen als er.» Im Falle eines Wahlsieges würde sie proaktiv auf die Leute und die Gemeinden zugehen und ihre Vermittlungsdienste frühzeitig anbieten. «Ich habe Freude am Austausch mit den Leuten und kann dank einer Mediationsausbildung gut zwischen Konfliktparteien vermitteln.» Auch sie findet, dass man die Sorgen und Anliegen der ländlichen Gemeinden, welche sich oftmals von denen der Stadt unterscheiden würden, ernst nehmen müsse. «Als Regierungsstatthalterin muss man offen sein für alle Anliegen und mit verschiedenen Menschen an einen Tisch kommen, um Lösungen zu suchen.»

Rothenbühler ihrerseits betont die Vielfältigkeit der verschiedenen 76 Gemeinden des Verwaltungskreises Bern-Mittelland. Eine Regierungsstatthalterin müsse versuchen, alle Gemeinden bei ihrer Entwicklung unabhängig von ihrer Grösse oder geografischen Lage soweit möglich zu unterstützen. «Die Vielfalt ist so gross und die jeweiligen Bedürfnisse so unterschiedlich, dass das Verhältnis zwischen dem städtischen und ländlichen Raum nicht auf einen eindimensionalen Wettbewerb reduziert werden kann.» Auch sie wolle versuchen, so nah wie möglich bei den Menschen zu sein. Denn: «Recht hat mit Menschen und Lebensumständen zu tun.»

Jurist oder Politiker?

Die Aufgaben des Regierungsstatthalters oder der Regierungsstatthalterin sind vielfältig (siehe Kasten). Die Kandidierenden interpretieren ihre Rolle denn auch nicht immer gleich. So sagt Grosjean, dass man in diesem Amt kaum Parteipolitik machen könne, ein politischer Rucksack aber dennoch wichtig sei. «Ich finde es wichtig, dass man ein politisches Gespür hat und einen politischen Hintergrund. Ich bringe von allen Kandidierenden am meisten politische Erfahrung mit.» Grosjean sagt, dass man als Regierungsstatthalter auf die Anliegen der Gemeinden eingehen müsse und das Amt nicht allzu juristisch denke dürfe. Ein Regierungsstatthalter müsse auch mal hinstehen und entscheiden. «Ich hatte manchmal den Eindruck, dass Herr Lerch sich gerne hinter Berichten und Beurteilungen Dritter versteckt hat, statt selbst zu entscheiden.» Rothenbühler begreift die Rolle der Regierungsstatthalter etwas anders: Diese hätten sich nicht zu politischen Themen zu äussern, politische Diskussionen zu führen oder politische Entscheide zu fällen. «Sie haben das Recht anzuwenden.» 

Was macht ein Regierungsstatthalter?

Was macht ein Regierungsstatthalter, eine Regierungsstatthalterin eigentlich? Laut Artikel 93 der Kantonsverfassung müssen diese den Regierungsrat im Verwaltungskreis vertreten; die Gemeinden beaufsichtigen; als Bewilligungs-, Genehmigungs- und Vollzugsbehörde amten sowie in ausserordentlichen Lagen Führungs- und Koordinationsaufgaben übernehmen. Zudem ist das Regierungsstatthalteramt anordnende Behörde im Bereich des Erbschaftswesens und spricht Bewilligungen im Gast- und Baugewerbe aus sowie im zivilrechtlichen Bereich.

Der Verwaltungskreis Bern-Mittelland umfasst 76 Gemeinden auf einer Fläche von 943 Quadratkilometern. Darin leben rund 415’000 Einwohnerinnen und Einwohner. nj

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